Castrop-Rauxel. . Der Zustand des Spielplatzes Am Busch ist bedenklich. Dort liegt eine Vielzahl von Scherben im Sand und im Gras. Ein Siebenjähriger hat sich daran verletzt, als er eine Sandburg bauen wollte.

Von der großen Gefahr für Kinder auf Spielplatz in der Straße Am Busch ist in der idyllischen Grünfläche mit ihren hohen Bäumen auf dem ersten Blick nichts zu sehen. Die Straße ist verkehrsberuhigt. Im Grunde ideale Voraussetzungen fürs unbeschwerte Spielen, bei dem sich Eltern keine Sorgen machen müssten. Doch die Gefahren lauern im Verborgenen.

Achim Söntgen ist der Schock in die Glieder gefahren, als sein siebenjähriger Sohn Kevin sich beim Burgenbauen im Sandkasten eine schmerzhafte Wunde an der Hand zuzog. „Zum Glück hat ihn eine Anwohnerin gut verarztet“, sagt der 46-jährige Familienvater. Kevin, der gern auch mal ohne Eltern und mit Freunden zum Spielplatz gegangen ist, hatte sich an einer großen Scherbe, die unter der Sanddecke verborgen war, geschnitten. Glücklicherweise hatte der Junge 14 Tage vor her noch eine Tetanus-Impfung bekommen.

Zerbrochene Trinkgefäße

Dass Kinder aus Castrop-Rauxel noch nicht häufiger solche schmerzhaften Erfahrungen machen mussten, grenzt an ein Wunder. Bei der Begehung des Areals findet Achim Söntgen eine Scherbe nach der anderen. „Hier schon wieder eine“, sagt der Ickerner, als er das Geldstück große Glasstück aus dem Sand fischt. „So eine war das“, bestätigt sein Sohn. Daneben finden sich noch weitere Überbleibsel zerbrochener Trinkgefäße. Ausgerechnet unter dem Klettergerüst, das schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Vom einstigen „Piratenschiff“ mit Ausguck ist nur noch die Takelage zum Klettern übriggeblieben. Die ursprünglich dazugehörige Plattform wurde abmontiert.

Hinter einem kleinen Erdwall gibt es noch eine Rutsche. Auf dem Weg dorthin blitzt es immer wieder im Gras auf. Hier eine blaue Scherbe, dort eine braune. „Sehen Sie sich das mal an!“, sagt Achim Söntgen wütend. Die Rutsche selbst nutzen die Mädchen und Jungen nur selten, weil sie sich davor ekeln. „Dort wurden schon mal Spritzen gefunden“, berichtet Söntgen. Und die Rutschfläche würde häufig bepinkelt. Kein Vergleich zu dem Zustand von vor zehn Jahren. Kevins Schwester, die 16-jährige Annkathrin, ging früher gerne mit ihren Freundinnen hierhin. Seitdem hat sich vieles zum Schlechteren verändert.

Spielplatz verwaist immer mehr

Einzig die Wasserpumpe mit dem angeschlossenen Leitungssystem macht gerade noch einen passablen Eindruck. Hier können Kinder nach Herzenslust mit Wasser und Sand spielen. Eigentlich optimale Voraussetzungen für große Burganlage, wäre der Sand nicht mit Kieselsteinen durchsetzt. Und auch hier finden sich immer wieder Scherben im Sand. „Im Grunde“, sagt Achim Söntgen, „müsste der Sand komplett ausgetauscht werden.“

Dem angestammten Spielplatz haben die Söntgens letztlich den Rücken gekehrt. Sie bevorzugen mittlerweile das Areal an der Stettinger Straße und den Stadtgarten mit der großen Affenschaukel. Doch ein großes Bedauern schwingt mit, als die Familie dies schildert. Der angestammte Spielplatz fehlt der Familie Söntgen und auch vielen anderen Menschen in Ickern. Denn der Weg zu alternativen Plätzen führt die Mädchen und Jungen über vielbefahrene Straßen. Das ist allein kaum zu machen.

Am liebsten wäre den Söntgens eine Ausbesserung. „Der Sand müsste neu gemacht werden und vielleicht ein, zwei neue Geräte müssten her“, meint Achim Söntgen. Ansonsten seien die Vorraussetzungen gut. Das Areal ist eingezäunt und durch die Hundeschleuse weitgehend frei von Kot. Doch wenn sich nichts ändert, wird Kevin nicht mehr auf dem Ickerner Spielplatz seine Burgen bauen.