Bottrop. Bottrops größter Spielplatz wird neu gestaltet: Er soll ein echtes Aushängeschild für die Stadt werden. Wir haben uns die Arbeiten angesehen.
Nicht mehr lange, dann hat Bottrop ein neues Ausflugsziel. Der Spielplatz im Stadtgarten wird nicht mehr wiederzuerkennen sein. Er wird ein echtes Schmuckstück und Aushängeschild für die Stadt.
Der Fachbereich Umwelt und Grün rechnet mit einer Fertigstellung der Baumaßnahme bis Mitte November dieses Jahres. Dann bekommt der Stadtgarten die Wertschätzung, die längst überfällig war. „Es sollte ein Spielplatz inmitten der Stadt für alle sein“, beschreibt Susanne Prinz, Landschaftsarchitektin bei Umwelt und Grün, den Auftrag. Und Katja Schreiber, Abteilungsleiterin im selben Fachbereich, ergänzt: „Mit einer überregionalen Bedeutung.“
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Fünf verschiedene Bereiche wird es geben: Kletter-, Sandspiel- und Bewegungsbereiche sowie eine Fläche für Mehrgenerationen und einen Bereich für Sportler. Alle Altersgruppe sollen mit dem Konzept angesprochen werden.
Seit dem 11. September ist eine Spezialfirma für Spielgeräte im Einsatz. Die ersten Geräte sind inzwischen fest im Boden montiert. Nur der Sand muss später aufgeschüttet werden. Der Asphaltweg und Schotterwege rund um die Anlage sind gelegt.
Die größte Fläche nimmt der Bewegungsbereich in der Mitte ein. Die Gestelle aus Holz für die Vogelnest- und Hollywood-Schaukeln sind aufgebaut. Damit man weich fällt, wird darunter noch Sand als Fallschutz geschüttet. Schon montiert, aber noch nicht in Betrieb ist der „Fliegende Teppich“, eine Gruppenschaukel für mehrere Kinder, auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen geeignet.
Die frühere Seilbahn bleibt erhalten, ein neuer Sitz ist vorrätig, muss demnächst eingebaut werden. Hinzu wurde die Sandfläche entlang der Seilbahn noch mal neu ausgearbeitet. „Der alte Drehkreisel ist noch voll funktionstüchtig“, sagt Susanne Prinz. Auch dieses beliebte Spielgerät wird seinen Platz im Bewegungsbereich finden. Spektakulär wird es am 4. Oktober. Dann werden vormontierte Türme mit einem Kran auf die Fläche gehoben. Am Ende wird es die Großschaukel des Spielplatzes.
Der Sandspielbereich für die drei- bis sechsjährigen Besucher ist schon fast fertig. Das Fundament für die Spielgeräte härtet zurzeit aus. Zwei Federwippen in Form von Grashüpfern warten dagegen schon auf die Jungen und Mädchen. Nur der Sand fehlt. Auf Wunsch des Beirats für Menschen mit Behinderung ist die Rutsche verbreitert worden. Geplant sind noch eine Vogelnestschaukel und eine Schaukel für Kleinkinder. An vielen Stellen ist der Boden schon eingesät und wird demzufolge zur Rasenfläche.
Der große Kletterbereich gleicht dagegen noch einer Baustelle. Vorwiegend Erdmassen sind bis jetzt ausgehoben worden. Demnächst folgen die riesigen Klettergerüste. Auf der Fläche für die Mehrgenerationen wird es Balanciergeräte geben. Und: Zwei Trampoline werden in den Boden eingelassen.
Auf dem gesamten Areal werden 16 Parkbänke, teilweise mit Armlehnen, errichtet und ebenso viele Abfallbehälter. Dazu kommen drei große Abstellplätze für Fahrräder. Hinzu werden 14 neue Bäume entlang des Bewegungsbereichs gepflanzt, dadurch erhält die Fläche den Charakter einer Allee. „Die Anlage muss sich in den Bestand einfügen“, sagt Susanne Prinz. Das sei eine Vorgabe der Denkmalpflege des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe gewesen. Aufgrund der grünen Farben und Holz als dominierendes Material bettet sich die Anlage perfekt ein in die Natur.
Vorher hatte der Spielplatz im Stadtgarten kaum Struktur. Nun bietet er ein einheitliches Erscheinungsbild. Zu guter Letzt wird der Sportlerbereich fertig werden. Geräte für Zirkeltraining sind schon geliefert, müssen noch aufgebaut werden. Direkt daneben entstehen weitere Schaukeln und zwei Tischtennisplätze.
Auch auf die Nachhaltigkeit wird großen Wert gelegt. Der Sand des alten Spielplatzes wurde wiederverwertet. Entweder direkt vor Ort – oder er wurde abtransportiert und für andere städtische Fachbereiche zur Verfügung gestellt.
Bleibt nur die Frage, was passiert mit der beliebten Grubenbahn? „Wir müssen den finanziellen Aufwand berücksichtigen“, sagt Katja Schreiber. Man sei noch in Überlegungen. Die Grubenbahn soll erhalten bleiben. Platz habe man für sie auf dem Gelände in jedem Fall. Sie betont aber: „Die Grubenbahn als Spielgerät nutzbar zu machen, wäre sehr aufwendig.“
Förderung: 90 Prozent der Kosten
Toiletten befinden sich nicht auf der Spielplatzanlage im Stadtgarten. Nach Angaben der Stadt können die Toiletten der angrenzenden Minigolfanlage während deren Öffnungszeiten genutzt werden.
Auf circa 872.000 Euro belaufen sich die Gesamtkosten für die Baumaßnahme.
90 Prozent davon werden mit Mitteln des Bundes und des Landes NRW aus der Städtebauförderung realisiert.