Duisburg.. In Duisburg können jetzt auch die großen Flusskreuzfahrtschiffe anlegen. Für 500 000 Euro wurde in Ruhrort ein neuer Anleger zu Wasser gelassen.

Duisburg mausert sich buchstäblichen zum Anleger für Flusskreuzfahrtschiffe. Für sie hat die Hafengesellschaft Duisport eigens einen neuen Anleger an der Ruhrorter Mühlenweide zu Wasser gelassen und verankert. Ein schmucker Steiger nebst Platz empfängt jetzt Touristen bei ihrem Landgang.

Auf der Route der Industriekultur

500 000 Euro hat die Rhein-Gangway gekostet. Eine Investition, die mehr ist als Hafen-Infrastruktur, die Duisport als Logistik-Drehscheibe üblicherweise bereit stellt. Duisburg investiert mit der „Landungsbrücke“ in den Tourismus. Denn das Geschäft mit Flusskreuzfahrten boomt. Edle Kabinen-Schiffe mit Pool und Bar pendeln auf dem Rhein, verbinden die Donau mit der Nordsee. Auch Passagiere und Touristen aus Übersee buchen Touren auf dem Strom. Und Duisburg will dabei Anleger für das Ruhrgebiet sein. „Mit dem neuen Steiger wird Duisport zum Empfangstor für alle internationale Touristen, die Duisburg sowie die Route der Industriekultur näher kennenlernen möchten“, erklärt ­Duisport-Sprecher Julian Böcker.

Mehr Touristen – größere Schiffe: Das gilt nicht nur für die Weltmeere, sondern auch für Reiselustige auf Deutschlands größtem Strom. Bis zu 135 Meter messen heute die Flusskreuzfahrtschiffe. Zu lang für den bisherigen Anleger an der Mühlenweide. So trieb Duisport im Frühjahr zunächst Dalben, mächtige Pfähle, in den Rheingrund. Sie geben dem 40 Tonnen schweren Schwimmponton Halt. Strahlend blau ruht er nun auf dem Rhein, Brücke und Gangway verbinden ihn mit dem Ufer. Der Steiger passt sich dem Pegel des Rheins an, auch bei Hoch- oder Niedrichwasser können die Schiffe anlegen und ihre begehrten Passagiere „löschen“.

200 Anmeldungen für Liegezeiten der Flusskreuzfahrtschiffe

Allein für diese Saison hat Duisport schon 200 Anmeldungen für Liegezeiten der Flusskreuzfahrtschiffe. Fast täglich vertäuen die Crews Schiffe am neuen Anleger. Liegegebühr wird dafür gezahlt wie bei Güterschiffen – nach Metern. Bei den Exemplaren der neuen Generation mit ihren 135 Metern sind das 460 Euro am 24-Stundentag. Fällig werden sie ab der ersten Stunde. „Wir werden damit aber nicht reich“, meint Böcker.

Die Touristen werden bei ihrem Landgang ansehnlich empfangen: Gepflasterte Flächen, Bänke, eingefasste Bäume machen den Steiger zum repräsentativen Entrée in die Stadt und ins Ruhrgebiet. An eisernen Masten werden noch Info-Tafeln angebracht, die den Gast über Stadt und Land und ihren Hafen informieren. Auf Deutsch und auf Englisch.