Bottrop. Der Bottroper Fotojournalist Paul Schulte stellt ab heute in der Hauptsparkasse 50 Tierfotografien aus, die in den letzten zehn Jahren oft auch monatelangen Reisen durch Afrika entstanden. Dabei setzte sich Schulte auch kritisch mit dem Umgang der natürlichen Ressourcen des Kontinents auseinander.
In den vergangenen zehn Jahren bereiste der frühere Pressefotograf Paul Schulte regelmäßig Afrika. Oft verbrachte er mehrere Monate vor allem im Osten und Süden des Kontinents. Dabei entstanden Bilder nicht nur aus großer Nähe sondern oft genug auch von großer Dichte , mit Gespür für den außergewöhnlichen Moment. 50 seiner Tier-Fotos zeigt der Bottroper, auch Mitglied des Künstlerbundes, ab heute in der Sparkassenzentrale in der City.
Natürlich sind die so genannten „Big Five“ darunter: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Allerdings betrachtet Schulte diese nicht nur großen, sondern früher auch als besonders gefährlich zu jagenden Tiere eher kritisch. Was heute die Schnappschüsse Tausender Touristen sind, waren einst die Todesschüsse der Großwildjäger. Das haben heute zum weltweiten Entsetzen längst die organisierten Wilderer unternommen. Teile der Serengeti in Tansania beispielsweise, aber auch Regionen in Kenia, seien absolut gefährdet, sagt Schulte.
Elefanten werden einfach vergiftet
Er weiß von Elefantenherden, die nicht mehr einfach nur über den Haufen geschossen werden, damit man in Fernost und anderswo an das begehrte Elfenbein kommt. Der Fotograf, der sich auch in einem schweizer Verein für den Schutz dieser Landschaften und ihrer Tiere einsetzt, kennt auch die perfide Methode, bei der Wilderer mit Blausäure getränkte Melonen auslegen. Dann sterben die riesigen Tiere leise und ihr vergiftetes Fleisch gefährdet dabei zudem noch die Aasfresser.
Solche Bilder zeigt Schulte natürlich nicht in der Sparkasse - auch nicht in seinem kürzlich erschienen Buch „Geparden streicheln“., obwohl dort auch Kritisches einfließt. In der neuen Ausstellung zeigt er gähnende Löwenbabys, oder wie ein Löwe an einer Giraffe vorbeispaziert. „Kommt er von der Seite, droht keine Gefahr, kommt er von vorn, greift er an“, weiß Schulte. Dann sei es aber für beide Seiten lebensgefährlich, denn eine Giraffe könne so gezielt und schnell austreten, dass ein Löwenkopf schnell gespalten werde, so Paul Schulte.
Aber es gebe auch Lichtblicke im Afrika-Tourismus. So bemühe sich beispielsweise Botswana lange um nachhaltigen - deswegen auch angemessen teuren - Safari-Tourismus. Dort seien etwa 16 Prozent des Landes geschützt. „Wenn die Menschen davon leben können, erkennen sie besser den Wert ihrer Landschaft und der Tiere, dann besteht weniger Gefahr durch Wilderei oder sonstige Ausbeutung der Resourcen“, sagt Schulte.
Lesung und Präsentation
So schön die Bilder anzusehen sind: Sie gemahnen zugleich an die dunkle Seiten Afrikas - auch wenn es dazu keine begleitenden Ausstellungstexte gibt.
Die Rröffnung der Fotoausstellung „Bewegend“ mit 50 Tier-Fotografien von Paul Schulte beginnt heute um 19 Uhr in der Hauptsparkasse am Pferdemarkt. Zu sehen ist die Schau vier Wochen.
Am Mittwoch, findet um 19 Uhr im Filmforum an der Blumenstraße 12-14 eine Präsentation des Buches „Geparden streicheln. Eine Reise in Afrika“ von Christina Kleinheins und Paul Schulte statt. Dann sin auch einige Filmsequenzen zu sehen. Das Buch wurde in der WAZ vorgestellt und kostet 19, 90 €.