Duisburg. . Bereits rund 220 Duisburger haben die Karte seit Mai beantragt. Stadt und Bürgerstiftung sind sehr zufrieden. Als Folge gibt es am 5. Dezember die erste Ehrenamtsbörse im Rathaus. Bislang knapp 20 Aussteller präsentieren sich dann, um Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit aufzuzeigen.

Stadt und Bürgerstiftung ziehen nach Einführung der Ehrenamtskarte im vergangenen Mai eine erste positive Bilanz. Bereits rund 220 Duisburger haben die Karte bisher beantragt, mit der bürgerschaftliches Engagement gewürdigt werden soll und Vergünstigungen bei vielen öffentlichen und privaten Einrichtungen verbunden sind. Als Folge gibt es am 5. Dezember die erste Ehrenamtsbörse im Rathaus am Burgplatz.

Vergleich mit anderen Städten

„Es zeigt mir, dass wir mit der Entscheidung für die Ehrenamtskarte den richtigen Weg für Duisburg eingeschlagen haben“, so Oberbürgermeister Sören Link. Die erste Resonanz könne sich wirklich sehen lassen, sagt Franca Biermann, Mitarbeiterin im zuständigen Referat für Kommunikation und Bürgerdialog, und verweist zum Vergleich auf Zahlen aus anderen, wenn auch kleineren, Städten. Mülheim etwa habe seit der Einführung 2008 442 Ehrenamtskarten ausgegeben, Oberhausen seit 2013 450 und Gelsenkirchen seit drei Jahren 659.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem ersten halben Jahr“, berichtet auch Angela Dollhausen, Projekoordinatorin der Bürgerstiftung. „Und es werden bei uns weiterhin fleißig Anträge gestellt.“ Es seien vor allem Frauen (65 Prozent), die die neue Ehrenamtskarte besitzen, so Dollhausen. Grundsätzlich leisten die Karteninhaber ihre Freiwilligenarbeit zu großen Teilen bei der Awo, der Katholischen Kirche, in Senioreneinrichtungen, beim Stadtsportbund oder an Schulen etwa durch Vorlesepaten oder Bildungslotsen. Das Gros – mehr als 100 – engagiert sich laut Projektkoordinatorin sechs bis zehn Stunden pro Woche, 135 sind 46 Jahre und älter. Dollhausen: „Es gibt aber zum Beispiel immerhin 15 junge Leute zwischen 21 und 30 Jahre, die die Karte haben.“

Vergünstigungen für Karteninhaber

Voraussetzungen für die Ehrenamtskarte

Die Landesregierung hat die Karte 2008 eingeführt, die seitdem in Zusammenarbeit mit mehreren Kommunen ausgegeben wird. In Duisburg ist dafür die Bürgerstiftung verantwortlich. In der Geschäftsstelle am Flachsmarkt gibt es Antragsformulare.

Wer mindestens 16 Jahre alt ist, sich mindestens seit einem Jahr fünf Stunden oder mehr pro Woche bzw. ab 250 Stunden aufwärts pro Jahr ehrenamtlich engagiert und dabei keine Zahlungen erhält, die über eine Aufwandsentschädigung für entstandene Kosten hinausgehen, kann die Ehrenamtskarte beantragen. Die Karte soll innerhalb eines Monats nach Antragstellung zugeschickt werden, ist zwei Jahre gültig, wird nicht automatisch verlängert. Weitere Informationen gibt es unter www.duisburg.de

Alle dürfen sich über verschiedene Vergünstigungen durch die Karte freuen. In Duisburg haben sich über 50 private und öffentliche Institutionen gemeldet und Sonderangebote vereinbart. Bei der Deutschen Oper etwa gibt es bis zu 50 Prozent Ermäßigung für ausgewählte Vorstellungen der Oper und des Balletts, der Mieterbund Rhein-Ruhr erlässt die Aufnahmegebühr von 25 Euro im Falle einer Mietgliedschaft oder der Revierpark Mattlerbusch bietet einen vierstündigen Aufenthalt in der Niederrhein-Therme zum Preis von zwei Stunden an.

Weil die Ehrenamtskarte so gut angenommen wird, hat sich die Stadt darüber hinaus entschlossen, erstmals eine Ehrenamtsbörse am 5. Dezember von 15 bis 18 Uhr im Rathaus am Burgplatz anzubieten. Bislang knapp 20 Aussteller – von Wohlfahrtsverbänden über Kinderschutzbund bis zur Freiwilligen Feuerwehr – präsentieren sich dann, um Möglichkeiten für Freiwilligenarbeit aufzuzeigen. Und Infos zur Ehrenamtskarte gibt es auch.