Nach dem Brand - ab Montag muss sich die neue Flotte der Vestischen bewähren
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Bottrop. . Nach dem Brand auf ihrem Busdepot bemühten sich alle Mitarbeiter der Vestischen Straßenbahnen, die Folgen für die Kundschaft so gering wie möglich zu halten. Unternehmensleitung wie Betriebsrat zollen ihnen dafür Lob. Ernst wird es ab Montag, wenn der Berufsverkehr wieder in vollem Gang ist.
Am erste Weihnachtstag endete der eigentlich freie Tag für Thomas Biersky gegen 7 Uhr in der Frühe. Der Fahrer der Vestischen wohnt im nahen Gladbeck-Ellinghorst und wurde wie viele an diesem Morgen durch Explosionsgeräusche geweckt, als in der Halle des Betriebshofes der Vestischen an der Hiberniastraße 69 Busse ausbrannten. Erste vage Informationen, die Rauchentwicklung wiesen den Weg - im Jogginganzug setzte sich Biersky aufs Fahrrad und fuhr zu seinem Betrieb. Und konnte dann kaum glauben, was er sah: „Meine Firma brennt!“
Was geht einem da durch den Kopf? Alles Mögliche: Was wird nun mit meinem Arbeitsplatz? Bauen die das hier wieder auf oder zieht alles nach Herten zum Stammsitz? Und brauchen die dann noch alle Fahrer?
Aber viel Zeit zum Nachdenken nach dem ersten Schock ließ Thomas Biersky sich nicht: Er wusste, wie wichtig zum Beispiel die Weitergabe der so genannten Fahrerkarten ist - das sind die Karten, auf denen den Fahrern ihre Einsätze vorgeben sind. Diese Karten mussten jetzt schnell nach Herten, denn von dort nur konnten die Busse kommen, dort wurden nun alle Fahrer eingesetzt. Biersky ging in die erhalten gebliebenen Büroräume an der Hibernniastraße, watete durch vom benachbarten Brandherd her einlaufendes Löschwasser, packte die Karten und brachte sie nach Herten. Weihnachtsessen? Abgesagt!
Einsätze wie dieser oder der von Fahrer Stefan Schürlein, der am zweiten Feiertag eigentlich nur Reservedienst hatte, aber in Herten beim Fahrer-Einteilen einsprang, lassen David Borek, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Vestischen, vom Schulterschluss der Kollegenschaft schwärmen. Neben der Hilfe von außen, von benachbarten Verkehrsunternehmen, die vor allem mit Bussen halfen, sei es vor allem der Zusammenhalt der Kollegen gewesen, „der uns schnell zur Normalität zurückkommen ließ“. Am Brandtag fuhr man schon mittags fast wieder nach Plan. Die auf der Homepage angekündigten „erheblichen“ Verspätungen - sie gab es kaum. Und auch bei den Kunden sei man auf viel Verständnis gestoßen: „Viele, die gehört hatten, was passiert ist, haben sich gewundert, dass wir überhaupt fahren.“
Bottrop - Busdepot
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Für den Berufsverkehr gerüstet
Für den kommenden Montag, den ersten Schultag, sieht man sich gerüstet. Dann braucht man ja auch Einsatzwagen für den Schülerverkehr. Vor allem auch durch Unterstützung von Nahverkehrsgesellschaften aus der Nachbarschaft und durch angemietete Busse von privaten Unternehmen konnte die Fahrzeugflotte wieder aufgestockt werden.. 20 Busse kommen von der BOGESTRA, jeweils sechs von der HCR aus Herne und der EVAG aus Essen. Fünf Fahrzeuge stellt die DSW21 aus Dortmund zur Verfügung. Die Oberhausener STOAG hilft mit vier Linienbussen.
Sie wird man (vorrangig) als E-Wagen durchs ganze Einsatzgebiet der Vestischen fahren sehen. Eine bunte Flotte.
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