Ruhrort. . Gewerbe-Ansiedlung: In Ruhrorts Bürgerschaft schlägt der Plan hohe Wellen. Mittwoch sollen im Rat Fakten geschaffen werden.

Am Mittwoch wird sich der Rat der Stadt Duisburg auf seiner Sondersitzung unter dem Tagesordnungspunkt 3 um den Bebauungsplan 1120, „Ruhrort Mercatorinsel“ kümmern. Dann soll der Anfang 2008 erfolgte Aufstellungsbeschluss für den Bereich der ehemaligen Speditionsinsel gekippt werden.

Ruhrorter Bürger wandten sich in den vergangenen Tagen an die Redaktion und klagten bitter darüber, dass den Ruhrortern im Zuge der Rats-Sondersitzung eine Entscheidung zum Thema Mercatorinsel „geräuschlos untergejubelt“ werden solle.

Bürger fühlen sich schlecht informiert

So sehen es auch die Ruhrorterinnen Nicole Reichel und Susanne Franzen, die befürchten, dass den Ruhrortern der Ausblick auf die Mercatorinsel verschandelt werden soll: „Wie wir einem Artikel in ihrer Zeitung am 25. Januar entnehmen durften“, schreibt Susanne Franzen, „beabsichtigt der Rat im Schatten der Beschlüsse zum Outlet Center, den Aufstellungsbeschluss aus dem Jahre 2008 für die Mercatorinsel aufzuheben.“ Ärgerlich sei, dass darüber die Bürger nicht informiert worden seien.

Der Beschluss aus 2008 habe vorgesehen, schreibt Franzen, die Mercatorinsel mit Grünflächen zu versehen, einen regelrechten Park zu schaffen. Nun auf dem östlichen Teil der Mercatorinsel Gewerbehallen zu schaffen, halten Franzen und Reichel für einen faulen Kompromiss: „Grün bleibt auf dem Überschwemmungsgebiet, dass ‘eh nicht bebaut werden darf.“

Über große gewerbliche Ansiedlung von Duisport wird verhandelt

Wörtlich ist in der städtischen Beschlussvorlage, die vom Rat am 1. Februar verabschiedet werden soll, die Rede davon, dass die aktuelle „Planung im räumlichen Umgriff hinter den Ergebnissen von 2008 zurück“ bleibe.

Für die östlichen Teilbereiche der Insel werde derzeit eine größere gewerbliche Ansiedlung durch Duisport verhandelt. Außerdem solle ein weiterer Steiger für Kreuzfahrtschiffe entstehen. Für die Spitze der Insel soll rund um die Poseidon-Skulptur eine „anspruchsvolle“ Grünanlage realisiert werden.

Büttgenbach hält Bedenken für übetrieben

Für Susanne Franzen nicht befriedigend: „Ich habe in Ruhrort Eigentum erworben, weil ich von einer positiven Entwicklung des Stadtteil ausgegangen bin.“

Während der Ruhrorter Bürgervereins-Vorsitzende Dirk Grotstollen sich nicht öffentlich zum Thema äußern will, versteht Michael Büttgenbach von der CDU Ruhrort die Bedenken der Bürger, hält sie aber für übertrieben: „Da können viele Arbeitsplätze entstehen. Eine Mischung aus Natur und Gewerbe ist gut und sinnvoll.“ Die Stadt solle die Bürger möglichst schnell über die konkreten Pläne aufklären.