Castrop-Rauxel. . Wenn Hades statt Chef der Unterwelt ein Gastronom geworden wäre, hätte er sich wohl ein Gefährt wie Mike Frisch ausgesucht. Der Castrop-Rauxeler hat einen alten Schulbus aufgemöbelt und zur rollenden Imbissbude mit dem Namen “Hades-Grill“ umgebaut.

Lodernde Flammen säumen den unteren Rand des ausrangierten Liniengefährts. Über dem Eingang thront Hades, der Herr des Totenreiches, als meterhoher Aufsteller mit Zweizack in der Hand. Keine Frage, der rollende Hades-Grill wäre wohl ganz nach dem Geschmack des Unterwelt-Herrschers aus der griechischen Sage gewesen. Zumal darin deftige griechische Gerichte und heiße Grillklassiker zubereitet werden.

Die Idee für einen weit und breit wohl einmaligen Grillimbiss hatte Mike Frisch schon vor einigen Jahren. Darin wollte er Speisen zubereiten und verkaufen, wie er es schon in Griechenland häufiger getan hat. Und die der 32-Jährige selbst am liebsten mag: Gyros, Bifteki und Souflaki. Der Castrop-Rauxeler hat familiäre Wurzeln im Mittelmeerland und half dort während seiner Aufenthalte seinen griechischen Verwandten bei der Arbeit in deren Imbissbuden.

Griechische Speisen

„Da hatte ich schon immer Spaß dran“, sagt er und lächelt. Doch bis zur Verwirklichung seines beruflichen Traums musste der 32-jährige Castrop-Rauxeler zuerst ein passendes Fahrzeug finden. Es sollte besonderen Pfiff haben. Schließlich stieß er auf einen ausrangierten Linienbus.

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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Griechische Speisen wollte Frisch, dessen Mutter Griechin ist, auf jeden Fall in seinem mobilen Grill anbieten. Doch nicht nur mit dem Fahrzeug, sondern auch thematisch wollte er sich unbedingt abheben von Imbissen, die beim Namen scheinbar immer auf die gleichen Namenspatrone aus der griechischen Sagenwelt oder einschlägige Städtenamen setzen. Da der 32-Jährige die rollende Imbissbude vornehmlich auf rockigen Festivals platzieren möchte, fiel schließlich die Wahl auf den Gott der Unterwelt. Der Slogan war gefunden, nun ging es an die Umsetzung. Umfangreiche Umbauarbeiten waren vonnöten. Mehr als zwei Monate schraubten er, viele seiner Freunde und Bekannte an dem Omnibus.

Zehn Stunden pro Tag

„Jeden Tag bestimmt zehn Stunden“, sagt Frisch im Rückblick. Bis auf einige Kleinigkeiten ist der Hades-Grill schon vollendet. Die Küche ist komplett vorhanden. Im hinteren Bereich locken aufgemöbelte und umgebaute Busbänke und Tische zum Verweilen ein. Ein stilechtes Restaurant-Ambiente im Busbank-Stil ist so entstanden.

Dort ist Platz für 20 Gäste und Frisch plant, das Kontingent der Sitzgelegenheit mit Außenbestuhlung aufzustocken. Eine Unterbodenbeleuchtung soll außerdem noch für ein Aufsehen erregendes Erscheinungsbild sorgen. Insgesamt hat Frisch etwa 100.000 Euro investiert.

Seine Feuertaufe hat der Hades-Grill beim Frühlingsfest in Ickern schon bestanden. Viele neugierige Blicke zog das Gefährt auf sich und viele Kunden an. Und das Interesse an dem ungewöhnlichen Imbiss scheint damit erst entflammt zu sein. Die angepeilte Zielgruppe fährt auf den Imbiss-Bus ab. Gebucht wurde das Castrop-Rauxeler Gefährt bereits für ein Metal-Fest in Dessau mit 10 000 Besuchern und für die Harley Days in Hamburg. Dort werden bis zu 600 000 Motorrad-Fans erwartet. Selbst gefahren hat Frisch seinen Imbiss-Bus übrigens noch nicht. Nur Vater Uwe besitzt die entsprechende Fahrerlaubnis und steuert das Gefährt zum jeweiligen Einsatzort. Den Führerschein will der Castrop-Rauxeler jedoch in Angriff nehmen, sobald die Geschäfte ins Rollen kommen. Der Anfang ist gemacht.