Das Festkonzert zum 25-jährigen Bestehen der in Duisburg gegründeten Deutsche Schubert Gesellschaft gestalteten die Duisburger Philharmoniker im Stadttheater unter dem Motto „Zaubertöne“. Zu hören waren Schubert-Lieder in Orchesterfassungen sowie die 5. Symphonie.

Begrüßung und Glückwünsche fielen glücklicherweise kurz und ebenso treffend aus wie die Festansprache von Olaf Bär, Professor an der Dresdner Musikhochschule. Er berichtete, wie ihm die Beschäftigung mit Schuberts „Winterreise“ den grauen Alltag in der Nationalen Volksarmee der DDR aufgehellt habe. Und er zitiert den aus Krefeld stammenden Regisseur Hans Neuenfels, der Schuberts Lieder als „Kassiber“, also geheime Botschaften eines Gefangenen an die Außenwelt charakterisiert habe: „Es ist an uns, diese Kassiber zu entschlüsseln.“

Eröffnet wird der musikalische Teil des Abends mit der Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur des 20-jährigen Schubert. Der junge Komponist greift hier viele Rossini-Klischees auf, kann sie aber noch nicht zu einem feurigen Ganzen bündeln. Gastdirigent Christian Kluxen leitet die Philharmoniker mit klarer Zeichengebung und gestaltet das Finale schwungvoll.

Seine Meisterschaft zeigt Schubert besonders in seinen Liedern. Sechs erklingen im Festkonzert in Orchesterbearbeitungen von Johannes Brahms und Max Reger. Sybilla Rubens verbreitet vokalen Wohlklang, bleibt in Stücken wie „An die Musik“ aber dynamisch eindimensional. Bariton Martin Berner, der den „Erlkönig“ singt, klingt recht farblos, durchdringt die Lieder aber interpretatorisch.

Da Franz Schubert ein großer Mozart-Verehrer war, steht auch dessen Konzert für Klavier und Orchester d-Moll auf dem Programm. Till Engel spielt es mit klarem und präsentem Anschlag. Das Vorbild Mozart scheint besonders in der Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 durch. Die Philharmoniker spielen sehr gelöst und beschwingt auf. – Besonders für Kluxen und Till Engel gibt es viel Beifall.