Duisburg. . Das Gremium blickte bei seiner letzten Sitzung auf zweieinhalb Jahre engagierte Arbeit zurück und macht nun Platz für ein neues Team.

Oliver Schmeer machte gleich bei der Begrüßung klar, wo die Reise hingehen sollte. „Sie sollen unsere Botschafter, auch unsere Ohren in die Stadt sein“, so der Lokalchef vor zweieinhalb Jahren beim ersten Treffen des gerade neu zusammengestellten Duisburger Leserbeirats in der WAZ-Redaktion am Harry-Epstein-Platz. Nun hieß es Abschied nehmen. Die jeweils fünf Frauen und Männer, die Platz für einen neuen Beirat machen, haben die Erwartungen mehr als erfüllt. „Ich fand, wir waren ein ganz tolles Team“, stellt Reinhard Stratenwerth völlig richtig fest.

Der Leserbeirat hat Anregungen gegeben, Kritik geübt, mitdiskutiert und zuletzt sogar eine Podiumsdiskussion Ende April vor der Landtagswahl mit der Kandidaten-Riege mitgestaltet. Sie waren auch selbst Teil der Sommerserie „Urlaub vor der eigenen Haustür“ im vergangenen Jahr.

Leserbeirat stellte Lieblingsecken vor

Die persönlichen Lieblingsecken vorzustellen, hat dem Leserbeirat ganz besonders viel Spaß gemacht. Das wird bei der Rückschau in der letzten Sitzung immer wieder deutlich. „Da konnte sich jeder individuell einbringen und prima Werbung für Duisburg machen“, sagt etwa Andrea Gruß-Wolters. Ähnliche Geschichten kann sie sich künftig mit dem neuen Leserbeirat gut vorstellen, unter dem Titel „Der perfekte Tag“ – vom Frühstück bis zum Sonnenuntergang, unterwegs und quer durch Duisburg. „Das könnte ein ansprechender Bildbericht werden.“

Wie vielen anderen auch hat Anke Loss die Gesprächsrunden mit Experten sehr gut gefallen. Etwa mit Polizeidirektor Peter Schreckenberg und Sprecher Ramon van der Maat oder mit Gebag-Chef Bernd Wortmeyer. Loss: „So habe ich aus erster Hand erfahren, was in Duisburg Sache ist.“

Positiv: Die Paternoster-Interviews

Manuela Müller ist ein Fan der Paternoster-Interviews und der Pro-und Contra-Beiträge.
Manuela Müller ist ein Fan der Paternoster-Interviews und der Pro-und Contra-Beiträge. © Stephan Eickershoff

Manuela Müller hebt die Paternoster-Interviews positiv hervor – und die Pro-und Contra-Beiträge, die sich Andrea Gruß-Wolters auch bei der künftigen Berichterstattung über das Design Outlet Center wünscht. „Beeindruckend“, so Müller, „finde ich auch, wie sich die Redakteure den Herausforderungen des digitalen Zeitalters stellen und somit beweisen, dass Zeitung lesen überhaupt nicht altmodisch ist.“ Peter Engels sieht die WAZ mit ihrem Digitalangebot ebenfalls „nicht nur bei den jüngeren Lesern auf einem guten Weg“.

Peter Engels übt auch ein wenig Kritik: Er fand das Veranstaltungsformat für die Befragung der Landtagskandidaten nicht gut: „Zu lange und zum Teil immer gleiche Statements.“
Peter Engels übt auch ein wenig Kritik: Er fand das Veranstaltungsformat für die Befragung der Landtagskandidaten nicht gut: „Zu lange und zum Teil immer gleiche Statements.“ © Stephan Eickershoff

Ein wenig Kritik übt der Walsumer in Zusammenhang mit der Befragung der Landtagskandidaten: „Die Vorbereitung war gut, die Durchführung wäre allerdings steigerungsfähig“, so Engels. „Aus meiner Sicht sollte man zukünftig ein anderes Format wählen, so dass lange und zum Teil immer gleiche Statements unterbleiben.“

Tiefe Einblicke in die Arbeit der Redakteure

Allen Mitgliedern des Leserbeirats hat gefallen, tiefe Einblicke in die Arbeit der Redakteure zu bekommen. „Zu sehen, wie eine Zeitung entsteht, war schon sehr beeindruckend“, sagt zum Beispiel Bruno Urbanski. „Ich fand es schön, die schreibenden Personen hinter den Geschichten mal kennen zu lernen“, sagt Birk Zindl. „Dadurch ist ein Stück weit die Anonymität weg.“

Manfred Neumann aus Rheinhausen hat „einen anderen Blick auf Themen bekommen, die über mein Rheinhausen hinausgehen“. Verena Rech liest den Lokalteil nun mit einem kritischeren Blick – „sowohl auf das, was berichtet wird, als auch auf die Art und Weise der Berichterstattung“.

Da wird der Leserbeirat hinsichtlich der bevorstehenden Oberbürgermeister-Wahl genau hinschauen. Die meisten glauben an einen Durchmarsch von Amtsinhaber Sören Link. Es ist das letzte Gesprächsthema bei der Abschiedssitzung. Caterina Feiler steht als Erste auf und hat das Schlusswort: „Es war sehr schön und es ist schade, dass es vorbei ist.“

>> NEUE LESERBEIRÄTE GESUCHT

Der alte, sehr engagierte Leserbeirat ist verabschiedet – jetzt freut sich die Duisburger WAZ-Redaktion auf neue Gesichter. Dazu suchen wir wieder zehn Leserinnen und Leser für das mittlerweile fünfte Gremium dieser Art.

Warum?

Weil wir offen sind für neue, Ideen, zumal sich die Medienweltdramatisch ändert. Weil wir noch näher am Leser sein wollen. Deshalb möchten wir Ihren Rat im Leserbeirat erfahren. Der Beirat soll uns bei regelmäßigen Treffen Anregungen geben und uns die Meinung sagen. Machen Sie mit! Diskutieren Sie mit! Planen Sie mit!

Wo?

Wir wollen den neuen Leserbeirat in den kommenden zwei Jahren regelmäßig zu uns in die WAZ-Redaktion einladen, mit Ihnen über unsere Zeitung reden und darüber, was Sie in Duisburg bewegt, was Sie freut,was Sie ärgert und was Sie in Ihrer Zeitung lesen möchten. Kommen Sie mit unseren Redakteurinnen und Redakteuren ins Gespräch.

Wer?

Ob männlich oder weiblich, jung oder alt, Eltern, Singles, ob Arbeiter, Angestellter, Student, Arbeitsloser oder Rentner, ob aus Homberg, Kaßlerfeld, Walsum oder Mündelheim: Wenn Sie Lust haben und beim Leserbeirat mitmachen und mitreden wollen, melden Sie sich. Wir wollen dann einen repräsentativen Querschnitt unserer Leserschaft auswählen.

Wohin?

Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung, warum Sie Lust haben beim Leserbeirat mitzumachen, per Brief, Postkarte, Fax oder E-Mail mit den persönlichen Angaben zum Alter, Beruf, Wohnort und zu Ihren Interessensgebieten an die WAZ-Redaktion Duisburg, Harry-Epstein-Platz 2, 47051 Duisburg, per E-Mail an redaktion.duisburg@waz.de oder per Fax an 0203/9926-3168. Bitte Telefonnummer vermerken!