Mülheim.

Eines vorweg: Ob Erdbeere, Vanille oder Schokolade – Rezepte werden heute nicht verraten. Denn die sind streng geheim. In einem kleinen roten Büchlein bewahrt Familie Siciliano die Zusammensetzung ihrer Eiskreationen auf. „Darin stehen die Rezepte vieler Generationen“, verrät Vincenso Siciliano, der gemeinsam mit seiner Familie das Eiscafé Plati Auf dem Dudel betreibt. Für die WAZ ließ sich das Traditionsunternehmen dennoch in die Eisbecher schauen.

Sonntagmorgen, 9 Uhr. Seit einigen Stunden rotieren Maria, ihr Mann Umberto und Bruder Vincenso Siciliano bereits in der Küche. Es duftet nach Kuchen, Vanille und Banane. Maria backt Tortenböden, während Vincenso eine Banane nach der anderen schält. „Das wird Bananeneis.“ Wie wird das gemacht? „Dort hinten im Labor“, sagt Umberto und führt uns in den hinteren Teil der Küche. An einer Edelstahl-Theke experimentiert er mit Mixturen, mischt aus geheimen Zutaten neue Eissorten: Mandel, Melone, Milchreis. Hier hinten brummen auch die Eismaschinen. „In der ersten Maschine werden Milch und Sahne pasteurisiert“, erklärt Umberto.

Bis auf 90 Grad wird die weiße Masse erhitzt, danach kommt die Mischung in den Bottich nebenan, zusammen mit dem Berg Bananen. „Das ist die eigentliche Eismaschine.“ Etwa zehn Minuten wird die Mixtur gewälzt und langsam heruntergekühlt. „Danach prüfen wir, ob es gut ist“, erklärt Vincenso und wirft einen Blick unter die Haube. „Dafür braucht man viel Fingerspitzengefühl.“ Denn: „Eine Minute zu lang in der Maschine und das Eis ist hinüber.“ Doch das sei seit Jahren nicht mehr vorgekommen. Schließlich betreibt die Familie ihr Unternehmen Eiscafé bereits seit 37 Jahren dort unten an der Ruhr, in direkter Nähe zur Schleuse. Und hat Handgriffe und Rezepturen über Generationen weiter vererbt. „Deshalb darf auch nicht jeder, der hier arbeitet, ins geheime Buch schauen“, lacht Vincenso. Umberto reicht einen Löffel mit Bananeneis, das frisch aus der Maschine quillt. Mmmh . . .

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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„Uns ist wichtig, mit frischen Produkten zu arbeiten, fertige Mixturen kommen nicht in die Eisbecher“, sagen die Brüder. Anregungen für neue Rezepte holen sie sich in ihrer Heimat Italien, die italienischen Zutaten beziehen sie von deutschen Händlern. So entstehen auch schon mal Sorten wie Olivenöl-Eis, „das nicht so gut ankam“ oder Zuppa Inglese. „Schmeckt nach Frucht und Karamell.“ Am besten kommen aber die Klassiker an: „Vanille, Schokolade und Stracciatella.“ Dafür kommen Stammkunden gar aus Essen und Düsseldorf. Auch Marias hausgemachte Torten seien der Renner. „Apfelkuchen, Käse-Sahne- und Tiramisu-Torten laufen besonders gut“, verrät Maria. „Auf diese Weise hat sie schon meine Urgroßmutter gebacken.“

An einem sonnigen Sonntag produzieren sie bis zu 200 Liter Eis und bis zu 16 verschiedene Sorten. „Die wir aber jede Woche wechseln.“ Bis zu 3000 Besucher verköstigen die Sicilianos an so einem Schönwettertag. Dann müssen um die 20 Mitarbeiter bällchenweise Eis in Becher und Hörnchen kugeln.

Und welche Sorten schlecken die Eismacher am liebsten? „Nuss und Stracciatella“, gibt Umberto zu. Sein Bruder meint: „Wenn es frisch aus der Maschine kommt, nasche ich alle Sorten gerne.“