Bottrop. Stammgäste aber auch die Bottroper Gastronomieszene trauern um Christoph Lenko. Der Inhaber von Forsthaus Specht starb nach schwerer Krankheit.

Christoph Lenko ist tot. Der Inhaber des traditionsreichen Forsthauses Specht starb – wie erst am Wochenende bekannt wurde – bereits am 7. September im Alter von nur 46 Jahren.

Er hat den Kampf verloren gegen die schwere Krebserkrankung, die im vergangenen Jahr ausbrach und die Christoph Lenko und seine Frau Claudia zu Anfang dieses Jahres gezwungen hatte, das Restaurant zu schließen.

Ein Gastronom von der Pike auf und mit Leidenschaft: So kannten ihn nicht nur Kolleginnen und Kollegen, die Stadtgesellschaft, mit der das Forsthaus als gastlicher Ort seit über 100 Jahren verbunden ist, sondern vor allem auch unzählige Stammgäste, die zum Teil schon seit Generationen das Restaurant an der alten Grenze zwischen Bottrop und Kirchhellen besuchten.

Gastronom setzte die Familientradition am historischen Bottroper Ort fort

Als seine Eltern Klaus und Heidi Lenko das Haus 1985 übernahmen, das sie einige Jahre später auch kauften, war der Sohn gerade neun Jahre alt. Er wusste also genau, auf was er sich einlassen würde, als er sich später entschied, in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten.

Nach der Höheren Handelsschule machte er seine Ausbildung zum Hotelkaufmann im renommierten Hilton in Düsseldorf, war danach an mehreren Stationen in der weiteren Umgebung beruflich unterwegs. „Als Christoph damals nach einigen Jahren wieder ins Forsthaus Specht zurückgekehrt ist, haben wir uns schon sehr gefreut“, sagte Vater Klaus Lenko jetzt gegenüber der WAZ. Es sei damals ein Glücksfall für die Familie und die Kontinuität im Geschäft gewesen, was ja heute in vielen Betrieben zwischen den Generationen gar nicht mehr selbstverständlich sei.

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Mit Ehefrau Claudia Lenko, einer gelernten Hotelfachfrau, und den Eltern bildete die Familie fortan ein Team in dem kontinuierlich ausgebauten Gastronomiebetrieb mit heute bis zu 300 Plätzen und großem Garten. 2016 übernahmen Christoph und Claudia Lenko das Forsthaus in Eigenregie. Manches wurde modernisiert, umgebaut.

Die Zukunft des traditionsreichen Forsthauses Specht an der alten Grenze zwischen Bottrop und Kirchhellen ist auch nach dem Tod von Inhaber Christoph Lenko ungewiss.
Die Zukunft des traditionsreichen Forsthauses Specht an der alten Grenze zwischen Bottrop und Kirchhellen ist auch nach dem Tod von Inhaber Christoph Lenko ungewiss. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bottrop hat einen engagierten Gastronomen, einen herzlichen Menschen verloren

Mit einer neuen Bar und dem begehbaren Weinabteil setzte Christoph Lenko auch sichtbar neue Akzente und verstärkt auf das zweite Standbein der Feiern und Veranstaltungen, denn schließlich war Forsthaus Specht auch offizieller Trauort der Stadt. Auch die Karte des Restaurants bewegte er mit dem langjährigen Küchenchef behutsam zwischen Tradition und moderner, saisonal geprägter Frischeküche.

Da Lenkos Ehe kinderlos blieb, gibt es auch keine Erben und mögliche Nachfolger. Wie es mit dem Verkauf des Traditionshauses weitergeht, ist trotz einiger Interessenten ungewiss, denn derzeit hat noch der Insolvenzverwalter das Sagen.

Mit Christoph Lenko hat Bottrop nicht nur einen engagierten Gastronomen verloren, sondern auch einen offenen und herzlichen Menschen, der mit seiner Ehefrau die elterliche Tradition bewusst und stilsicher fortgesetzt hat.