Bottrop. Zum Welttoilettentag gibt die Emschergenossenschaft bekannt, wie viel Abwasser im vergangenen Jahr angefallen ist. Es ist weniger als im Vorjahr.
Genau 107.329.968 Kubikmeter Abwasser sind im Jahr 2022 in der Bottroper Kläranlage gereinigt worden. Diese Zahl nennt die Emschergenossenschaft anlässlich des Welttoilettentages am Sonntag, 19. November. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 115.401.802 Kubikmeter.
Die Großkläranlage in Bottrop beeindrucke allerdings nicht nur mit der Menge an geklärtem Abwasser, hebt Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband hervor – sie sei zudem die erste Großkläranlage der Welt, welche energieautark arbeiten kann.
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Neben nachhaltiger Stromgewinnung durch Sonne, Wind und Wasserkraft werden demnach die im Prozess entstehenden Abfallstoffe Klärschlamm und Klärgas zur Energiegewinnung weiterverwertet. Beispielsweise wird seit 2021 der Klärschlamm in der weltweit größten Anlage zur solarthermischen Klärschlammtrocknung getrocknet. Danach kann der getrocknete Klärschlamm ohne Zugabe von Kohle der thermischen Verwertung zugeführt werden. Dies trägt dazu bei, dass der Jahresenergiebedarf der Anlage eigenständig gedeckt wird.
Aber zurück zur Toilette: Die Emschergenossenschaft nimmt den Jahrestag zum Anlass, darauf hinzuweisen, was nicht ins WC und damit ins Abwasser gehört: „Neben Hygieneartikeln gehören unter anderem Essensreste, Textilien, Chemikalien oder Medikamente dazu. Während Speisereste Ratten anziehen können, verstopfen andere Stoffe die Kanalisation. Zusätzlich können sogenannte Spurenstoffe, beispielsweise aus entsorgten Medikamenten, auch in modernen Kläranlagen nicht restlos herausgefiltert werden. Sie belasten die Gewässer und schädigen Flora und Fauna in den Bächen und Flüssen.“