Bottrop. Vonovia-Mieter aus Bottrop wollen bei einer Aktion vor der Zentrale des Konzerns Nebenkosten-Belege einfordern. Doch Vonovia reagiert verwundert.

Diese Aktion hat bundesweit Schlagzeilen gemacht: Das Wohnungsunternehmen Vonovia hat im Juli auf Nebenkostenforderungen an seine Mieter in Welheim in einer Größenordnung von einer Viertelmillion Euro verzichtet. Aus Kulanz, versichert Vonovia-Sprecherin Bettina Benner immer wieder, nicht etwa, weil die Abrechnungen falsch gewesen seien. Trotzdem geht der Streit um die Nebenkosten weiter. Im Herbst kamen nach Angaben der Mieter erneut hohe Nebenkostenabrechnungen. Vertreter zweier Mieterinitiativen aus Bottrop und Witten wollen am Montag vor der Vonovia-Zentrale angeblich fehlende Belege einfordern.

„Gerade in diesem Jahr gibt es hohe Nachforderungen und Erhöhungen der Vorauszahlungen“, sagt Knut Unger, Sprecher der Mieter. „Nach unseren Erfahrungen kann oder will die Vonovia die Richtigkeit dieser Forderungen nicht belegen.“ Wegen dieser Belege wollen Unger und Marina Scharnowski, Sprecherin der Mietergemeinschaft Gartenstadt Welheim, mit Vertretern der beiden Vereine in Bochum öffentlichkeitswirksam eine „aufsuchenden Belegprüfung“ veranstalten.

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Die Mieterinnen und Mieter haben alle Belege bereits in Kopie, versichert Vonovia-Sprecherin Bettina Benner. Das Unternehmen werde die geforderten Belege erneut heraussuchen und sie den Vereinssprechern vorlegen. Das werde aber sicher noch nicht am Montag möglich sein, sagt die Sprecherin: „Sobald uns alle Unterlagen und Informationen vorliegen, kommen wir bezüglich eines Termins auf Herrn Unger zu.“

„Vonovia rechnet korrekt ab“

Zu den Abrechnungen sagt Bettina Benner: „Vonovia erbringt umlagefähige Dienstleistungen professionell und rechtmäßig – und rechnet sie korrekt ab. Alle Mieterinnen und Mieter erhalten umfassend Einblick in die Nebenkostenabrechnungen, die transparent und verständlich aufgeschlüsselt sind.“

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Im Falle der Welheimer Mieter, denen die Vonovia im Juli einen großen Teil der Zahlungen erlassen hat, verdeutlicht Bettina Benner noch einmal den Standpunkt des Unternehmens: „Die Heizkostenabrechnung 2021/2022 wurde intensiv geprüft, und sie bleibt rechtlich und vertragsgemäß korrekt. Weil wir uns als sozialer Partner unserer Mieter verstehen, haben wir lediglich aus Kulanz einen Großteil der Kosten von Techem Solutions GmbH übernommen. Mit Blick auf die auch im Abrechnungsjahr 2022/2023 weiter gestiegenen Energiepreise werden wir keine Zusagen zu gleichwertigen Kostenübernahmen tätigen.“