Bottrop. 10.000 Euro vom Netzwerk Roter Keil: Das ermöglicht dem Verein Gegenwind, seine Präventionsarbeit in Kitas und Schulen noch auszubauen.

Wer Kind ist in Bottrop, kann fast sicher sein, irgendwann Fritz und Frida kennenzulernen. So heißen die beiden Figuren im Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch des Vereins Gegenwind. Das erreicht alleine im laufenden Schulhalbjahr 800 Kinder an den Grundschulen und im nächsten mindesten 300 Kita-Kinder. Ohne die finanzielle Unterstützung durch den Roten Keil, das macht Gegenwind-Vorstandsmitglied Doris Wagner unmissverständlich deutlich, wäre das nicht möglich. Aktuell ist sogar ein neues Pilotprojekt in Planung.

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Beeindruckende 10.000 Euro sind es, die der Rote Keil als Netzwerk gegen Kindesmissbrauch Jahr für Jahr an Gegenwind spendet. Eine Zuwendung, die dauerhaft gesichert sein soll, wenn es nach den Bottroper Vertretern des Roten Keils, Dr. Gertrud Metzelder und Friedrich Maschmeyer, geht. Dazu beitragen soll, dass die Ortsgruppen künftig organisatorisch in den übergeordneten Dachverband übergehen. Dadurch und dank der Roter-Keil-Stiftung können „Projekte auch über uns hinaus gefördert werden“, betont Metzelder.

Gegenwind Bottrop: Anforderungen an Prävention ändern sich

Dass die Arbeit von Gegenwind, zu der seit der Vereinsgründung 1992 auch die Beratung zählt, einmal überflüssig werden könnte, damit dürfte nicht zu rechnen sein. Aber die Anforderungen an die Prävention ändern sich. Heute müssen zum Beispiel auch digitale Medien in den Blick genommen werden, über die Kinder und Jugendliche zu Opfern von Übergriffen werden können. „Das Thema Internet ist bereits im Kindergarten angekommen“, sagt Doris Wagner; schon die Vorschulkinder verfügten teils über ein Handy.

Kerstin Masen, hauptamtliche Kraft im Präventionsbereich bei Gegenwind, beschäftigt zwölf Honorarkräfte für „Fritz und Frida“-Projekte sowie das Projekt Respect, das sich an weiterführende Schulen richtet. „Ein paar mehr könnten wir noch vertragen“, sagt sie - vielleicht könnten dann auch Anfragen von außerhalb Bottrops auch positiv beschieden werden.

Durch die Arbeit mit den Kindern und Jugendliche sei festgestellt worden, so Masen, „dass das Thema digitale Gewalt zugenommen hat“. Mit dem Präventionsfilm „Fritz und Frida“, den Gegenwind im vergangenen Jahr herausgebracht hat, soll deshalb nun gezielt im Rahmen eines Pilotprojektes an Familiengrundschulzentren gegangen werden. „Wir sind in der Planung mit dem Bildungsbüro“, sagt Kerstin Masen. Erreicht werden sollen vor allem die Eltern und die pädagogischen Fachkräfte.

Kontakte: Gegenwind, 02041 20811, gegenwind-bottrop@t-online.de; Roter Keil Netzwerkbüro, 0173 2014071,office@roterkeil.net