Duisburg. Der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting ist um 12.22 Uhr geboren. Das verpflichtet in Sachen Mittagspause. Das ist sein Lieblingsgericht.
Kai Magnus Sting ist um 12.22 Uhr geboren, wie er neulich bei seinem Bühnenjubiläum verraten hat. Das hat Auswirkungen: Zwischen 12 Uhr und 13 Uhr muss das Mittagessen auf dem Tisch stehen. Eines seiner liebsten Gerichte sind Bratwurst-Nudeln. Nun klingen „Taglierini con Salsiccia“ etwas appetitlicher, deshalb treffen wir uns zum Interview mit Kai Magnus Sting im Lokal Mimi e Rosa. Er ist begeistert von dem kleinen, charmanten Italiener und freut sich – für ihn ist der Besuch nämlich eine Premiere.
Der Duisburger Kai Magnus Sting kennt die Restaurantszene in anderen Städten besser
Wie kommt’s, dass Sie hier noch nicht waren?
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Stimmt, wie konnte das passieren - mein zweiter Vorname ist ja Partylöwe. Aber im Ernst: Ich stehe 170 Abende auf der Bühne, komme etwa durch 150 Städte. In anderen Städten kenn’ ich mich einfach besser aus. Henning Venske sagt immer, dass ich ein gastronomisches Trüffelschwein sei, weil ich immer Restaurants entdecke, wo es gut schmeckt. Wenn ich dann mal in Duisburg bin, geh ich allerdings selten raus. Dann kocht meine Frau oder ich oder es gibt ein Butterbrot.
Essen Sie jeden Tag zu Mittag?
Ja, das war schon früher so. Wenn ich aus der Schule kam, hatte meine Mutter gekocht. Mein Vater war selbstständiger Malermeister und hat es sich meist so eingerichtet, dass er in der Mittagspause mit uns Essen konnte. Wenn ich zu Hause bin, dann mach ich morgens meistens Büro, schreibe am Programm oder an den Büchern und dann essen wir Mittag.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
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Ich bin so gar kein Obstfan. Ich mag Gemüse, Eintöpfe, Möhren untereinander, Grünkohl, Minestrone. Fleisch brauch ich gar nicht unbedingt. Ich mag kein Steak oder andere riesige Fleischlappen. Mein Fleischhunger ist schnell gestillt. Wenn, dann bestell’ ich mal ein Wiener Schnitzel vom Kalb. Wenn man so will, bin ich ein Sättigungsbeilagen-Typ, schön krosse Bratkartoffeln finde ich gut, da brauch ich gar nicht viel dabei.
Exotisches ist nicht so Ihr Ding?
Ich mag gerne auch mal Thai. Aber bevor man dafür die ganzen Gewürze eingekauft hat, die man dann im Schrank stehen und erstmal nicht wieder braucht, da lass ich doch lieber Thai kochen. Vor kurzem war ich im Gdanska und habe Polnisch gegessen: Grützwurst und Pieroggi, herrlich.
Lieber Grünkohl als Gala-Dinner
Neulich waren Sie bei einem Gala-Dinner, das war nicht so Ihr Fall.
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Ne. Der Teller war sehr übersichtlich und es befand sich eine Konzentration von Möhre an Linsenschaum und Wasserbüffel-Fleisch. Ja... Es ist ja nicht so, dass da meine Tante Ilse im Publikum sitzt. Die Direktoren und anderen Gäste bekommen ständig so etwas vorgesetzt, das interessiert die gar nicht mehr. Was glauben Sie, wie sehr die sich freuen würden, wenn die mal eine ordentliche Portion Grünkohl vorgesetzt bekämen. Die würden sich freuen!
Während Kai Magnus Sting über das Essen philosophiert, wird seine Vorspeise, Pulposalat, aufgetischt. In der Küche des Mimi e Rosa steht seit mehr als zehn Jahren der Inhaber und Koch Felix Rahne. Im Hauptberuf ist er Architekt, hat in Genua studiert, seine Frau kennen gelernt und so manches Rezept mitgebracht. Die Karte ist klein und unterscheidet sich von den üblichen Pizza-Pasta-Angeboten anderer Italiener. Je nach Saison gibt’s beispielsweise Ossobuco, Fischsuppe, Spaghetti al Ragu oder Ligurische Nudeln a la Genovese, original zubereitet mit grünen Bohnen und Kartoffeln. Die Salsiccia für die Pasta wurstet Rahne selbst. Das Rezept bleibt geheim.
Und schmeckt’s?
Ja, toll. Schade, dass ich das Mimi e Rosa erst jetzt kennen lerne. Henning Venske hat hier in der Nähe übernachtet, da hätten wir gut hier hin gehen können.
Ich kann Ihnen sagen: Ins Mimi e Rosa geht man besser mit Leuten, mit denen man auch gesehen werden will. Am Ende kennt man den ganzen Laden,
Gut zu wissen.
In Ihren Programm geht es oft ums Essen.
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Da sagt mir mein Tontechniker auch immer. Wissen Sie, Essen ist so sinnlich. Wenn ich davon erzähle, hat man im Publikum sofort einen Duft in der Nase. Und es gibt so ein schönes Gefälle. Da freut sich die ganze Familie aufs Weihnachtsessen und dann geht bestimmt etwas schief.
Wunsch an den Veranstalter: Zwei Käsebrötchen und eine Spezi
Was steht eigentlich auf Ihrer Cateringliste für die Veranstalter?
Zwei Käsebrötchen und eine Spezi, am liebsten das Original. Der Sinalco-Cola-Mix ist aber auch ganz gut. Schlimm ist es nur, wenn man an der Theke eine Spezi bestellt und dann kippt der Kellner aus zwei halboffenen, abgestandenen Flaschen Cola und Fanta zusammen. Ne, da lehne ich dankend ab.
Mit zwei Käsebrötchen sind Sie ja noch bescheiden.
Finde ich auch. Es ist ja so: Zu manchen Auftritten reise ich etwa fünf Stunden an, dann ist Probe, Soundcheck. Da bleibt kaum Zeit, noch irgendwo etwas essen zu gehen. Da freue ich mich dann über die Käsebrötchen.
Und was hat es mit den Bratwurstnudeln auf sich?
Ach, das war ein Rezept aus der Not geboren. Ich hatte Nudeln, Pfifferlinge, Kochsahne und Bratwurst zu Hause, so ist das entstanden. Übrigens etwas, das meine Tochter auch gerne isst.
Ist abnehmen eigentlich ein Thema?
Ja, ich muss aufpassen, sagt auch meine Frau. Aber ich bin ja auch ein Süßer. So ein schönes Stück Torte, herrlich.
In seinem Programm sinniert der studierte Linguist Kai Magnus Sting über Kompott und ob es der oder das Kompott ist.
Und, ist es der oder das Kompott?
Das natürlich. Aber Hauptsache mit Stückskes!
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