Herne. .

Nadine Rosengärtner und Marlene Sroka sind Vegetarierinnen. Wenn sie gemeinsam kochen, dann frisch und gesund.

Die beiden sind ungleiche Freundinnen. Die eine kocht, weil man essen muss. Am liebsten schnell, Nudeln mit Tomatensoße. Die andere kocht so leidenschaftlich wie aufwendig, mit frischen und – wenn möglich – biologischen Zutaten. Was die beiden verbindet: Sie sind Vegetarier.

Marlene, zu Besuch bei Nadine, erzählt. Seit 15 Jahren verzichtet die heute 20-Jährige aus Herne-Süd auf Fleisch: der Tiere wegen. Dabei habe sie bis dahin „richtig gerne“ Fleisch gegessen, einschneidende Erlebnisse hätten ihr den Genuss aber madig gemacht. Eine Situation: Sie war in Polen, und vor dem Essen sollte sie sich ein lebendes Kaninchen aussuchen. Das tat sie gerne, vorgesetzt bekam die ahnungslose Fünfjährige dann eine Kaninchenpastete. Das prägte.

Auch Nadine Rosengärtner , ebenfalls aus Herne-Süd, wollte irgendwann nicht mehr, acht Jahre ist das her. „Das ist eine Gewissenssache“, sagt die 20-Jährige. Mittlerweile hätte sie sich daran gewöhnt, der Gedanke Fleisch zu essen, käme ihr gar nicht. „Vegetarier sein ist doch so ,In’ geworden“, sagt Marlene, „das ist doch alles überhaupt kein Problem mehr.“ Womit sie recht hat: Tofu und Sojaprodukte gibt’s heute in jedem zweiten Supermarkt, fleischlose Grillwurst bis zur veganen Hähnchenkeule im Spezialgeschäft und Internet. „Du kriegst ja selbst bei Mc Donald’s einen Veggie-Burger“, ergänzt Nadine, die, trotz ihrer schmal geschnittenen Küche, gerne einen großen Bogen um den Herd macht. „Wenn nichts mehr geht, geht Tofu mit Tomatensoße“, sagt sie. Wenn was geht, kommt meistens Freundin Marlene vorbei – mit frischem Gemüse. Dann kochen die angehenden Studentinnen zusammen.

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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Marlene konsumiert bewusst, ganz besonders, wenn es um Tierprodukte geht: „Ich versuche auf jeden Fall immer darauf zu achten, dass ich Bio-Milch und Bio-Eier kaufe.“ Ob sie denn in letzter Konsequenz nicht auch auf Milch, Eier und Käse verzichten müssten? „Jeder trägt sein Teilchen bei“, sagt Nadine, „manche können’s krasser, manche nicht.“ Ob sie sich dann nicht anstellten, die Kuh werde doch eh geschlachtet? „Ach“, winkt Marlene entnervt ab und entgegnet: „Wenn ich kein Fleisch esse, wird für mich auch kein Fleisch produziert. Je mehr Menschen kein Fleisch essen, desto weniger wird produziert.“

Dass es sich auch mit Grundsätzen gut leben lässt, beweist Marlene prompt: „Gestern hatte ich Blumenkohl-Kartoffel-Auflauf mit Béchamelsoße und Bio-Käse.“ Weiter: „Davor habe ich Auberginen-Rolle mit Zucchini-Möhren-Stiften und Blauschimmel gemacht.“ Klingt beeindruckend. Und auch gesund. „Wer will, kann sich gesünder ernähren, ungesund geht es aber auch ohne Fleisch“, weiß sie. Nadine kann da nur zustimmen.