Bottrop. Das Bottroper Beleuchtungsgeschäft „design in licht“ verlässt die Innenstadt. Für Inhaber Stefan Schwanewilm eine bewusste Entscheidung.
Die roten Aufkleber sind kaum zu übersehen: Räumungsverkauf steht auf den Schaufenstern des Ladenlokals von „design in licht“ auf der Osterfelder Straße. Praktisch schon immer war in dieser Stelle gegenüber dem Gleiwitzer Platz ein Leuchtengeschäft, seit mehr als 17 Jahren das von Stefan Schwanewilm. Er zieht nun um – und richtet seinen neuen Laden noch kundenorientierter ein.
Denn der klassische Einzelhandel – jemand läuft am Schaufenster vorbei, sieht eine Lampe, kauft sie – sei für ihn kaum noch ein Thema und in den Hintergrund getreten. Vielmehr plant er individuell die Lichtgestaltung, besucht seine Kundinnen und Kunden zuhause.
„design in licht“ in Bottrop: „Kontakt mit Menschen ist wertvoll“
Das Internet nehme ihm ohnehin die „konsumige Produktion“ weg, daran werde sich auch nichts mehr ändern. Ein Online-Shop komme für ihn nicht in Frage. „Für mich ist der Kontakt mit Menschen wertvoll“, sagt Schwanewilm. „Jeder muss seine Nische finden.“
Und so geht es bei ihm zwar auch mal um die eine Leuchte, die der Kunde kaufen will. Oft aber sind es größere Lichtinstallationen, die er plant. Die Beleuchtung für das sanierte Badezimmer, für ein grundsätzlich kernsaniertes Haus, für die neue Küche. Im Optimalfall kann er schon planen, wenn der Bau noch nicht abgeschlossen, die Elektrik noch nicht verlegt und die Wände noch nicht geschlossen sind.
Die Montage ist ein fester Bestandteil seines Angebots, er arbeitet mit Elektrikern ebenso zusammen wie mit Schreinern.
Neuer Standort in Bottrop-Fuhlenbrock mit kleinem Showroom
Weil alles maßgeschneidert ist, spiele für ihn weniger die Verkaufsfläche eine Rolle, mehr sein Büro, in dem er auf dem großen Bildschirm den Kunden sein Portfolio präsentieren kann. Ohnehin gehe es bei der Planung darum, erst die Position der Leuchte, dann die Lichtart und erst am Ende das Modell auszusuchen.
An seinem neuen Standort im Fuhlenbrock will der 49-Jährige auf 60 bis 70 Quadratmetern seine Kernprodukte zeigen. Dort wird er keinen Einzelhandel mehr betreiben, sondern nur noch nach Terminvergabe die Kunden beraten, in einem Büro mit Showroom. Schon jetzt hat er nur freitags und samstags sein Ladenlokal geöffnet. Mit der Zeit soll das ganze Haus mit Lichttechnik in Szene gesetzt werden, der Garten illuminiert, die smarte Steuerungstechnik vor Ort demonstrierbar sein.
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Schlussverkauf bis Ende Dezember bei „design in Licht“
Ende Dezember verlässt Schwanewilm das Ladenlokal auf der Osterfelder Straße; der Inhaber des Gebäudes habe schon Pläne für die Fläche, Leerstand werde dort nicht entstehen. Anfang März soll es dann auf der Sterkrader Straße 154 im Fuhlenbrock weitergehen. In der Zwischenzeit macht er weiter Kundentermine.
Den Standort an der Osterfelder Straße verlässt Stefan Schwanewilm nicht mit einem weinenden Auge, wenngleich er dort eine gute Perspektive sieht, sollten die Bauknecht-Planungen für den Gleiwitzer Platz umgesetzt werden. Für ihn dauert das aber zu lange und auf die Laufkundschaft sei er nicht mehr angewiesen. Zudem habe der Fuhlenbrocker Standort einen klaren Vorteil: kostenlose Parkplätze vor der Tür.