Bottrop. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck macht auf Prosper Haniel eine Grubenfahrt. Im WAZ-Interview vom Oktober sei seine Äußerung „ich bin nicht mehr der Bischof der Bergarbeiter“ wohl missverständlich gewesen. Mit einer gemeinsamen Grubenfahrt sei „die Sache aus der Welt“, versichert RAG-Chef Tönjes.
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ist ein bisschen aus der Puste („ganz schön warm da unten“), als er am Montag nach zwei Stunden Bergbauerkundung in tausend Meter Teufe aus dem Förderkorb von Schacht 10 steigt – aber gut gelaunt: Es sei ihm wichtig gewesen, mit dieser Grubenfahrt auf Prosper Haniel auszudrücken, dass er „Bischof für alle“ sei, natürlich „auch für die Bergleute. Deshalb bin ich hergekommen.“
In einem WAZ-Interview hatte Overbeck im Oktober gesagt, er sei „nicht mehr der Bischof der Bergarbeiter“. Der Satz sei missverständlich gewesen und habe „eine Wirkung entfaltet, die ich nicht gewollt habe“, erklärte er am Montag.
„Das Thema ist unter Kirchenvertretern und Bergleuten aus der Welt“
Zuvor hatte es schon ein klärendes Gespräch mit Bergbauvertretern gegeben. Mit der gemeinsamen Grubenfahrt sei das Thema damit „unter Kirchenvertretern und Bergleuten aus der Welt“, sagte RAG-Vorstandschef Bernd Tönjes, der Overbeck untertage begleitet hatte.
Es war nicht die erste Grubenfahrt des Kirchenmannes: Als Praktikant ist er in Marl eingefahren, als Kaplan in Haltern, als Bischof nun zum zweiten Mal in Bottrop. Mit den Kumpeln habe er am Montag überlegt, was Kirche und Bergbau verbinde. Overbeck zählt auf: „Treue, Bodenständigkeit, Gefühl für Heimat, Flexibilität und ‘ne gewisse Kantigkeit. Das gilt auch für den Ruhrbischof.“