Duisburg. . Bei Störfällen sollen die Ladenstraßen des geplanten Outlet-Centers gegen giftige Gase geschützt werden. Der Investor ist offenbar bereit, noch tiefer in die Tasche zu greifen.

Mit einer gasdichten Plane, die sich im Bedarfsfall automatisch und in Sekundenschnelle ausrollt, soll das in Hamborn geplante Factory Outlet Center bei einem Störfall gesichert werden. Dafür sei der Investor bereit, weitere 500.000 bis eine Million Euro zu investieren, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Rainer Enzweiler.

Ohne einen Schutz gegen einen Störfall beim Nachbarn Grillo-Werke dürften die Pläne eines neuen Einkaufszentrums auf dem Gelände von Rhein-Ruhr-Halle und altem Hamborner Hallenbad wohl kaum genehmigungsfähig. Denn die Läden mit den dort angebotenen Markenwaren zum Schnäppchenpreis sollen an schmalen Straßen unter freiem Himmel angeordnet werden.

Nähe zu Fasslager der Grillo-Werke ist problematisch für FOC-Pläne

Problematisch im Genehmigungsverfahren ist die Nähe zu einem offenen Fasslager bei Grillo. Die Outlet-Planer seien, so Enzweiler, bereit gewesen, dieses Lager „einzuhausen“, also in einem Gebäude unterzubringen, und dafür 700.000 Euro zu investieren. Ratsherr Enzweiler: „Das hat nicht funktioniert, weil Grillo das abgelehnt hat.“

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Daher sei man nun auf die Idee gekommen, auf den Ladengebäuden gasdichte Folien zu installieren, die sich innerhalb der vorgeschriebenen 111 Sekunden über den dörflichen Einkaufsstraßen entrollen und für Schutz vor möglicherweise giftigen Gasen bieten sollen. Speziell geschultes Personal soll die Kunden dann in die Gebäude bringen. Der Outlet-Haupteingang, der im Bereich der leer stehenden Rhein-Ruhr-Halle geplant ist, soll als gläserne Halle gebaut werden, ebenfalls gegen Gas geschützt. Schnellschließende Türen sind beim Parkhaus vorgesehen, zur Werksbahntrasse hin eine Brandmauer.

Über dem Weg zwischen Parkhaus und Shopping-Center könnte einen Überdachung wie auf der Königstraße in der Innenstadt errichtet werden, die ebenfalls mit gasdichten Folien für den Ernstfall ausgerüstet werden soll. Und statt der Grünflächen, die sich in den bisherigen Outlet-Plänen noch finden, sollen Wasserfläche angelegt werden, damit niemand sich in Bereichen aufhalten kann, die nicht gegen Gas zu schützen wären.

Stadt Duisburg ist weiterhin im Gespräch mit Outlet-Planern

Die Folien-Technik müsse vor Ort demonstriert werden, fordert Enzweiler: „Das System muss bombensicher sein.“ Wenn der Schutz gegen Störfälle nicht lückenlos sei, „wird im Rat keiner auch nur den kleinen Finger heben“ für die Genehmigung.

Acht Millionen Euro sind nach Enzweilers Informationen bereits in die Outlet-Planungen geflossen. Die Investoren seien aber finanziell in der Lage, das Projekt weiterzubetreiben. Die Stadtplanung bestätigte am Mittwoch, dass man mit den Outlet-Machern nach wie vor im Gespräch sei.