Duisburg. Gute Nachricht: Die Stadt Duisburg kann nicht verwendete Gelder aus dem Teilhabepaket umschichten und 49 Stellen in der Schulsozialarbeit zumindest bis Ende 2016 erhalten. Zwei Jahre nach dem Start gilt das Projekt, gelten die Sozialarbeiter längst als unverzichtbar an den Schulen.
Im Mai wurde die Stadt von der CDU dafür gescholten, dass sie im Jahr 2011 nur die Hälfte der rund acht Millionen Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket an berechtigte Kinder auszahlen konnte (es gab schlicht nicht genug Anträge). Nun erweist es sich als Segen, dass dieses Geld noch da ist: Die Bundesmittel dürfen umgeschichtet werden, um die 2011/’12 eingeführte Schulsozialarbeit zumindest für knapp zwei weitere Jahre über das bisherige Projektende Februar 2015 hinaus zu erhalten.
In vielen Rektorenbüros dürfte ein lautes Aufatmen zu hören gewesen. Und auch Dezernent Thomas Krützberg freute sich nun im Jugendhilfeausschuss über die gute Nachricht: „Das ermöglicht uns die Fortschreibung eines wunderbaren Projekts, bei dem wir in Duisburg auch durchaus besser dastehen als viele andere Städte.“
49 volle Stellen und eine Koordinierungsstelle
Schulsozialarbeit gab es auch vorher schon. Beim Start dieses Projekts waren bereits rund fünfzig Fachkräfte im Landesdienst tätig für Duisburger Kinder – vor allem an Berufskollegs, Haupt- und Gesamtschulen. Mangel an Unterstützung für benachteiligte Kinder herrschte allerdings an Grund- und Förderschulen.
Diese Lücke konnte mit dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes geschlossen werden, das einerseits Millionen bereit stellte, um Kindern und Familien direkt zu helfen (etwa Kostenübernahme für Schulmaterial, Beiträge für Vereinsmitgliedschaften), andererseits aber auch Geld bereit stellte, um Schulen mit Sozialarbeitern zu unterstützen.
In Duisburg langte dieses Geld, um 49 volle Stellen einzurichten sowie eine Koordinierungsstelle einzurichten. Zudem gibt es für jeden Sozialarbeiter ein Budget (5500 Euro pro Jahr) für Projektarbeit.
Nach festen Kriterien ausgewählt
Ausgewählt wurden die Schulen nach festen Kriterien: Anteil der Kinder, deren Familien von Unterstützung leben, Arbeitslosenquote im Quartier, Ausländeranteil in der Bevölkerung und Struktur der Siedlungsbebauung. Am Ende konnten 40 Prozent der Duisburger Grundschulen, alle Haupt- und neun Förderschulen um Sozialarbeiter verstärkt werden.
Die sind nicht Angestellte der Stadt, sondern der örtlichen Wohlfahrtsverbände. Vorteil: Sie können Kinder und Familie auf sehr kurzen Wegen in die dort angesiedelten Hilfs- und Beratungsangebote vermitteln.
Ansonsten sind die Aufgaben extrem vielfältig und oft auf die besonderen Bedürfnisse der Schulen zugeschnitten: Sie helfen bei Anträgen auf Unterstützung aus dem Teilhabepaket, sind wichtige Gesprächspartner für Kinder und Jugendliche, vermitteln etwa bei Mobbing, sind eine wichtige Schnittstelle zu Jugendämtern und entlasten so letztlich die Lehrer, die sich stärker auf den eigentlichen Unterricht konzentrieren können.