Bottrop. 2900 Anmeldungen hat es für den Aktionstag „Bottrop putzt“ gegeben. Erstmals fand die Müllsammelaktion im Herbst statt - zum Schutz der Natur.

Seit mehr als 20 Jahren gibt es ihn jetzt schon: den „Bottrop-putzt-Tag“. Bisher fand er immer im Frühjahr statt, aber aus Natur- und Vogelschutzgründen wurde die Aktion dieses Jahr auf den Herbst verlegt.

Der Aufruf zu dem Event kam von der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best). Emilio Pintea, seit September Erster Beigeordneter der Stadt, kam selbst vorbei, um sich einen Überblick über die Aktion zu verschaffen, denn neben vielen anderen Bereichen ist er auch für die Best zuständig. „Rekordzahlen wie vor Corona werden wir sicher dieses Jahr nicht erreichen“, sagt Pintea, der bei der Best auch Verwaltungsratsvorsitzender ist, „aber wir freuen uns über alle Freiwilligen, die mit dabei sind.“

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Immerhin hatten bis zum Anmeldeschluss am 20. Oktober schon 2900 Bottroper ihre Teilnahme zugesagt, darunter 22 Vereine, zehn Schulen und acht Kitas. Wie immer wurde im Vorfeld Material für die Freiwilligen – Abfallsäcke, Handschuhe und Warnwesten – zur Verfügung gestellt. Das sollte eigentlich in den letzten beiden Wochen abgeholt werden, aber natürlich wurde auch niemand weggeschickt, der am Samstag kurzfristig Lust hatte mit anzupacken.

Was sich so alles findet im Wald: 2900 Bottroper hatten sich angemeldet für „Bottrop putzt“.
Was sich so alles findet im Wald: 2900 Bottroper hatten sich angemeldet für „Bottrop putzt“. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

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Besonders erfreulich: das Engagement der Kinder und Jugendlichen. Tom (13) und Nick (16) von der Gruppe „Wir von nebenan“ sind mit der Schubkarre unterwegs. „Es gehört bei uns einfach dazu, dass man in der Siedlung mithilft“, sagt Nick und setzt die Karre ein Stück weiter. Unter anderem haben die beiden eine riesige schwarze Plastikplane aus dem Wald gezogen.

Ein echtes Nachwuchstalent ist der zweijährige Jaron. Er wird begleitet von seiner Schwester Lenja (6) und seiner Mutter. Die Kinder sind so eifrig bei der Sache, dass die Erwachsenen alle Hände voll zu tun haben nicht den Überblick zu verlieren. Denn natürlich kann bei den teilweise schwer identifizierbaren Gegenständen im Waldboden auch mal etwas Scharfkantiges oder Spitzes dabei sein.

Zwölf Müllsäcke füllten Bottroper an Prosper III

Hiba (12), Ronas (9) und Aielm (12) haben sogar einen richtig unheimlichen Fund gemacht. Sie gehören zum Quartiersprojekt Prosper III und haben eine Box mit Totenkopfaufdruck entdeckt. Natürlich haben sie gleich die Quartiersmanagerin, Nora Schrage-Schmücker, angesprochen und die Kiste wurde umgehend entsorgt. Auch der sechsjährige Amir war im Prosper III Quartier unterwegs. Er ist fest davon überzeugt, dass er von allen am meisten Müll gesammelt hat.

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Tatsächlich haben alle 13 Kinder, die Lidia Stein von der Sportjugend zur Aktion eingeladen hatte, reiche Beute gemacht. Immerhin stapeln sich am Ende zwölf Müllsäcke am Platz hinter dem Quartierstreffpunkt. Auch die Sammelstelle der nahe gelegenen Siedlergemeinschaft Gartenstadt Beckheide ist gut gefüllt. Zur Ausbeute an der Kita „Hand-in-Hand“ gehört neben den Müllsäcken mit Sammelgut leider auch ein alter Kühlschrank, den jemand „wild“ entsorgt hatte.

Belohnung am Ende von „Bottrop putzt“: Würstchen, Popcorn, Erbsensuppe

Am Ende der Aktion gibt es wie immer einen kleinen Imbiss für alle Aktiven. Je nach Alter und Vorliebe reichen die Snacks von Grillwürstchen über Popcorn bis Erbsensuppe. Und wie geht’s weiter? Mitarbeiter der Best führen in den nächsten Tagen noch Nacharbeiten durch und holen den Müll, den die Freiwilligen gesammelt haben, nach und nach an den vereinbarten Sammelplätzen ab.