Bottrop. Eine Bottroper Moschee ist am Wochenende mit den Worten „Kill Islam“ beschmiert worden. Die Polizei ermittelt zusammen mit dem Staatsschutz.

Unbekannte haben in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Bottroper Moschee mit den Worten „Kill Islam“ beschmiert. Die Polizei ermittelt, der Staatsschutz ist eingebunden.

Am Montagmorgen ist der islamfeindliche Schriftzug, der am Wochenende unter ein Fenster der Ulu Moschee der islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) auf der Horster Straße gesprayt wurde, schon überdeckt. Die Buchstaben darunter lassen sich noch erahnen.

Die Moscheegemeinde hat den Schriftzug schnell überdeckt.
Die Moscheegemeinde hat den Schriftzug schnell überdeckt. © FFS | Thomas Gödde

Moschee in Bottrop beschmiert – Polizei sucht Zeugen

Die Gemeinde hatte die Schmierereien am Samstagmorgen der Polizei gemeldet. Der Zeitraum der Tat soll zwischen Freitagabend, 21 Uhr, und Samstagmorgen, 7.15 Uhr, gelegen haben. Gemeindemitglieder sollen den Vorfall nach dem Morgengebet bemerkt haben.

Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, ist einige hundert Meter weiter der Zaun eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs auch besprayt worden: in weißer Farbe ebenfalls mit den Worten „Kill Islam“. Zu den beiden Schmierereien sucht die Polizei Zeugenhinweise: 0800 2361 111.

Der Bottroper Vorsitzende der Ditib, der größten Moscheegemeinde in Bottrop, Ergan Kinaç, spricht von einer „unguten Stimmung“, die derzeit mit Blick auf den Nahostkonflikt herrsche. Er werde von vielen Seiten angesprochen, viele wollten auf die Straße gehen und demonstrieren – teils pro Palästina, teils pro Israel. „Ich versuche, alle zurückzuhalten“, sagt Kinaç. Er wünsche sich Frieden. „Keiner will, dass Kinder sterben, dass Menschen sterben, egal wo.“ Die IGMG hat sich auf Anfrage bis Redaktionsschluss noch nicht zu den Vorfällen geäußert.

Vor wenigen Tagen war in Bochum eine Moschee mit Hakenkreuzen beschmiert worden. Auch in Marl, Datteln und Herten kam es zu islamfeindlichen Schmierereien. In Bottrop ist dies laut Polizei der erste Vorfall dieser Art.