Bottrop. Die Zahl der Pendler hat 2022 in Bottrop zugenommen. Dabei steht vor allem eine Stadt als Arbeitsort unter den Pendlern hoch im Kurs.

Wer zu den Hauptverkehrszeiten mit dem Auto in eine der Bottroper Nachbarstädte möchte, der stand mit Sicherheit schon häufig im Stau und fragt sich, warum sind die Straßen hier so voll? Der Grund: Bottrops Pendler, die täglich mit dem Auto in die Nachbarstädte zur Arbeit fahren.

Und das sind eine ganze Menge. Der aktuell veröffentlichte Pendleratlas der Statistischen Ämter der Länder zeigt die neuen Pendlerzahlen für 2022 und macht eines deutlich: Die Zahl der Pendler nimmt in Bottrop zu.

Eindeutig: Hierhin pendeln die meisten Bottroper

So galten 34.646 Bottroper im Jahr 2022 als Auspendelnde und verließen regelmäßig für ihren Job die Stadt. Im Vorjahr waren es noch 33.685 Bottroper, die ihren Arbeitsplatz in einer anderen Stadt hatten. Doch in welche Städte verschlägt es die Bottroper Pendler am häufigsten?

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Auch hierzu liefert der Pendleratlas Antworten. So ist klar zu erkennen, dass es die meisten Auspendler nach Essen zieht. 8347 Bottroper haben dem Pendleratlas zu Folge ihren Arbeitsplatz in der Nachbarstadt südlich von Bottrop. Spannend hierbei: Obwohl die meisten Bottroper Auspendler nach Essen fahren, steht Bottrop dennoch nur auf Platz sechs der meisten Pendler, die nach Essen kommen. Nach Essen folgt bei den häufigsten Pendlerzielen von Bottropern dann mit einigem Abstand Oberhausen. Hierhin pendeln regelmäßig 4129 Bottroper.

Vor allem aus Bottrops Nachbarstädten kommen die meisten Arbeitspendler

Und auch Gelsenkirchen und Gladbeck reihen sich in die Liste ein. So fahren rund 3300 Bottroper nach Gelsenkirchen, um dort zu arbeiten. Ähnlich verhält es sich mit Gladbeck. In der nahe gelegenen Stadt arbeiten zurzeit rund 2550 Bottroper.

Doch nicht nur Nachbarstädte wie Gladbeck oder Essen sind bei den Bottropern hoch im Kurs. Denn auch ins rund 20 Kilometer entfernte Duisburg verschlägt es einige Bottroper Pendler. Und auch knapp 40 Kilometer Entfernung halten Bottroper nicht davon ab, nach Düsseldorf oder Dortmund zu pendeln. Nach Dortmund fahren dabei regelmäßig 762 Pendler.

Neben den 34.646 Pendlern, die Bottrop tagtäglich für den Beruf den Rücken zukehren, zieht es auch 22.531 Menschen für die Arbeit nach Bottrop. Besonders in Gladbeck scheint der Bottroper Arbeitsmarkt beliebt. Mit 3316 Menschen kommen vor allem Gladbecker in die Stadt.

Zudem fahren aus Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen einige Tausend Menschen zum Arbeiten nach Bottrop. Mit 1326 Menschen reiht sich auch die Stadt Dorsten in die Liste der Einpendler-Städte ein – während die Zahl der Bottroper, die wiederum nach Dorsten pendeln, minimal ist.

Bottrops Pendlersaldo ist im Minus: Mehr Menschen verlassen die Stadt

Durch die Differenz zwischen Bottropern, die die Stadt für die Arbeit verlassen und denen, die zum Arbeiten aus anderen Städten nach Bottrop kommen, entsteht ein sogenanntes Pendelsaldo. Dieses liegt für das Jahr 2022 bei Minus 12.115. So ist die Tagesbevölkerung in der Stadt durch die höhere Zahl an Menschen, die die Stadt verlassen als die, die herkommen, rund 12.000 Menschen kleiner als die eigentliche Zahl an Einwohnern in Bottrop.

Und noch etwas fällt auf: Deutlich mehr Vollzeitkräfte sind unter den Pendlern. Sowohl bei den Arbeitskräften, die nach Bottrop kommen, also auch unter denen, die die Stadt zum Arbeiten verlassen, ist der Großteil in Vollzeit beschäftigt. Lediglich rund 10.000 der 34.646 Auspendler verlassen die Stadt für einen Job als Teilzeitkräfte. Deutlich häufiger bleiben Teilzeitkräfte laut Pendleratlas in Bottrop selbst.