Castrop-Rauxel. .
„Ikea wäre für diese Stadt wie die Büchse der Pandora.“ Was eine mögliche Ansiedlung des schwedischen Möbelhauses auf der früheren Xcape-Fläche in Castrop-Rauxel direkt an der A 42 angeht, findet Notburga Henke mehr als deutliche Worte der Kritik.
Klappt es mit Ikea in der Europastadt, sei das von großem Nachteil für die Stadt, warnt die Sprecherin des BUND-Landeskreises für Verkehr, Stadtentwicklung und Flächennutzung sei.
Rechtlich gar nicht möglich
Und Henke geht noch einen Schritt weiter: Allein rechtlich und auch landesplanerisch sei die Ansiedlung gar nicht möglich. Nicht das eigentliche Möbelgeschäft sei das Problem, sondern vielmehr die großen Flächen, die Ikea in allen Häusern mit weiteren Artikeln, von Bettwäsche bis zu Bilderahmen, bestückt. Dinge, die laut Notburga Henke, nur in den Innenstädten verkauft werden dürfen. Auch für Castrop-Rauxel existiere natürlich eine solche Sortimentsliste, die deshalb auch ganz klar eine Ikea-Ansiedlung in der Europastadt unmöglich machen müsste.
In Wuppertal habe man aktuell diese Liste kappen wollen, um das schwedische Möbelhaus in die Stadt holen zu können. Daraufhin, so die kritische Castrop-Rauxelerin, habe die Staatskanzlei Düsseldorf per Erlass eine Weiterentwicklung des Projektes bis 2014 untersagt, bis zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes für NRW.
Die Unternehmensstruktur der Schweden kritisiert Henke zudem als vollkommen undurchschaubar. Allein in Liechtenstein würde eine milliardenschwere Stiftung existieren. „Wo kommt das viele Geld für die Stiftung her? Und wie viel würde wirklich als Gewerbesteuer in Castrop-Rauxel bleiben?“, fragt sich Notburga Henke. Auch das Argument der neu geschaffenen Arbeitsplätze lässt sie nicht gelten. „Ikea beschäftigt keine Facharbeiter, sondern nur Mitarbeiter auf Niedriglohn-Niveau“, sagt die Castrop-Rauxelerin. Zudem sieht sie außerdem die Gefahr, dass durch das große Möbelhaus auf der grünen Wiese Arbeitsplätze im Castrop-Rauxeler Einzelhandel vernichtet werden könnten.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der ihrer Ansicht nach gegen eine Ansiedlung spricht: „Der Verkehr in der Stadt wird drastisch zunehmen.“ Es sei klar, dass die Leute neben der Autobahn auch die Schleichwege über die B 235 und die Bahnhofstraße nutzen würden. „Das ist den Bürgern hier in der Stadt nicht zu zumuten.“