Duisburg. Duisburger Wirtschaft setzt auf Sogwirkung eines Factory Outlet Centers (FOC) in der Innenstadt. Davon könnten auch die anderen Geschäfte profitieren.
„Ein FOC in Duisburg macht nur in der Innenstadt Sinn“, sagte am Donnerstag Stefan Dietzfelbinger. Der Hauptgeschäftsführer der Niederheinischen IHK Duisburg griff damit in die frisch aufgeflammte Debatte um den vermeintlich richtigen Standort für ein Outlet-Center in Duisburg ein.
Brune hält den Standort Hamborn für „totalen Schwachsinn“
Am Mittwoch hatte Walter Brune, der renommierte und hoch anerkannte Entwickler von Einzelhandelsarchitektur, in Duisburg an den Verwaltungsvorstand der Stadt appelliert: „Legt das Outlet in die City!“ Der geplante Standort in Hamborn, so hatte Brune mit deutlichen Worten geurteilt, sei „der totale Schwachsinn“. Er sei tödlich für die Innenstadt, sie werde dadurch komplett leergesaugt.
Da es ja mittlerweile absehbar sei, so erklärte am Donnerstag der IHK-Hauptgeschäftsführer, dass das am Standort Hamborn geplante Outlet-Projekt aus rechtlichen Gründen wohl schlichtweg nicht umsetzbar sei („ . . und dass der Investor selbst auch nicht mehr so mit vollem Herzen dabei zu sein scheint.“), wäre es jetzt eine sehr gute Idee, das Projekt in die Duisburger Innenstadt zu verlagern. Duisburg habe schließlich eine attraktive City.
Fester politischer Wille in Duisburg erforderlich
Es wäre eine Riesenchance, wenn an der von Brune („Der Einzelhandelspapst in Deutschland!“) vorgeschlagenen Achse „Königstraße-Münzstraße“, bis hin zum Innenhafen, eine Outlet-Shop-Meile, vermischt mit vorhandenem Handel entstehen könnte. Dietzfelbinger: „Es braucht natürlich den festen politischen Willen in der Stadt, es braucht zudem einen Investor, der das durchziehen will, dann wäre auch die etwas komplizierte Eigentümer-Frage keine wirkliche Hürde.“
Auch Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein, stimmt dem Vorstoß von Walter Brune zu, auch wenn die Debatte nicht ganz neu sei: „Wenn ein FOC in Duisburg, dann nur in der Stadtmitte!“ Aber das FOC müsse auch gut gemacht sein: Es müsse dauerhaft und zuverlässig Waren aus dem gehobenen Sortiment anbieten, zum Schnäppchenpreis, es dürfe keine Reste-Rampe werden. Dann könnte ein City-FOC ein Magnet für die Region werden.