Bottrop. Die meisten Schülerinnen und Schüler sind mit ihren Schulen ziemlich zufrieden, ergab eine Befragung. Doch es gibt teils überraschende Ausnahmen.
Die Janusz-Korczak-Gesamtschule und die Sekundarschule in Kirchhellen sind die beiden Schulen in Bottrop, an denen in der achten Jahrgangsstufe die mit Abstand meisten Schülerinnen und Schüler so unzufrieden sind, dass sie inzwischen andere Schulen vorziehen. So gibt insgesamt etwas mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Janusz-Korczak-Gesamtschule an, dass sie sich eher nicht noch einmal oder aber auf keinen Fall mehr für die Schule an der Horster Straße entscheiden würde.
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Dies zeigen die bisher nur einem kleineren Kreis von Ratsmitgliedern und Verwaltungsbeschäftigten anvertrauten Ergebnisse einer großangelegten Befragung. Dabei waren im Mai des Jahres an den weiterführenden Schulen in Bottrop die Schülerinnen und Schüler in den achten Schulklassen nach ihren Einstellungen sowie schulischen Positionen befragt worden. Dazu wurden rund 780 Fragebogen an den weiterführenden Schulen ausgegeben. 740 Fragebogen kamen anonym und in verschlossenen Umschlägen zurück. Fast 95 Prozent der Fragebögen konnten ausgewertet werden.
Weniger als die Hälfte besucht Sekundarschule sehr gerne
Die Verfasser der Studie raten dazu, den Gründen für die schlechteren Gesamtmeinungen in den beiden Schulen wie in allen anderen auch genauer nachzugehen. So steht die große Ablehnung der Janusz-Korczak-Gesamtschule unter ihren eigenen Schülerinnen und Schülern im Widerspruch zu einem Teil ihrer sonstigen Ansichten und Eindrücke. So gaben immerhin 58 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, dass sie die Gesamtschule an der Horster Straße sehr gerne besuchen. Allerdings sagt etwas mehr als die Hälfte der Jugendlichen auch, dass die Schule schlechter sei, als sie erwartet hätten.
In der Sekundarschule ist das Gesamtbild dagegen auf den ersten Blick stimmiger. An der Kirchhellener Schule sind es 47 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die sich eher oder auf jeden Fall an einer anderen Schule anmelden würden, wenn sie die Wahl hätten. Dazu passt die Aussage, dass nur 46 Prozent der dortigen Achtklässler die Sekundarschule sehr gerne besuchen. Das ist stadtweit der schlechteste Wert. 47 Prozent meinen außerdem, dass die Schule schlechter als erwartet sei. 23 Prozent der Sekundarschüler und 22 Prozent der Janusz-Korczak-Gesamtschüler gaben sogar an, dass ihre Schulen auf keinen Fall wieder für sie in Frage kämen, wenn sie die Wahl hätten.
Zufriedenheit mit den Schulen überwiegt bei weitem
Im zweistelligen Bereich liegt eine solche Totalablehnung sonst nur an der Willy-Brandt-Gesamtschule mit 17 Prozent und an der Marie-Curie-Realschule mit 13 Prozent. Außer an der Janusz-Korczak-Gesamtschule und der Sekundarschule sind die eher oder völlig ablehnenden Haltungen der Schülerinnen und Schüler an der Willy-Brandt-Gesamtschule und an der Marie-Curie-Realschule sowie auch der Gustav-Heinemann-Realschule jenseits der 30 Prozent-Marke und damit höher als der Durchschnitt. An der Willy-Brandt-Schule würden sich 39 Prozent eher nicht mehr oder auf keinen Fall mehr für ihre Schule entscheiden, an der Marie-Curie-Realschule sind es 37 Prozent.
Insgesamt überwiegt aber die Zufriedenheit bei weitem: Gut ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in der 8. Jahrgangsstufe würden sich auf jeden Fall wieder für ihre Schule entscheiden, 46 Prozent sagen dazu: ja, vielleicht. Somit haben etwas mehr als 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler insgesamt eine positive Haltung zu ihren Schulen. Etwa 19 Prozent würden eher eine andere Schule wählen und elf Prozent auf jeden Fall, berichten die Ersteller der Studie.
Eigene Schüler sehen vor allem die Gymnasien positiv
Der positive Gesamteindruck überwiegt vor allem an den beiden Gymnasien in der Stadtmitte. Am Josef-Albers-Gymnasium an der Schützenstraße sagen 84 Prozent der Jugendlichen Ja zu ihrem Gymnasium, mit gut 80 Prozent sind es am Heinrich-Heine-Gymnasium an der Gustav-Ohm-Straße nicht viel weniger. Den dritten Platz kann eine Realschule für sich verbuchen: Zur August-Everding-Schule im Fuhlenbrock sagen fast vier Fünftel der Schülerinnen und Schüler Ja. Am Vestischen Gymnasium in Kirchhellen sind es 75 Prozent.
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Die beiden Stadtmitte-Gymnasien sind es auch, an denen die meisten Achtklässler sagen, dass sie ihre Schulen sehr gerne besuchen. 68 Prozent sind es am Heinrich-Heine-Gymnasium und 60 Prozent am Josef-Albers-Gymnasium, dem ausgerechnet die Gustav-Heinemann-Realschule an der Paßstraße mit einer Quote von 63 Prozent den Rang abläuft. Immerhin würden dort 33 Prozent ihre Schule eher nicht mehr wählen, wenn sie könnten. Die anderen zwei Drittel der Achtklässler scheinen um so zufriedener zu sein.
In einem scheinen sich die Schülerinnen und Schüler von den Realschulen und Gesamtschulen bis zu den Gymnasien an allen weiterführenden Schulen in Bottrop einig zu sein. Zwischen 80 und 90 Prozent aller Achtklässler sagen: Ich bin froh, wenn ich bald mit der Schule fertig bin!