Duisburg. Seit 2010 darf die Treppe von der Friedrich-Ebert-Brücke auf die Mercatorinsel in Duisburg-Ruhrort nicht betreten werden. Die Stadt plant, sie 2017 freizugeben.

Zum Hafenfest am Wochenende haben sich viele wieder gefragt, wann sie denn endlich begangen werden darf, die Treppe, die von der Friedrich-Ebert-Brücke auf die Mercatorinsel führt. Sechs Jahre sind seit dem Bau bereits vergangen und bis es so weit ist, müssen sich die Duisburger weiter gedulden. Zwar nicht bis 2036 n.Chr., wie ein unbekannter Sprayer schon mal überspitzt am Treppenabgang vermerkt hatte, aber wenigstens bis 2017.

Sprayer zeigen sich wenig optimistisch, was die Eröffnung der Treppe angeht.
Sprayer zeigen sich wenig optimistisch, was die Eröffnung der Treppe angeht. © Annette Kalscheur

Nur zur Einweihung im Kulturhauptstadtjahr 2010 und dem Rheingold-Spektakel "La Fura dels Baus" hatten die Duisburger damals kurz die Gelegenheit, die von Haniel gesponserte Brücke zu nutzen. Seitdem ist viel Wasser den Rhein runter geflossen. Schon 2012 hatte es seitens der Stadt geheißen, die Treppe werde umgehend freigegeben....wenn der geplante Mercatorpark denn fertig sei. Den gibt es aber bis heute nicht. 2009, also vor sieben Jahren, hatte es eigens einen Architektur-Wettbewerb gegeben, den Berliner Landschaftsarchitekten gewonnen hatten. Umgesetzt worden sind diese Pläne jedoch nie. Nachdem das Ökologie-Förderprogramm Emscher-Lippe (ÖPEL) – laut Stadt damals nicht vorhersehbar eingestellt wurde – fehlte es an einer Finanzierungsmöglichkeit der erarbeiteten Vorschläge der Landschaftsplaner.

Speditionsinsel muss erst noch gesichert werden

Das eigentliche Problem: Bevor die Treppe, die formal der Stadt gehört, freigegeben werden kann, müsse die ehemalige Speditionsinsel, die offiziell noch Industriebrache ist und der Hafen AG gehört, gesichert und umgebaut worden sein – damit dort niemand verunglücken kann. Das soll alles nun im kommenden Jahr geschehen, die Maßnahme ist auch in der kommunalen Investitionsliste als Nummer 003500 aufgeführt und wird voraussichtlich eine halbe Million Euro kosten.

Nun plant die Stadt eine Nummer kleiner und günstiger: Bis spätestens Ende 2017 (und nicht wie im Kidu-Katalog angegeben bis Ende 2018) soll im vorderen Bereich der Mercatorinsel ein einfacher Rundweg mit Sitzgelegenheiten entstehen. Dies würde zurzeit mit Duisport abgestimmt, so Stadtsprecher Jörn Esser. Mit Fertigstellung des Wegs könne dann auch die bislang gesperrte Treppe legal genutzt werden. „Bis dahin können wir nur an die Bürger appellieren, das vor Ort angebrachte Hinweisschild zu beachten.“

Übrigens: Der damals angedachte Mercatorpark war nicht das einzige Vorhaben auf der schmalen Landzunge. 2009 hatte Duisport dort das Duisport-Skycenter mit 65.000 Quadratmetern Bürofläche bauen wollen. Die Pläne hatte die Hafen AG damals auf der Immobilienmesse Expo Real vorgestellt. Daraus wurde aber nichts, da die damaligen Interessenten sich entschieden hatten, anderweitig zu bauen. Trotzdem halte Duisport an den Plänen fest, die Mercatorinsel zu bebauen, um weitere Arbeitsplätze zu schaffen, erklärte Duisport-Sprecher Julian Böcker. Einen konkreten Zeitplan gebe es hierfür allerdings noch nicht.