Bottrop. Brunnen, Plätze, Parks oder hübsche Ecken: Eine Fotoreise durch die Jahrzehnte in der Bottroper Innenstadt und deren Umgebung.

Bottrops schönste und historische Parkanlage: Der Stadtgarten, hier mit dem malerischen Torbogen als Eingang, ist zu jeder Jahreszeit ein fast märchenhafter Blickfang. Mit Walmdach und der Fontäne erinnert die Szenerie an einen Schlossgarten. Der Park steht seit Jahren unter Denkmalschutz.

Hingucker: Der Torbogen, malerischer Eingang zum alten Teil des Bottroper Stadtgartens.
Hingucker: Der Torbogen, malerischer Eingang zum alten Teil des Bottroper Stadtgartens. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Der Brunnen auf dem Rathausplatz hat damals, in den 80er Jahren, wie heute oft für Diskussionsstoff gesorgt. Bis heute fast legendär sind die Exkursionen, die im Vorfeld zur Information nach Italien führten. Hier auf dem Bild von 1986 sprudelt der Brunnen auch noch von oben.

Im November 1986 sprudelte der Brunnen vor dem Rathaus noch aus allen zur Verfügung stehenden Düsen. Das hat man so lange nicht mehr gesehen.
Im November 1986 sprudelte der Brunnen vor dem Rathaus noch aus allen zur Verfügung stehenden Düsen. Das hat man so lange nicht mehr gesehen. © WAZ FotoPool | Birgit Schweizer

Der Platz vor dem Rathaus darf mit Fug und Recht als der schönste Architekturplatz Bottrops bezeichnet werden. Der Brunnen war immer wieder Gegenstand von Diskussionen.

Der Brunnen auf dem Rathauspaltz im Frühjahr 2022.
Der Brunnen auf dem Rathauspaltz im Frühjahr 2022. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Kunstwerke im öffentlichen Raum, wie hier „Der Goldene Schnitt“ von Guido Hofmann, gibt es einige in Bottrop. Die meisten Plätze sind über die letzten Jahrzehnte entweder mit Skulpturen oder Brunnen gestaltet worden. Nicht alle Arbeiten fallen so ins Auge wie diese Skulptur auf dem Kulturhof.

„Der goldene Schnitt“ von Guido Hoffmann auf dem Kulturhof mit dem Rathausturm als Orientierungspunkt.
„Der goldene Schnitt“ von Guido Hoffmann auf dem Kulturhof mit dem Rathausturm als Orientierungspunkt. © WAZ | Birgit Schweizer

Als urbanes Gartenprojekt wurden einmal die Bürgergärten auf dem Kulturhof angelegt. Hier eine Ansicht aus dem Jahr 2015. Inzwischen ist das Areal komplett umgestaltet worden und hat seine „wilde“ Idylle verloren. Aber auch der neue Kulturhof lädt zum Aufenthalt ein.

Bürgergärten auf dem Kulturhof, dahinter die Skulptur „Der Goldene Schnitt“ von Guido Hofmann.
Bürgergärten auf dem Kulturhof, dahinter die Skulptur „Der Goldene Schnitt“ von Guido Hofmann. © Stadt Bottrop | Lauter Kommunikation

Bottroper Ehrenpark: Früher Idylle, heute ein Problemort

Der Ehrenpark, eine hübsch gestaltete Grünfläche zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Brauerstraße. So idyllisch wie WAZ-Fotograf Thomas Gödde die Grünanlage im vergangenen September zeigt, ist der Park nicht immer. In der Vergangenheit haben Anwohner sich häufig über Randale durch Jugendliche und Drogenhandel beschwert.

Der Ehrenpark in der Innenstadt.
Der Ehrenpark in der Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bottrop bei Nacht: So sah WAZ-Fotografin Birgit Schweizer 2009 den beleuchteten Pferdemarkt mit dem Café Extrablatt. Ganz links am Bildrand ist das markante Torbogenhaus mit dem Durchgang zur Blumenstraße zu erkennen.

Stimmunungsvoll: Bottrop bei Nacht, hier der Pferdemarkt mit dem Café Extrablatt. Links am Bildrand das Torbogenhaus mit dem Durchgang zur Blumenstraße.
Stimmunungsvoll: Bottrop bei Nacht, hier der Pferdemarkt mit dem Café Extrablatt. Links am Bildrand das Torbogenhaus mit dem Durchgang zur Blumenstraße. © WAZ | Birgit Schweizer

Die Blumenstraße, hier mir dem noch einsam dastehenden alten Jungengymnasium, machte früher ihrem Namen Ehre. Die Bebauung war spärlich, die Grünflächen waren zahlreich. Immerhin ist der Allee-Charakter bis heute erhalten, auch wenn die Straße dicht bebaut ist. Am unteren Bildrand ist die Einmündung zum Pferdemarkt/Osterfelder Straße zu sehen. Heute steht dort das markante Torbogenhaus.

Georg Lücker dokumentiert Bottrop in den 1920er Jahren mit seiner Kamera. Hier die Blumenstraße mit dem alten Jungengymnasium.
Georg Lücker dokumentiert Bottrop in den 1920er Jahren mit seiner Kamera. Hier die Blumenstraße mit dem alten Jungengymnasium. © Stadtarchiv Bottrop | Georg Lücker

Pferde im alten Dorf. Das hat in Bottrop eine lange Tradition, auch wenn der Pferdemarkt längst nicht mehr auf dem nach ihm benannten Platz stattfindet, sondern rund um die Cyriakuskirche, wie unten im Bild. Ein Verkaufsmarkt ist der Pferdemarkt ebenfalls lange nicht mehr. Dennoch spielen Pferde immer noch eine zentrale Rolle, auch wenn dies heute von manchen Tierschützern nicht gerne gesehen wird.

Der Bottroper Pferdemarkt hat eine lange Tradition. Heute findet er, wie hier im Bild, rund um die Cyriakus-Kirche statt.
Der Bottroper Pferdemarkt hat eine lange Tradition. Heute findet er, wie hier im Bild, rund um die Cyriakus-Kirche statt. © WAZ FotoPool | Birgit Schweizer

Bottroper Mensingbrunnen steht seit Jahren an neuem Standort

Treffen am Mensingbrunnen: Das war und ist für manche Bottroperinnen und Bottroper bis heute noch so etwas wie ein geflügeltes Wort, obwohl dieser Brunnen dort längst nicht mehr plätschert. Im Grunde wissen alle, welche Stelle damit gemeint ist, nämlich der kleine Platz an der Hansastraße, zwischen dem alten Karstadthaus und dem früheren Modehaus Mensing (heute Sinn). Seit Jahren steht der Brunnen bei der Boule-Bahn am Kulturhof an der Böckenhoffstraße.

Der Mensingbrunnen. Heute steht er am Kulturhof.
Der Mensingbrunnen. Heute steht er am Kulturhof. © FUNKE Foto Services | Katharina Paris

Zu den idyllischen wie schönen Orten am Rande der Stadtmitte gehört nach wie vor der Overbeckshof. Seit vielen Jahrzehnten wird der Hof am Stadtgarten gastronomisch genutzt.

Schöne Orte in Bottrop: Dazu gehört nach wie vor der Overbeckshof am Stadtgarten.
Schöne Orte in Bottrop: Dazu gehört nach wie vor der Overbeckshof am Stadtgarten. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Etwas wild und unfertig wirkt dieser Teil des alten Stadtgartens, wie Georg Lücker ihn in den 1920er Jahren fotografierte. Es handelt sich hier nicht um den Teich hinter dem Torbogen-Eingang, den es heute ebenfalls nicht mehr gibt, sondern um einen Tümpel oder Planschbecken etwa dort, wo sich heute der große Kinderspielplatz befindet. Als Orientierungspunkt ist der Rathausturm im Hintergrund zu erkennen.

Das alte Planschbecken im Stadtgarten in den 1920er Jahren. Heute befindet sich etwa dort der große Spielplatz zwischen Minigolfbahn, Tennisplatz und Overbeckshof. Im Hintergrund der Rathausturm.
Das alte Planschbecken im Stadtgarten in den 1920er Jahren. Heute befindet sich etwa dort der große Spielplatz zwischen Minigolfbahn, Tennisplatz und Overbeckshof. Im Hintergrund der Rathausturm. © Stadtarchiv Bottrop | Georg Lücker

Die alte Mühle am Droste-Hülshoff-Platz erinnert an die bäuerlich-ländliche Vergangeneheit Bottrops. Im 19. Jahrhundert war die Bebbauung in der der näheren Umgebung nur locker, es gab viele Gärten und Wiesen. Erst mit dem Bau des Rathauses ab 1913 und des neuen Verwaltungszentrums sowie dem Ausbau der Gladbecker Straße wurde die Mühle Stück für Stück eingeengt. Seit vielen Jahrzehnten wird dort nicht mehr gemahlen, sondern gefeiert.

Blick vom Rathaustrum auf die alte Mühle am Droste-Hülshoff-Platz.
Blick vom Rathaustrum auf die alte Mühle am Droste-Hülshoff-Platz. © Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Der alte Pferdemarkt war bis in die späten 1930er Jahre Standort des Bottroper Wochenmarkts. Pferdemarkt und Gemüseamarkt ware zuvor zusammengelegt worden. Danach wanderte der Wochenmarkt auf den neu gepfasterten Trappenkamp, der später Berliner Platz hieß.

Bottroper Wochenmarkt auf dem Pferdemarkt um 1925.
Bottroper Wochenmarkt auf dem Pferdemarkt um 1925. © Stadtarchiv

Wandel des Berliner Platzes in Bottrop

Bottrop karibisch hieß es im Juli 2018 auf dem Berliner Platz. Damals war dort Sand aufgeschüttet, es gab Bars und Imbissbuden, Möglichkeiten zum Beach-Volleyball, kurz: Eine Woche Urlaubsstimmung in der City. Links geht es über die Treppe hoch zum ZOB. eine Trepenanlage gab des dort seit den 1920er Jahren, wie ein Bild später zu sehen ist.

 „Bottrop karibisch“ lautete 2018 das Motto auf dem Berliner Platz.
 „Bottrop karibisch“ lautete 2018 das Motto auf dem Berliner Platz. © Simon Stemmer

In den 20er Jahren, als dieses Foto entstand, lag die Freitreppe am Trappenkamp noch in einer idyllischen Grünanlage. Sie war lange Standort für einen der Segensaltäre der Bottroper Fronleichnamsprozession oder spielte eine zentrale Rolle beim Schützenfest. Ursprünglich sollte sie Teil eines großangelegten Stadtplatzes mit Verwaltungsbauten und Theater sein, ein Gegenstück zum Rathausplatz. Daraus wurde nichts. Später lagen oben der Busbahnhof, unten der Berliner Platz mit dem Wochenmarkt oder der Kirmes. Heute ist ungefähr an dieser Stelle ebenfalls eine Treppe, der Aufgang zum ZOB.

Die alte Treppenanlage am Trappenkamp, fotografiert  in den 20er Jahren von Georg Lücker, dem „Auge Bottrops“.
Die alte Treppenanlage am Trappenkamp, fotografiert in den 20er Jahren von Georg Lücker, dem „Auge Bottrops“. © Stadtarchiv Bottrop | Georg Lücker

Die ehemalige Kapelle des alten Marienhospitals, das 1958, als dieses Bild entstand, noch nicht abgerissen war. Heute liegt die Kapelle frei auf einer großen Wiese. Seit den 1930er Jahren feiern die Alt-Katholiken dort ihre Gottesdienste. In den 80er Jahren verhinderten Bottroper Bürgerinnen und Bürger den Abriss. Heute steht die neugotische Kapelle unter Denkmalschutz.

Die malerisch bewachsene Kreuzkampkapelle mit Kirchgängern im Sommer 1958. Das alte Marienhospital stand damals noch.
Die malerisch bewachsene Kreuzkampkapelle mit Kirchgängern im Sommer 1958. Das alte Marienhospital stand damals noch. © Labus / FUNKE Foto Services | Winfried Labus / FUNKE Foto Services

Die Einmündung vom Altmarkt in die Kirchhellener Straße war auch 1925 geprägt durch zahlreiche Geschäfte. Idyllisch sieht es dennoch aus, mit wenigen Fußgängern und Pferdefuhrwerk. Gut zu erkennen: die Straßenbahnschienen im Kopfsteinpflaster.

Der Altmarkt in Bottrop 1925 mit Blick in die Kirchhellener Straße.
Der Altmarkt in Bottrop 1925 mit Blick in die Kirchhellener Straße. © Stadtarchiv

In etwa der gleiche Blick vom Altmarkt in die Kirchhellener Straße gut 80 Jahre später. Die malerischen Häuser an der Einmündung stehen inzwischen unter Denkmalschutz. Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen sind verschwunden.

Der Altmarkt in Bottrop mit Blick in die Kirchhellener Straße 2008. Das Eckhaus mit Erkertürmchen stand auch schon 1925 dort.
Der Altmarkt in Bottrop mit Blick in die Kirchhellener Straße 2008. Das Eckhaus mit Erkertürmchen stand auch schon 1925 dort. © WAZ | Birgit Schweizer