Duisburg-Neudorf. Ulla Weltike probt mit den Tänzerinnen ihres Tanztheaters eine Choreographie der „West Side Story“ fürs Familienkonzert im Stadttheater. Dabei geht es auch darum, Gefühle mit dem Körper auszudrücken.
Das Musical West-Side-Story erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die nicht zueinander finden, da ihre Freunde und Familien Rivalen sind. Der Welterfolg von Leonard Bernstein und Jerome Robbins (Choreograph und Produzent), der 1961 auch verfilmt wurde, ist eine moderne Version von Shakespeares „Romeo und Julia“. Es zeigt aber auch, mit welchen Sehnsüchten und Problemen Jugendliche sich in ihrem Alltag auseinander setzen.
Ulla Weltike, Choreographin und Leiterin des Duisburger Tanztheaters, will die Emotionen und Konflikte beider Geschichten in einer Tanzperformance aufleben lassen. Mit ihre 13-köpfigen Nachwuchs-Ensemble möchte Ulla Weltike zeigen, dass die Gefühle der Protagonisten auch im heutigen Leben der Jugendlichen wiederzufinden sind.
An Freude wird noch gefeilt
Die Proben für die Premiere am Sonntag, 30. November, um 15 Uhr im Theater am Königs-Heinrich-Platz laufen auf Hochtouren. „Die Choreographie sitzt. Es gibt dennoch Kleinigkeiten, an denen wir feilen müssen“, so Weltike bei den Proben an der Grabenstraße in Neudorf. Gefeilt werden muss noch an der Darstellung der Emotionen, die die Tänzerinnen ja allein mit ihrer ihrem Körper, mit Gestik und Mimik vermitteln müssen, denn gesprochen wird nicht. Auch ein einfaches „Nachtanzen“ der Handlung soll es nicht werden.
Ulla Weltike: „Es sollen Themen wie Traurigkeit und Freude, Rivalität und Freundschaft porträtiert werden. Ich möchte, dass die Tänzerinnen die Welt mit ihrem eigenen Körper verstehen. Dabei ist nicht nur das Gesicht wichtig, sondern auch die Beine, Arme und Haltung.“ Bei der Umsetzung von traurigen Emotionen gebe es keine Probleme. Aber noch hätten die 18- bis 31-jährigen Tänzerinnen leichte Schwierigkeiten, ein herzhaftes Lachen oder pure Freude überzeugend darzustellen. Aber die Choreographin ist zuversichtlich. „Teilweise stehen die Mädchen seit ihrem vierten Lebensjahr auf der Bühne, sie sind sehr professionell. Das wird auf jeden Fall klappen.“
Auch Romina Bonn, ihre choreographische Assistentin, freut sich auf die erste Aufführung. „Bis jetzt waren wir nur unter uns, ich möchte endlich vors Publikum treten.“ Für sie selbst ist diese Arbeit etwas Besonderes. Sie hat zum ersten Mal eine Inszenierung für Tänzerinnen ihren Alters entwickelt. Bei dieser Aufführung sei nicht nur tänzerisches Talent, sondern auch Schauspielerei von Nöten, die natürlich zum Takt der Musik passen muss. „Bis jetzt kam der Ton vom Band. Ich bin gespannt, wie wir mit dem Brass-Orchester harmonieren werden“, sagt Romina Bonn. Denn bei der Aufführung im Theater am König-Heinrich-Platz spielen die Blechbläser und Schlagwerker der Duisburger Philharmoniker natürlich live.