Bottrop. Ganzjahresreifen werden immer beliebter. Welche Vorteile haben Allwetterreifen, welche Winterreifen? Bottroper Reifenhändler klären auf.
- Allwetterreifen oder Winterreifen? Diese Tipps geben Reifenhändler.
- Expertentipps zu den Allroundern: Vor- und Nachteile der Ganzjahresreifen und was Autofahrer beachten müssen.
- Der halbjährliche Reifenwechsel steht bevor: Für viele ist es eine Gelegenheit, auf die Allwettervariante zu setzen.
Keine Kosten für einen zweiten Radsatz, keine Einlagerungskosten und die Zeitersparnis durch den wegfallenden Reifenwechsel: Auf den ersten Blick bieten Ganzjahresreifen viele Vorteile für Kunden. Das registriert auch Klaus Sprenger, Inhaber der „Reifenkiste Brenk & Sprenger“ in Bottrop. „Viele unserer Kunden tendieren mittlerweile zu Ganzjahresreifen.“ Doch bei der Entscheidung zwischen einem Wechsel von Sommer- und Winterreifen oder der Nutzung eines Ganzjahresreifens gibt es einiges zu beachten.
„Grundsätzlich ist im Sommer ein Sommerreifen und im Winter ein Winterreifen besser, der Ganzjahresreifen kann nur ein Kompromiss sein“, sagt Klaus Sprenger. Es hänge jedoch auch vom Einsatzzweck und dem Fahrprofil des Fahrzeughalters ab, für wen sich möglicherweise doch Ganzjahresreifen lohnen und für wen nicht.
Wer sollte auf den Reifenwechsel zwischen Sommer- und Winterreifen zurückgreifen?
Wer regelmäßig in den Skiurlaub fährt und dafür in alpinem Gelände unterwegs ist, sollte definitiv Winterreifen nutzen“, so Sprenger. „Die sind auf schneebedeckter Fahrbahn eindeutig besser, da die Profilstruktur mit Lamellen und die weichere Gummimischung für mehr Grip sorgen.“ Auch Fahrern von großen und schweren Fahrzeugen wie SUVs rät der Reifenprofi zur Nutzung von Saisonreifen.
Ganzjahresreifen sind offiziell Winterreifen und werden gesetzlich auch so eingestuft. Ob ein Reifen für die Nutzung im Winter zugelassen ist, lässt sich an der MS-Kennzeichnung oder dem Alpine-Symbol (Schneeflocke im dreigezackten Berg) erkennen.
Bottroper Reifenhändler: Für wen sind Allwetterreifen eine Option?
Für Autobesitzer mit einem Fahrzeug aus der Mittel- oder Kleinwagenklasse wie einem Opel Corsa oder einem VW Polo, die keine langen Strecken zurücklegen und keinen Ski-Urlaub planen, seien laut Sprenger Allwetterreifen jedoch durchaus geeignet.
Ismail Oguz von Reifen Stiebling sieht das ähnlich: „Ganzjahresreifen eignen sich für Leute, die das Auto nur gelegentlich nutzen und in der Woche etwa 30 bis 40 Kilometer und im Jahr nicht mehr als 7000 Kilometer fahren fahren.“ Für alle anderen empfehle er Saisonreifen, da diese einfach besser auf die Gegebenheiten in den jeweiligen Jahreszeiten angepasst seien. „Wer im tiefsten Schnee mit Allwetterreifen unterwegs ist, darf sich nicht über durchdrehende Reifen wundern.“
Bremswege, Verschleiß und Hitzeverträglichkeit: Nachteile der Allrounderreifen
Ganzjahresreifen sind durch ihre weichere Gummimischung eher den Winterreifen ähnlich. „Daher haben sie im Sommer einen höheren Verschleiß und können zu längeren Bremswegen führen“, sagt Klaus Sprenger.
Sommerreifen seien durch die härtere Gummimischung zudem wärmeresistenter. „An sehr heißen Tagen kann die Fahrbahn schon bis zu 50 Grad heiß werden, da kann es im schlimmsten Fall bei Ganzjahresreifen sogar zu Profilausbrüchen kommen, was sehr gefährlich werden kann.“ Laut ADAC müssen Ganzjahresreifen Temperaturen zwischen minus 30 und plus 40 Grad aushalten.
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Sparen Ganzjahresreifen Geld? Was Sparfüchse wissen sollte
„Viele unserer Kunden möchten mit einem Ganzjahresreifen zudem Kosten für den Wechsel sparen“, sagt Sprenger. Dabei seien Ganzjahresreifen nicht unbedingt günstiger, da die Laufleistung durch den höheren Verschleiß im Sommer deutlich unter der von Saisonreifen liege.