Duisburg. Sie sollen Botschafter unserer Zeitung sein und auch unsere Ohren in der Stadt. So begrüßte Redaktionsleiter Oliver Schmeer die neuen Leserbeiräte.

Sie sollen Anregungen geben, Kritik üben, mit den Redakteuren über Themen und die Stadt diskutieren. Der neue Leserbeirat der Duisburger WAZ-Redaktion hat sich am Dienstagabend erstmals im Pressehaus am Harry-Epstein-Platz 2 getroffen. Es ist das nunmehr vierte Leser-Gremium dieser Art, das sich nun zwei Jahre lang regelmäßig treffen wird, um die Arbeit der Lokalredaktion zu begleiten. „Sie sollen unsere Botschafter, auch unsere Ohren in der Stadt sein“, sagt Redaktionsleiter Oliver Schmeer bei seiner Begrüßung.

Eine gute Mischung hinzubekommen, das war einmal mehr das Ziel bei der Auswahl aus den zahlreichen Bewerbungen, die nach dem Aufruf eingingen. Mit fünf Frauen und fünf Männern ist er einmal mehr besetzt. Tunlichst alle Stadtbezirke sollten vertreten sein, auch das gelang: mit Peter Engels, der in Walsum lebt, Bruno Urbanski, der aus dem Süd-Stadtteil Ungelsheim kommt und mit dem Rheinhauser Manfred Neumann, der im Westen der Stadt zu Hause ist.

Ihre Sicht einbringen

Junge und ältere Leser haben sich beworben und können ihre Sicht auf die Stadt einbringen: Mit 29 ist Caterina Feiler aus Rumeln-Kaldenhausen das „Nesthäkchen“, die Erfahrung seiner 76 Lebensjahre bringt Reinhard Stratenwerth aus Homberg-Hochheide ein. Den Buchdruckermeister „im Unruhestand“ verbindet auch die eigene Geschichte mit seiner Zeitung: Im Karl-Lange-Verlag druckte er bis zur Übernahme durch die WAZ schon deren Vorläufer, den „Duisburger Generalanzeiger“.

Eine lange Verbindung haben alle zur Tageszeitung, bei manchen ist sie fast lebenslang. „Ich habe mit der WAZ lesen gelernt“, sagt Anke Loss aus Wanheimerort, „die Zeitung lag bei uns den ganzen Tag auf dem Küchentisch.

Menschen lesen Tageszeitung, besonders intensiv den Lokalteil, weil sie sich für die Stadt interessieren, in der sie leben. „Duisburger mit Leib und Seele“ ist nicht nur Manuela Müller. „Wir müssen herausstellen, was Duisburg auszeichnet, was die Stadt schön macht“, sagt die Meidericherin. „Wer sich grau macht, wird auch so wahrgenommen“, warnt Birk Zindl, für den die Küppersmühle „eines der schönsten Museen in ganz Deutschland ist.

Online-Vorzüge

Auch die Vorzüge des Online-Portals ihrer Zeitung schätzt Andrea Gruß Wolters. „Praktisch, um mich schnell über das Geschehen in anderen Städten im Ruhrgebiet zu informieren“, sagt sie. Trotz der Ausflüge in die digitale Welt: Die Leserbeiräte möchten die gedruckte Ausgabe, das Papier in ihren Händen, nicht missen. Wie Manfred Neumann, der täglich um sechs aufsteht, „damit ich vor der Arbeit die Zeitung lesen kann“ oder wie Anke Loss, die seit Beginn ihres Ruhestandes genießt, „dass ich nun schon am Morgen die ganze Zeitung lesen kann“.