Wir starten unsere neue Serie zum Spielplatz-Test: Die Spielraum-Forscher vom Kinder- und Jugend-Parlament machen den Anfang und testeten den Spielplatz am Tappenhof in Pöppinghausen. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen für die nächsten Spielplatz-Tests entgegen.

Wie auf Kommando stürmen sie los, in alle Richtungen und in jeden Winkel, die dieser Spielplatz zu bieten hat. Zuerst stürzen sie sich auf das Karussell, dann auf die Seilbahn, schließlich auf die Rutsche. Man merkt gleich: Hier sind echte Experten unterwegs: die Spielraum-Forscher vom Kinder- und Jugend-Parlament (KiJuPa). Sie machen den Anfang in unserem Spielplatz-Test, der einen Überblick geben soll über die Spiellandschaft in der Europastadt. Wie abwechselungsreich sind die Spielgeräte? Wie sauber ist die Fläche? Und wie sicher ist das Umfeld?

Als erstes haben die Spielraum-Forscher den Spielplatz am Tappenhof in Pöppinghausen unter die Lupe genommen. Rund 4 500 qm groß (Sandfläche 18 qm) ist der Platz, der in Sichtweite zum Centrum Pöppinghausen liegt und im Norden an Wiesen und Felder grenzt.

„Der Spielplatz ist gut, weil es viele schöne und ausgefallene Spielgeräte gibt“, haben Mika (12) und Leon (9) mit braunem Filzstift auf ihren Tester-Bogen geschrieben. Zu den ausgefallenen Spielgeräten gehört etwa die Seilbahn, bei der man auf einem Kunststoff-Teller sitzend, mit Schwung von einer Seite der Wiese zur anderen sausen kann. Ansonsten ist der Spielplatz am Tappenhof herkömmlich: Rutsche, Karussell, Tischtennisplatte, Klettergerüst, Wipp-Tier und eine Schaukel-Anlage, bei der man auf Autoreifen sitzt. Daneben rundet ein Bolzplatz das Angebot ab. Und natürlich zählen auch die Büsche und Bäume, in denen es sich trefflich verstecken und klettern lässt, dazu. „Grünes drumherum ist für die Kinder meistens genauso wichtig, wie die Spielgeräte“, sagt Michael Goerke, der das Jugendzentrum Center Pöppinghausen leitet.

Zwar ist beim Wipptier der Lack ein wenig abgebröckelt, im Großen und Ganzen aber ist der Spielplatz aber auf den ersten Blick in einem guten Zustand. „Die Geräte sind teils schon 25 Jahre alt“, berichtet Michael Goerke, „oft hilft aber schon etwas neue Farbe.“ Wie bei der Seilbahn, deren Stützen in knalligem Rot leuchten – da fällt auch die Delle in dem Metallrohr kaum auf, die ein besonders starker Mensch hinterlassen hat.

Über Hinterlassenschaften anderer Art ärgern sich die Spielraum-Forscher immer wieder, nämlich über die von Hunden. „Deshalb ist es wichtig, dass Spielplätze mit Hundegittern abgeschirmt werden“, sagt Mika. Beim Spielplatz am Tappenhof ist das zumindest von der Straßenseite aus der Fall. Hunde-Häufchen sind hier also kein sonderliches Problem, aber die ein oder andere Chips-Tüte liegt schon herum. „Das waren bestimmt die Jugendlichen“, stöhnt Ludwig (11) und schon bricht eine Diskussion los. „Die machen immer alles dreckig“, sagt der eine; „Und auch kaputt“, sagt der nächste. Jugendliche, sind sich die Spielraum-Forscher einig, sind also per se blöd.

Michael Goerke wiegelt ab und erklärt: „Das Problem ist ja nicht, dass sich die Jugendlichen auf dem Spielplatz treffen, sondern wie sie ihn später hinterlassen.“ Zögerliches Nicken in der Runde, Goerke gibt den Jungs noch einen Wink mit auf den Weg: „Ihr seid schließlich auch irgendwann Jugendliche, dann müsst ihr mit gutem Beispiel vorangehen.“ Denn dann können sich auch die Jüngeren sicher fühlen auf ihrem Lieblingsspielplatz. Apropos Sicherheit: „Des Umfeld ist gut“, beschreibt Joshua (9) für den Spielplatz Tappenhof und Lukas (9) hat sich notiert: „Ich fühle mich hier sicher“

Fazit für den Spielplatz Tappenhof: Guter Durchschnitt in herrlich grüner Umgebung.

Ihre Vorschläge für die nächsten Spielplatz-Tests:

Wir wollen in den kommenden Wochen mit unserer Serie in loser Folge möglichst viele Spielplätze im Stadtgebiet beleuchten. Dazu sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen: Wie ist der Zustand des Spielplatzes in Ihrer Wohnsiedlung? Gibt es mustergültige Spielflächen, die Ihre Kinder besonders gerne besuchen? Oder meiden Sie bestimmte Ecken, weil die Spielplätze dort schmuddelig sind? Wollen Sie uns vielleicht sogar Ihre Geheimtipps verraten? Oder uns den Spielplatz vorstellen, der zwar nicht mehr der allerschönste ist und eigentlich etwas aufgemöbelt werden müsste, der Ihnen aber trotzdem ans Herz gewachsenen ist?

Dann melden Sie sich bitte bei uns unter der Telefonnummer 92 181 30 oder per E-Mail: redaktion.castrop-rauxel@waz.de mit dem Stichwort „Spielplatztest“. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!