Bottrop-Kirchhellen. Der aufgepeppte Natur- und Märchenpfad an Schloss Beck in Bottrop-Kirchhellen ist nur ein Programmpunkt in dem Freizeitpark bis Ende Oktober.

Der Freizeitpark Schloss Beck erfindet sich immer wieder neu – und das seit mehr als 50 Jahren. Jetzt hat die Eigentümerfamilie Kuchenbäcker den Naturpfad aus dem Dornröschenschlaf geweckt und mit dem jungen Künstlerkollektiv „Pentocurio“ und tatkräftiger gärtnerischer Unterstützung durch die ebenfalls Kirchhellener Garten- und Landschaftsplaner um Dirk Blanik einen Parcours geschaffen, auf dem sich Lehrreiches und Märchenhaftes verbinden.

Für Karla und Renate Kuchenbäcker ist dieser Pfad nicht nur Teil einer sich über mehrere Jahre erstreckenden Erneuerung des Parks, die sie im nächsten Jahr mit einem neuen Wasserspielplatz fortführen. Die Eigentümerinnen möchten natürlich auch, dass ein Ausflug zum Schloss Beck neben dem Spaßfaktor auch zum spielerischen Nachdenken anregt, denn: „Schließlich haben wir auch Grundschulklassen zu Besuch, da können wir mit diesem Pfad zum Beispiel auf unseren wunderschönen alten Baumbestand aufmerksam machen.“

Felix Flick-Hofmann zeigt einige der Originalentwürfe für die neuen Stelen. Für Lesefaule soll demnächst noch ein QR-Code folgen. Die Geschichten gibts dann übers Smartphone.
Felix Flick-Hofmann zeigt einige der Originalentwürfe für die neuen Stelen. Für Lesefaule soll demnächst noch ein QR-Code folgen. Die Geschichten gibts dann übers Smartphone. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Und wo trifft man schon auf eine Sumpfzypresse oder einen exotischen Trompetenbaum, der immer noch pralles Leben in sich trägt, obwohl er umgestürzt da liegt“, ergänzt Felix Flick-Hofmann. Der Sohn des bekannten Kirchhellener Bildhauers Guido Hofmann zeichnet nämlich für den künstlerischen Teil verantwortlich. Er hat in sechs Monaten nicht nur die 20 Tafeln mit ihren bunten Wimmelbildern voller Tiere, Pflanzen und Menschen geschaffen, die die Märchentexte von Anna Ostermann umgeben. Er schuf auch den Eingang zum Naturpfad mit seinen kräftigen bunten Farben, hinter dem sich das gärtnerisch gelichtete Walddickicht öffnet. Immer wieder taucht Becki, das Schlossgespenst, auf.

Fantasievolle Geschichten bringen Kindern zugleich Natur und Umweltschutz näher

Das Maskottchen des Parks begibt sich in den kurzen Geschichten auf die Suche nach neuen Bäumen, trifft auf Vögel, Insekten, Eichhörnchen, aber auch auf Fuchs und Kaninchen - oder einen alten Mann, der Müll auf dem Bach fischt. Dieses Motiv mit passender Geschichte steht natürlich dort, wo eine bewegliche Eisenstange wie eine Angel über dem Bäche- und Gräftesystem des alten Barockschlosses schwebt. „Der alte Schuh, der normalerweise daran hängt, kommt auch bald wieder“, erklärt Felix Flick-Hofmann. An der Stelle werde die Natur- und Umweltbezogenheit dieses hübschen Pfades besonders deutlich. „Die Natur reagiert sensibel auf Verschmutzung“, so der Künstler.

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Er und Anna Ostermann haben übrigens mit einer ganzen Reihe von Kindern zwischen vier und zwölf Jahren ausprobiert, ob der Pfad, die Geschichten auch funktionieren. Vielleicht ist es sogar am Schönsten, wenn Erwachsene die Geschichten vorlesen. Am Ende erfahren alle noch, wie alt Weide, Linde oder die Robinie werden können, an welchem Standort sie sich am wohlsten fühlen. „Ein QR-Code wird folgen“, verspricht der Künstler.

Felix Flick-Hofmann am neugestalteten Eingang des Naturpfades im Freizeitpark von Schloss Beck. Immer mit dabei: Becki, das Schlossgespenst und Maskottchen.
Felix Flick-Hofmann am neugestalteten Eingang des Naturpfades im Freizeitpark von Schloss Beck. Immer mit dabei: Becki, das Schlossgespenst und Maskottchen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

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Bevor der Parcours beim Baumwipfelpfad endet, ragt majestätisch eine Pappel empor. Wer einen kleinen Bach überspringt, findet sich im „Wunschtunnel“ wieder, in dem natürlich Feen das Sagen haben. Schließlich war der heutige Freizeitpark Schloss Beck zu Beginn ein Märchenwald.

Die zu Ende gehende Saison ist bislang laut Eigentümerfamilie etwas hinter den vorhergehenden Jahren zurück geblieben. „Die lange Regenperiode in den Sommerferien hat uns schon zu schaffen gemacht“, sagt Karla Kuchenbäcker. Wenn der Oktober noch gut laufe, könne die Marke von 200.000 Besucherinnen und Besuchern erreicht werden. So viele Gäste brauche Schloss Beck, um die Anlage zu erhalten, in Neues zu investieren und über den Winter zu kommen.

Zum Ende der Saison findet am 21. und 22. Oktober das Herbst- und Geisterfest in dem Freizeitpark statt. Künstler, Zauberer und ein Heuparcours gehören dann zum Programm. Ab 23. Oktober ist der Freizeitpark geschlossen.

Öffnungszeiten, Preise und Herbstfest

In den Herbstferien bis 15. Oktober ist Schloss Beck täglich ab 10 Uhr geöffnet, Einlass bis 16 Uhr.

Zum Ende der Saison findet am 21. und 22. Oktober das traditionelle Herbst- und Geisterfest statt. Zu Gast sein werden Künstler und Zauberer, es gibt auch wieder den beliebten Heu-Parcours. Alles wird kindgerecht sein, ohne Zombies oder Horrorschocker. Kinder mit Verkleidung zahlen dann nur sieben statt 14 Euro Eintritt.

Kontakt: Am Am Dornbusch 39, 46244 Bot-Kirchhellen. Info: Tel.: 02045/5134 oder per Mail: info@schloss-beck.de.