Castrop-Rauxel. Vom Baumwollbeutel bis zum Schlüsselbund: In der JVA Meisenhof in Castrop-Rauxel stellen Häftlinge allerlei Produkte her. Weil die Auftragslage boomt, beliefert der Knast seit November auch den NRW-Shop der Landesregierung. Dafür bezahlt werden die Gefangenen kaum. Und doch ist es ein Traumberuf.

Für Salim Celip war es gestern ein spannender Tag im sonst so eintönigen Gefängnisleben. Der Häftling durfte Interviews geben, Journalisten von Presse und Radio waren da und Vertreter des Justizministeriums. Celip zeigte, wie er all die Dinge aus dem Knastladen verpackt, seit November auch für den NRW-Shop der Landesregierung, die hier Souvenirs für das Landes-Marketing anbietet. Der Internet-Laden wächst und wächst, und neuerdings wirbt das größte Bundesland auch mit einem Produkt, das in der Justizvollzugsanstalt Meisenhof angefertigt wird: die Vokabel-Kiste, ein ansehnlicher Holzkasten, in dem man seine Karteikarten unterbringen kann.

Gefangene handtieren mit dem Teppich-Messer

Celip sagt selbst, er sei „Kleinkrimineller“, sitze wegen Fahrens ohne Führerschein ein. Man sieht ihm an, dass er stolz darauf ist, mit dem (Teppich-)Messer arbeiten zu dürfen. Und daran sieht man wiederum, dass die JVA Meisenhof kein normaler Knast ist, sondern Strafgefangene auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Ganz wichtig für sie sei es deshalb, hier arbeiten zu können, machte JVA-Leiter Julius Wandelt deutlich.

Und so stellen sie Dekoratives aus Eisen und Edelstahl her oder so etwas Praktisches wie ein Bett. Dass sie aber nicht nur für den Knastladen, einen Verbund aller Gefängniswerkstätten Nordrhein-Westfalens, werkeln, sondern seit jüngstem auch für den NRW-Shop, lässt auf eine Vergrößerung des Arbeitsaufkommens hoffen: „Hoffentlich müssen wir noch viele Kisten für den Versand fertigpacken“, wünscht Wandelt.

16 Produkte werden hergestellt

Neben dem in Ickern hergestellten Vokabel-Kasten umfasst das Sortiment mittlerweile 16 Produkte, vom NRW-Aufkleber über den Baumwollbeutel bis zum Schlüsselbund. Das neueste Produkt des NRW-Shops ist das Wimmelbuch, das farbenfroh die Vielfalt des Landes zur Geltung bringt. Auf bunten Bildern im Großformat können die Kleinen viele Attraktionen, Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und Stätten der Industriekultur in Rheinland und Westfalen kennenlernen. Es ist empfohlen für Kinder ab drei Jahren. Die müssen dann aber – vorsichtig gesagt – recht schlaue Füchse sein.

Eine Zusammenarbeit zwischen Gefängniswerkstätten und Landesregierung bei der Vermarktung von Werbe-Produkten ist einzigartig in Deutschland. Die wachsende Zahl von Kunden profitiert nicht nur von der besonderen Individualität der in in Handarbeit hergestellten Gegenstände, sondern auch vom günstigen Preis. Julius Wandelt sagt: „Die Arbeit ist fast kostenlos, das ist unser Vorteil.“

Souvenirs aus dem Knast

Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. Hier im Bild: Justizstaatssekretär Karl-Heinz Krems (links) und der Leiter der JVA Castrop-Rauxel, Julius Wandelt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. Hier im Bild: Justizstaatssekretär Karl-Heinz Krems (links) und der Leiter der JVA Castrop-Rauxel, Julius Wandelt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt.
Die Produkte im Knastladen werden von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt gefertigt. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
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