Bottrop. „Police-Revolution“, die Tanztruppe der Polizei NRW, kommt jetzt in Bottrops Liebfrauenkirche. Sie ist Teil des Lichtspektakels Ecclesia Lumina.

„Police Revolution“ – dahinter verbirgt sich kein neues, bahnbrechendes Konzept des Innenministers für NRW’s Polizeieinheiten. Es handelt sich vielmehr um eine Tanztruppe der (echten) NRW-Polizei, die dafür regelmäßig Uniform gegen Kostüm tauscht. Mit 16 Tänzerinnen sorgt „Police Revolution“ an zwei Tagen nun in Liebfrauen auf dem Eigen für Schwung in der Licht- und Laser-Show „Ecclesia Lumina“.

Dafür bringt der Essener Lichtkünstler Martin Lenze, der früher einmal bei Siemens Gasturbinen mitentwickelte, nicht nur eine geballte Ladung Technik, also Scheinwerfer, Laser, große Gerüste und einen eigens für die Show „komponierten“ Soundtrack mit nach Bottrop, sondern eben auch die tanzenden Polizistinnen. Die haben unter Leitung der Essener Hauptkommissarin Friederike Aust seit der Gründung 2019 ein ganzes Repertoire an Choreographien erarbeitet.

Polizistinnen im Tanzschritt: „Police Revolution“ zieht inzwischen weite Kreise

Längst tanzen die Staatsdienerinnen in ihrer Freizeit nicht nur bei offiziellen Veranstaltungen wie bei der Vereidigungsfeier für Kommissaranwärtinnen und -anwärter in der Kölner Lanxess-Arena. Sie sind inzwischen auch gefragte Gäste bei der Nacht der Industriekultur (Extraschicht) oder eben bei Ecclesia Lumina – Kirche Leuchtet. „Bei deren Premiere in einer Essener Kirche wurde die Show zig-Mal wiederholt, da in dem Gotteshaus nur 200 Menschen Platz finden“, erzählt Martin Lenze.

Die Lichteffekte von Martin Lenze faszinierten bei der ersten Aufführung - hier vor einem Jahr in der Essener Antoniuskirche - weit über 1000 Besucherinnen und Besucher.
Die Lichteffekte von Martin Lenze faszinierten bei der ersten Aufführung - hier vor einem Jahr in der Essener Antoniuskirche - weit über 1000 Besucherinnen und Besucher. © Ecclesia Lumina

Das ist in Liebfrauen anders. „Am 8. und 9. Dezember planen wir zwar auch mehrere Aufführungen, aber im Eigener Dom haben ja allein fast 400 Besucher im Mittelschiff Platz“, so Lenze, der das denkmalgeschützte Gotteshaus bereits einer intensiven Tauglichkeitsprüfung unterzogen hat. Dabei geht es auch um ein christliches Thema: „Tod und Auferstehung“ thematisiert der Lichtkünstler Lenze, der auch Ecclesia Lumina entwickelte.

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Tod und Auferstehung klingt ja eher nach Ostern und bald ist erster Advent… Für Martin Lenze ist das eher ein zeitloses Thema, genau wie seine anderen Shows, in denen es um die Arche Noah oder – heute aktueller denn je – die Unterdrückung der Israeliten und den Auszug aus Ägypten geht. Es sind diese großen biblischen Themen, die ihn als Teil der Weltliteratur, aber immer wieder auch als große kulturell-religiöse Ereignisse faszinieren. So ist es kein Zufall, dass diese Shows zumeist in Kirchen stattfinden, durchaus aber mit unterhaltendem Charakter.

Ingenieur und Lichtkünstler: Martin Lenze kreierte Ecclesia Lumina vor einigen Jahren in Essen und sicherte sich sogleich die Rechte an Namen und Shows.
Ingenieur und Lichtkünstler: Martin Lenze kreierte Ecclesia Lumina vor einigen Jahren in Essen und sicherte sich sogleich die Rechte an Namen und Shows. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Mit seinem Licht- und Sounddesign und der Choreographie von „Police Revolution“, die sich nicht nur vorne abspielt, sondern den ganzen Kirchenraum mit einbezieht, will er diese Geschichten heutig, künstlerisch und unterhaltend erzählen. Von dem Licht- und Sounddesign in „Arche Noah“ war Friederike Aust nach dem Besuch einer Aufführung in Lenzes Heimatkirche, St. Antonius in Essen-Schönebeck, so begeistert, dass die zu Lenze Kontakt aufnahm. Der Erlös kam dem Unterhalt der Kirche zugute, die, wie auch Liebfrauen in Bottrop, auf der langen Schließungsliste von Gotteshäusern im Bistum Essen steht. Offensichtlich hat diese Kontaktaufnahme vor drei Jahren Früchte getragen.

Pralle Show in gut 30 Minuten in Bottrops Liebfrauenkirche

Heutig ist nicht nur die Wahl der Mittel und die Verbindung von Technik und Tanz, sondern auch die Länge: „Gut 30 Minuten dauert eine Aufführung“, sagt Martin Lenze. Danach gibt es für die, die mögen noch Gelegenheit zum Treffen bei Snacks und Getränken im Gemeindesaal hinter Liebfrauen. In Bottrop ist der Lichtkünstler übrigens kein Unbekannter. Vor einiger Zeit hat er bereits die Kulturkirche in der Stadtmitte bei Live-Musik in magisches Licht getaucht und das Publikum dort begeistert.

Termine und Karten

Die Aufführungen in der Liebfrauenkirche auf dem Eigen, An Liebfrauen 6, sind am Freitag, 8. und Samstag, 9. Dezember, jeweils um 18, 19 und 20 Uhr.

Karten zu 10 Euro gibt es auf ecclesia-lumina.de oder im Gemeindebüro Liebfrauen (Mo, 9.15-11.15; Mi, 10-12 u. Do, 15-17 Uhr): Tel.: 02041-92629 oder im Seniorencafé der Stadt Bottrop, City, Kirchplatz 2-3.

Für das leibliche Wohl sorgt das Team vom „Treff um 11“ im Pfarrheim bei der Kirche im Anschluss an die Aufführungen.