Bottrop. Brunnen, Plätze, Parks oder hübsche Ecken: Eine Fotoreise durch die Jahrzehnte in der Bottroper Innenstadt und deren Umgebung.
Bottrops schönste und historische Parkanlage: Der Stadtgarten, hier mit dem malerischen Torbogen als Eingang, ist zu jeder Jahreszeit ein fast märchenhafter Blickfang. Mit Walmdach und der Fontäne erinnert die Szenerie an einen Schlossgarten. Der Park steht seit Jahren unter Denkmalschutz.
Der Brunnen auf dem Rathausplatz hat damals, in den 80er Jahren, wie heute oft für Diskussionsstoff gesorgt. Bis heute fast legendär sind die Exkursionen, die im Vorfeld zur Information nach Italien führten. Hier auf dem Bild von 1986 sprudelt der Brunnen auch noch von oben.
Der Platz vor dem Rathaus darf mit Fug und Recht als der schönste Architekturplatz Bottrops bezeichnet werden. Der Brunnen war immer wieder Gegenstand von Diskussionen.
Kunstwerke im öffentlichen Raum, wie hier „Der Goldene Schnitt“ von Guido Hofmann, gibt es einige in Bottrop. Die meisten Plätze sind über die letzten Jahrzehnte entweder mit Skulpturen oder Brunnen gestaltet worden. Nicht alle Arbeiten fallen so ins Auge wie diese Skulptur auf dem Kulturhof.
Als urbanes Gartenprojekt wurden einmal die Bürgergärten auf dem Kulturhof angelegt. Hier eine Ansicht aus dem Jahr 2015. Inzwischen ist das Areal komplett umgestaltet worden und hat seine „wilde“ Idylle verloren. Aber auch der neue Kulturhof lädt zum Aufenthalt ein.
Bottroper Ehrenpark: Früher Idylle, heute ein Problemort
Der Ehrenpark, eine hübsch gestaltete Grünfläche zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Brauerstraße. So idyllisch wie WAZ-Fotograf Thomas Gödde die Grünanlage im vergangenen September zeigt, ist der Park nicht immer. In der Vergangenheit haben Anwohner sich häufig über Randale durch Jugendliche und Drogenhandel beschwert.
Bottrop bei Nacht: So sah WAZ-Fotografin Birgit Schweizer 2009 den beleuchteten Pferdemarkt mit dem Café Extrablatt. Ganz links am Bildrand ist das markante Torbogenhaus mit dem Durchgang zur Blumenstraße zu erkennen.
Die Blumenstraße, hier mir dem noch einsam dastehenden alten Jungengymnasium, machte früher ihrem Namen Ehre. Die Bebauung war spärlich, die Grünflächen waren zahlreich. Immerhin ist der Allee-Charakter bis heute erhalten, auch wenn die Straße dicht bebaut ist. Am unteren Bildrand ist die Einmündung zum Pferdemarkt/Osterfelder Straße zu sehen. Heute steht dort das markante Torbogenhaus.
Pferde im alten Dorf. Das hat in Bottrop eine lange Tradition, auch wenn der Pferdemarkt längst nicht mehr auf dem nach ihm benannten Platz stattfindet, sondern rund um die Cyriakuskirche, wie unten im Bild. Ein Verkaufsmarkt ist der Pferdemarkt ebenfalls lange nicht mehr. Dennoch spielen Pferde immer noch eine zentrale Rolle, auch wenn dies heute von manchen Tierschützern nicht gerne gesehen wird.
Bottroper Mensingbrunnen steht seit Jahren an neuem Standort
Treffen am Mensingbrunnen: Das war und ist für manche Bottroperinnen und Bottroper bis heute noch so etwas wie ein geflügeltes Wort, obwohl dieser Brunnen dort längst nicht mehr plätschert. Im Grunde wissen alle, welche Stelle damit gemeint ist, nämlich der kleine Platz an der Hansastraße, zwischen dem alten Karstadthaus und dem früheren Modehaus Mensing (heute Sinn). Seit Jahren steht der Brunnen bei der Boule-Bahn am Kulturhof an der Böckenhoffstraße.
Zu den idyllischen wie schönen Orten am Rande der Stadtmitte gehört nach wie vor der Overbeckshof. Seit vielen Jahrzehnten wird der Hof am Stadtgarten gastronomisch genutzt.
Etwas wild und unfertig wirkt dieser Teil des alten Stadtgartens, wie Georg Lücker ihn in den 1920er Jahren fotografierte. Es handelt sich hier nicht um den Teich hinter dem Torbogen-Eingang, den es heute ebenfalls nicht mehr gibt, sondern um einen Tümpel oder Planschbecken etwa dort, wo sich heute der große Kinderspielplatz befindet. Als Orientierungspunkt ist der Rathausturm im Hintergrund zu erkennen.
Die alte Mühle am Droste-Hülshoff-Platz erinnert an die bäuerlich-ländliche Vergangeneheit Bottrops. Im 19. Jahrhundert war die Bebbauung in der der näheren Umgebung nur locker, es gab viele Gärten und Wiesen. Erst mit dem Bau des Rathauses ab 1913 und des neuen Verwaltungszentrums sowie dem Ausbau der Gladbecker Straße wurde die Mühle Stück für Stück eingeengt. Seit vielen Jahrzehnten wird dort nicht mehr gemahlen, sondern gefeiert.
Der alte Pferdemarkt war bis in die späten 1930er Jahre Standort des Bottroper Wochenmarkts. Pferdemarkt und Gemüseamarkt ware zuvor zusammengelegt worden. Danach wanderte der Wochenmarkt auf den neu gepfasterten Trappenkamp, der später Berliner Platz hieß.
Wandel des Berliner Platzes in Bottrop
Bottrop karibisch hieß es im Juli 2018 auf dem Berliner Platz. Damals war dort Sand aufgeschüttet, es gab Bars und Imbissbuden, Möglichkeiten zum Beach-Volleyball, kurz: Eine Woche Urlaubsstimmung in der City. Links geht es über die Treppe hoch zum ZOB. eine Trepenanlage gab des dort seit den 1920er Jahren, wie ein Bild später zu sehen ist.
In den 20er Jahren, als dieses Foto entstand, lag die Freitreppe am Trappenkamp noch in einer idyllischen Grünanlage. Sie war lange Standort für einen der Segensaltäre der Bottroper Fronleichnamsprozession oder spielte eine zentrale Rolle beim Schützenfest. Ursprünglich sollte sie Teil eines großangelegten Stadtplatzes mit Verwaltungsbauten und Theater sein, ein Gegenstück zum Rathausplatz. Daraus wurde nichts. Später lagen oben der Busbahnhof, unten der Berliner Platz mit dem Wochenmarkt oder der Kirmes. Heute ist ungefähr an dieser Stelle ebenfalls eine Treppe, der Aufgang zum ZOB.
Die ehemalige Kapelle des alten Marienhospitals, das 1958, als dieses Bild entstand, noch nicht abgerissen war. Heute liegt die Kapelle frei auf einer großen Wiese. Seit den 1930er Jahren feiern die Alt-Katholiken dort ihre Gottesdienste. In den 80er Jahren verhinderten Bottroper Bürgerinnen und Bürger den Abriss. Heute steht die neugotische Kapelle unter Denkmalschutz.
Die Einmündung vom Altmarkt in die Kirchhellener Straße war auch 1925 geprägt durch zahlreiche Geschäfte. Idyllisch sieht es dennoch aus, mit wenigen Fußgängern und Pferdefuhrwerk. Gut zu erkennen: die Straßenbahnschienen im Kopfsteinpflaster.
In etwa der gleiche Blick vom Altmarkt in die Kirchhellener Straße gut 80 Jahre später. Die malerischen Häuser an der Einmündung stehen inzwischen unter Denkmalschutz. Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen sind verschwunden.