Duisburg. Spatenstich für neues Logistikzentrum in Ruhrort. Ab Ende 2017 sollen hier Autoteile von Daimler verschifft werden. Bis zu 500 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
- Der Duisburger Hafen baut für 15 Millionen Euro ein Logistikzentrum für Daimler-Benz
- Von dort aus sollen Teile und Komponenten für Nutzfahrzeuge vor allem nach Amerika verschifft werden
- Darüber hinaus soll auf der Hafenhalbinsel auch ein Park angelegt und eine Brücke gebaut werden
Für Daimler-Benz wird richtig Gas gegeben: Am Dienstag wurde der erste Spatenstich für ein neues Logistikzentrum auf der Ruhrorter Mercatorinsel gefeiert, Ende des Jahres sollen von dort bereits Autoteile und -komponenten containerweise auf die Reise in die ganze Welt, aber vorwiegend in die USA, gehen. 15 Millionen Euro investiert Duisport in einen ersten Bauabschnitt. Bis zu 500 Arbeitsplätze könnten entstehen, wenn auch der bereits eingeplante zweite Bauabschnitt realisiert wird.
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Beim symbolischen Spatenstich auf der Mercatorinsel (v. l. n. r.): Erich Staake (Vorsitzender des Vorstands der Duisburger Hafen AG), Dr. Jörg Homering (Director Supply Mercedes-Benz Vans), Dr. Thomas Böger (Vorstand Kontraktlogistik/SCM der Schenker Deutschland AG) und Sören Link (Oberbürgermeister der Stadt Duisburg)."
Bauherr des Logistikzentrums mit zunächst 25.000 Quadratmetern Hallen- und 1500 Quadratmetern Bürofläche ist die Hafengesellschaft, Betreiber wird die Bahn-Tochter DB Schenker sein. Kunde ist die Nutzfahrzeugsparte des schwäbischen Autokonzerns, der im Düsseldorfer Werk den „Sprinter“ baut, der weltweit in 130 Länder verkauft wird. Mit einem zweiten Bauabschnitt könnten auf dem zehn Hektar großen Grundstück weitere 25.000 Quadratmeter Hallenfläche entstehen.
VW, Audi und NGK sind bereits im Duisburger Hafen angesiedelt
Für Hafen-Chef Erich Staake ist der Neubau für Daimler-Benz das „Sahnehäubchen“ auf einer Entwicklung des Hafens zu einem Standort der Automobil-Branche in den letzten Jahren. Auch Audi und VW haben Duisburg als Logistik-Drehscheibe entdeckt, ebenso Zulieferer wie der Zündkerzenlieferant NGK.
Für den Standort Duisburg gesprochen habe die Möglichkeit, Güter über Schiff, Bahn und Lkw zu transportieren sowie die unmittelbare Nähe des Logistikzentrums zum Ruhrorter Container-Terminal von „DeCeTe“, das über Hafenstraßen zu erreichen ist, erklärte Dr. Jörg Homering von Mercedes-Benz Vans.
Mercatorinsel bekommt auch eine neue Fußgänger-Brücke
Dass das Vorhaben im Hafenstadtteil auch auf Kritik stößt , gestand Oberbürgermeister Sören Link beim ersten Spatenstich offen ein, zeigte sich aber zugleich überzeugt vom Nutzen der Neuansiedlung: „Das wird Ruhrort insgesamt gut tun.“ Denn mit dem Bau des Schenker-Hallenkomplexes verbunden ist eine weitergehende Umgestaltung der früheren Speditionsinsel, die jetzt auch offiziell zur Mercatorinsel wird.
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An der Nordspitze ist eine 35.000 Quadratmeter große Grünfläche vorgesehen, deren Gestaltung im Sommer ausgeschrieben werden soll. Sie wird zum einen erschlossen durch die Treppe von der Friedrich-Ebert-Brücke, die endlich nutzbar werden soll , und durch eine neue Brücke von der Mercatorinsel über den Vinckekanal nach Ruhrort. Ebenfalls eingeplant: 10.000 Quadratmeter Platz für den Flussregenpfeifer.
Weiterer Anleger für Kreuzfahrtschiffe in Planung
Positiv für Ruhrort dürfte nach Einschätzung der Planer auch der Bau eines weiteren Steigers für die boomende Flusskreuzfahrtbranche sein . Der Anleger ist in der Nähe der künftigen Fußgänger-Brücke geplant, deren Planung und Bau die stark schwankenden Rheinpegelstände berücksichtigen muss. Schließlich muss die Zufahrt zum Kerngebiet des Hafens für Schiffe bei allen Wasserständen möglich bleiben. In den Landschafts- und Brückenbau werden laut Staake noch „einige Millionen“ investiert.