Duisburg. Melanie Boldt hat 2015 ihren Job gekündigt und einen Food Truck gekauft. An diesen Stellen macht „Mel’s Fresh Food“ Station.

Melanie Boldt ist die „Küchenqueen No. 1“ – das verspricht zumindest ein Schild in ihrer kleinen Küche, in der sie die Zutaten schnibbelt und Hähnchenstreifen brät, die später im Salat landen. Parallel dampft auf dem Herd das Tagesgericht, das sie zur Mittagszeit in ihrem Foodtruck serviert. Mit „Mel’s Fresh Food“ ist die 43-Jährige jeden Tag unterwegs und versorgt die Büro-Arbeiter, deren Firmen keine eigene Kantine haben.

Food Truck gekauft, Job bei Versicherung gekündigt

2015 erfüllte sich die Duisburgerin ihren Traum. Sie kündigte ihren Job bei einem großen Versicherungsunternehmen, um einen Food Truck zu kaufen. „Ich war zwei Jahre unglücklich in meinem Job, habe dann überlegt, was ich gerne mache und das hatte meist mit essen und kochen zu tun“, erinnert sie sich.

Foodtrucks kannte sie aus den USA. Ein Jahr zuvor waren auch in Deutschland die rollenden Imbisse populär geworden. Burger wollte sie allerdings nicht anbieten, stattdessen sollte es etwas Frisches, Nahrhaftes für die Mittagspause sein.

Melanie Boldt war selbst oft in einer Salatbar zu Gast, deshalb war schnell klar, dass sie Panini und Salat anbieten möchte.

Zunächst machte „Mel’s Fresh Food“ am Innenhafen Station. Inzwischen rollt sie auch zur Aldi-Zentrale nach Mülheim. In Duisburg hält sie donnerstags ab 12 Uhr beim Landessportbund an der Friedrich-Alfred-Straße in Neudorf.

Vorbestellungen per Whatsapp

„Mindestens 80 Portionen braucht man am Tag, damit sich der Aufwand lohnt“, erzählt die Unternehmerin, die ihre Firmen per Newsletter informiert, welchen Mittagstisch sie neben dem Salat-Standard-Programm anbieten. Viele bestellen morgens per Whatsapp vor, damit es mittags schnell geht.

Und Melanie Boldt kennt die Lieblingskombinationen. Sie weiß, wer Tomate mag und Paprika partout nicht ausstehen kann. Per Ankreuz-Zettel können sich Kunden für die Basis, Grünzeug oder Nudeln, entscheiden und anschließend verfeinern. Auf der Liste stehen dutzende Zutaten, darunter Möhren, Gurken, Mais, Mozzarella-Bällchen, Avocado und Kerne.

Theoretisch sind hunderte Kombinationen möglich, „aber die meisten haben eine Lieblingsmischung.“ Das Dressing wird wahlweise direkt untergehoben, drüber geträufelt oder separat mitgegeben. „Der eine oder andere bestellt sich auch etwas für den nächsten Tag vor.“

Und die Nachfrage nach Salat reißt auch im Winter nicht ab. Günstige Varianten kosten zwischen fünf und sechs Euro. Luxus-Salate mit vielen Zusatz-Zutaten auch mal zwischen acht und zehn Euro. Gezahlt wird bar – Melanie Boldt verrechnet aber auch Wertschecks der Anbieter Sodexo und Edenred.

Donnerstags fährt der Foodtruck beim Landessportbund vor

„Natürlich bieten auch Supermärkte Fertigsalate an, aber bei mir ist alles frisch und man wird richtig satt.“

Das können auch Judith Blau und ihre Kolleginnen bestätigen, die froh sind, dass Melanie Boldt donnerstags mit ihrem Lkw beim Landessportbund vorfährt. Sie versorgen sich dort regelmäßig. „Das schmeckt alles gut“, erklärt Judith Blau und balanciert die Verpflegung für sich und die anderen zurück ins Büro.

Was viele nicht sehen: „Es ist schon ein anstrengender Job. Man ist viel auf den Beinen, muss eine Menge schleppen“, sagt Boldt, die trotzdem nicht mehr tauschen möchte. Wenn für die anderen die Mittagspause endet, fährt sie meist zurück in die Küche und bereitet Caterings vor.

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