Bottrop. . Während die I-Dötzchen gerade ihre ersten Erfahrungen im Schulalltag sammeln, laufen im Gesundheitsamt bereits die Schuleingangsuntersuchungen der Schulanfänger des kommenden Jahres. „Aber kein Kind muss Angst davor haben“, stellt Kinder- und Jugendärztin Martina Koch fest. „Das ist keine Prüfung!“

Während die I-Dötzchen gerade ihre ersten Erfahrungen im Schulalltag sammeln, laufen im Gesundheitsamt bereits die Schuleingangsuntersuchungen der Schulanfänger des kommenden Jahres. Seit den 70er Jahren ist diese Untersuchung in NRW gesetzlich vorgeschrieben. „Aber kein Kind muss Angst davor haben“, stellt Martina Koch, Leiterin des Kinder- und Jugendmedizinischen Dienstes des Gesundheitsamtes, fest. „Das ist keine Prüfung!“

Rund 900 Vorschulkinder, die zwischen dem 1. Oktober 2008 und dem 30. September 2009 geboren sind, stehen nun auf der Liste für die Schuleingangsuntersuchungen. „Zunächst untersuchen wir Kinder, bei denen Auffälligkeiten bereits bekannt sind, um etwaige sonderpädagogischen Maßnahmen frühzeitig einleiten zu können“, erläutert Martina Koch. Diese Kinder seien durch Kindergartenuntersuchungen, Kinderärzte oder die Frühförderung oftmals schon bekannt.

Frühzeitig eingeladen werden auch Kinder, die vorzeitig eingeschult werden sollen. „Es ist ganz wichtig, dass Eltern dann frühzeitig Kontakt mit ihrem Kinderarzt und uns aufnehmen, damit das Kind nicht schon monatelang in der Kindertagesstätte als Vorschulkind eingegliedert wird und wir stellen dann möglicherweise fest, es ist noch nicht soweit. Das ist dann hart für ein Kind.“ Je nach Datum des 6. Geburtstages werden natürlich auch alle anderen Kinder nach und nach eingeladen.

Meist seien die Kinder zunächst sehr schüchtern und zurückhaltend. „Manche setzen sich gar selbst so unter Leistungsdruck, dass sie total blockiert sind und nichts abrufen können“, erzählt die Medizinerin von ihren Erfahrungen. „Aber das muss nicht sein! Und kein Kind sollte für diese Schuleingangsuntersuchung üben. Wir testen nur alltägliche Dinge, die die Kinder kennen und können, und die für einen erfolgreichen Schulbesuch wichtig sind.“

Die Schuleingangsuntersuchung umfasst zwei Termine zu jeweils etwa 30 Minuten. Neben der Anamnese gehören Seh- und Hörtest sowie die Untersuchung verschiedener Entwicklungsbereiche dazu, wie beispielsweise Körperkoordination, Sprache, Mengenbegriffe und Aufmerksamkeit. „Aber kein Kind muss hier rechnen oder lesen“, so Koch. „Es geht darum etwaige Defizite zu erkennen, um das Kind zu fördern.“ Mitunter, so die Medizinerin weiter, gebe es auch recht kecke Kinder, die zum Abschluss der Schuluntersuchung überrascht feststellen: „Das war alles? Mehr muss ich nicht machen? Also ich finde, ich bin schulreif.“

Klar, kann Charlotte hüpfen.
Klar, kann Charlotte hüpfen. © Winfried Labus/WAZ-FotoPool

Im Rückblick zeige sich, dass die motorischen Fähigkeiten der Kinder schlechter geworden seien. „Die Bewegungen sind nicht flüssig, wirken mitunter plump“, so Koch. Laut Statistik zeigten 2010/11 etwa 13 Prozent der Jungen und acht Prozent der Mädchen hier Auffälligkeiten. Auch die Zahl der übergewichtigen und adipösen Kinder steigt.

Einladung

Etwa zwei bis vier Wochen vor dem Termin zur Einschulungsuntersuchung erhalten die Eltern eine Einladung dazu mit allen Informationen. Die Kinder sollten ausgeschlafen und fieberfrei kommen.

Sollten vorgeschlagene Termine nicht eingehalten werden können oder das Kind erkranken, so sollte der Termin rechtzeitig abgesagt werden. Zur Einschulungsuntersuchung sind Impfpass, Vorsorgeheft, Entwicklungsbericht der Kindertagesstätte sowie eventuell medizinische Unterlagen mitzubringen.