Das geplante Factory Outlet Center (FOC) in Alt-Hamborn muss künftig ohne seinen Chefplaner auskommen: Wie die Immobilien-Zeitung berichtet, hat der bisherige Projektplaner Frank Lompa das Unternehmen verlassen und arbeitet mittlerweile bei der LBBW Immobilien in Stuttgart. Es seien „persönliche Gründe“ gewesen, die ihn zu diesem Wechsel veranlasst hätten, sagte Lompa. Doch diese Personalie passt ins Bild.
Auch ein dreiviertel Jahr nach dem verabredeten Termin liegen die notwendigen Gutachten für das FOC nicht vor. In der Ratssitzung am 22. Juni hatte Planungsdezernent Carsten Tum noch beteuert, dass beim Verkehrsgutachten nur noch „letzte Ergänzungen“ fehlen würden. Seitdem herrschte Schweigen im Wald. Der im September 2014 vertraglich festgelegte „Meilenstein“ für eine verzögerungsfreie Realisierung des Projektes ist weiterhin nicht in Sicht, auch wenn Planungsdezernent Tum gestern in einer Stellungnahme gebetsmühlenartig wiederholte, dass die Verwaltung „weiterhin in intensiven Gesprächen mit dem Projektentwickler und den von ihm beauftragten Gutachtern“ sei.
Fakt ist: Die Störfall- und Verkehrsgutachten liegen nicht vollständig vor und können auch nicht von der Verwaltung geprüft werden. Doch erst wenn diese Prüfung beendet sei, so Tum, „kann im nächsten Schritt der Rat der Stadt die Offenlage des Bebauungsplanes beschließen. Es ist derzeit nicht absehbar, ob die Sitzung im November erreicht werden kann.“ Eigentlich sollte dieser Schritt bereits im Februar abgehandelt sein. Jetzt ist Oktober.
Da ist es stimmig, dass das Projektbüro, das der neue Entwickler Grauel Consultings aus Berlin in Hamborn Ende Februar eröffnet hatte, zuletzt zunehmend verweist erschien. Eine aktuelle Telefonnummer lässt sich nicht finden.
Ein weiterer Fingerzeig in Richtung „FOC-Aus“ ließ sich jetzt auch auf der Münchener Immobilienmesse Expo Real beobachten. Im Vorjahr hatten die FOC-Planer noch gemeinsam mit der Stadtspitze eine große Pressekonferenz auf der Immobilienmesse gegeben und das Projekt über den grünen Klee gelobt. Auf der gestern zu Ende gegangenen Messe war vom FOC kein Wort mehr zu hören. Douvil war auf der Messe gar nicht mehr vertreten.
Und selbst der Projekt-Entwickler Grauel scheint an eine Realisierung des FOC nicht mehr zu glauben: Auf seiner Internet-Homepage jedenfalls ist Douvil nicht mehr unter seinen Projekten aufgeführt.