Bottrop. In Bottrop gibt es viele außergewöhnliche Trauorte, an denen standesamtlich geheiratet werden kann. Eine Übersicht der Hochzeits-Locations.

In Essen gibt es neun, in Mülheim gerade mal sechs und in Gelsenkirchen nur fünf. Da haben Heiratswillige in Bottrop deutlich mehr Trauorte zur Auswahl: Zu 14 Locations in der Stadt kommen die Standesbeamten raus, um Paare zu verheiraten.

Bereits zwölf Monate vorher kann man in Bottrop einen Termin für die Hochzeit vereinbaren. Manche Termine für das nächste Jahr sind schon gut gebucht: zum Beispiel der 2.3.2023 und der 1. April, beliebt sind sonst grundsätzlich die Wochenenden von Mai bis August. Bis zu 20 Trauungen betreut das Team des Standesamtes an solchen Wochenenden.

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Wer an einem der besonderen Trauorte heiraten will, sollte erst dort fragen, ob der Termin frei ist und sich anschließend mit dem Standesamt in Verbindung setzen. Die Kosten für die Heirat sind abhängig vom Ort und den individuellen Wünschen. Die Anmeldung zur Eheschließung kostet 59 Euro. Viele Infos hat die Stadt in ihrer Hochzeitsbroschüre gesammelt, die auf der städtischen Homepage zu finden ist. Demnächst soll ein digitaler Hochzeitsplaner eingeführt werden.

Das sind die Bottroper und Kirchhellener Trauorte:

Klassisch: Das Trauzimmer im Rathaus und die Bezirksverwaltungsstelle in Kirchhellen

Am häufigsten entscheiden sich die Paare für die Vermählung im Trauzimmer des Rathauses. Im rechten Flügel des historischen Gebäudes von 1918 werden laut Standesamt etwa die Hälfte aller Ehen in Bottrop geschlossen. (02041 7030, standesamt@bottrop.de)

Wer in Kirchhellen wohnt, nimmt vielleicht lieber das Trauzimmer in der Bezirksverwaltungsstelle – schlicht, aber zweckgemäß. (02045 962911, buergerbuero-kirchhellen@bottrop.de)

Zechen-Charme: Lokschuppen, Waschkaue und Malakoff-Turm

Kaum eine Stadt ist so mit dem Bergbau verknüpft wie Bottrop, wo mit Prosper-Haniel 2018 die letzte Steinkohlezeche des Ruhrgebiets schloss. Dort, im Malakoff-Turm, lässt es sich auch heiraten. In der Bottroper Hochzeitsbroschüre schreibt die Stadt zu dem historischen Ort: „Rustikales und massives Mauerwerk und das ungewöhnliche Fördergerüst in der Mitte verleihen dem Trauort im Inneren eine unverwechselbare Atmosphäre für die Hochzeitszeremonie. Farbige Stühle bringen Frische und Leichtigkeit in den imposanten Koloss.“ Glück auf! (0231 93112234)

Heiraten auf der Zeche: Das ist möglich im Malakoff-Turm auf Prosper-Haniel.
Heiraten auf der Zeche: Das ist möglich im Malakoff-Turm auf Prosper-Haniel. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Ebenfalls Zechenhistorie hat die Waschkaue der ehemaligen Zeche Arenberg-Fortsetzung in Batenbrock. Sie lag mehrere Jahrzehnte brach, bis die RAG sie saniert hat. Seit 2017 kann man sich in der backsteinernen Waschkaue das Ja-Wort geben. (02041 988944, info@bahnhofnord.de)

So auch im Lokschuppen gleich nebenan. Er wurde im Zuge eines Architektenwettbewerbs umgebaut und gilt mit seiner großen Glasverkleidung als beliebter Hochzeitsort in Bottrop. (02041 63101, ls@lokschuppen-bottrop.de)

Historisch: Schloss Beck, Bahnhof Nord und die Mühle

Wer schon immer in einem barocken Wasserschloss heiraten wollte und dabei vielleicht noch in Kindheitserinnerung schwelgen will, ist im Schloss Beck richtig. Die Trauungen finden im restaurierten Salon des Herrenhauses statt, mit Blick in den Garten. (02045 5134)

Etwas schicker noch sind die Events im Bahnhof Nord. Leder und Holz, Kronleuchter und feine Küche von Thorsten Stöcker warten im ehemaligen Bahnhof, der 1960 stillgelegt wurde, auf die Hochzeitsgäste. (info@bahnhofnord.de, 02041 988944)

Der Bahnhof Nord in Bottrop bietet stilvolles Ambiente zum Heiraten.
Der Bahnhof Nord in Bottrop bietet stilvolles Ambiente zum Heiraten. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Ebenfalls von Thorsten Stöcker geführt wird die Mühle. Das Gebäude ist vergangenes Jahr 200 Jahre alt geworden und die älteste erhaltene Windmühle in Bottrop. Die standesamtliche Eheschließung findet im gläsernen Anbau statt. Ilhan Durdu, der Ende des Jahres das Corretto auf der Gladbecker Straße aufgibt, plant gemeinsam mit Stöcker Events in der Mühle. (info@bahnhofnord.de, 02041 988944)

Rustikal: Overbecks Hof, Hof Jünger, Brauhaus am Ring

Ebenfalls über 200 Jahre alt ist der Overbecks Hof, der wunderschön im Stadtgarten gelegen ist. Dort kann das frisch vermählte Paar dann auch direkt die Hochzeitsfotos machen. Katarzyna Komarek hat den Hof 2015 als Familiengastronomie neu eröffnet. (02041 7784482, 0163 7771949, info@overbeckshof.de)

Urig geht es zu im Brauhaus am Ring in Kirchhellen. Familie Prgomet hat das Lokal am Kirchhellener Ring vor sieben Jahren übernommen, bietet dort gutbürgerliche Küche. Für die standesamtliche Trauung stehen, je nach Wunsch des Brautpaares, innerhalb des Brauhausgebäudes verschiedene Räumlichkeiten zur Wahl. Bei schönem Wetter kann auch im Biergarten das Ja-Wort gegeben und gefeiert werden. (02045 959000, kontakt@brauhaus-am-ring.de)

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Uriger Charme eines alten Bauernhofes ist auch auf Hof Jünger zu finden: Fachwerk, Scheunentor, Tenne und freigelegte Deckenbalken bieten heimeliges Ambiente. Das renovierte Bauernhaus aus dem Jahre 1759 ist eines der letzten Gebäude im Ortskern Kirchhellens, das an die frühere landwirtschaftliche Struktur des Dorfes erinnert. (02045 83841)

Auf dem Land: Weinscheune, Hof Schmücker und Forsthaus Specht

Die Weinscheune liegt eingebettet in eine historische Hofanlage in Kirchhellen. Hier gibt es noch Pferde, Esel, Katzen und Schafe – und natürlich eine breite Weinauswahl. (02045 406898, info@kirchhellener-weinscheune.de)

Im Schmücker Hof kann richtig groß gefeiert werden: Bis zu 160 Gäste finden in der Remise Platz, es gibt aber auch kleinere Räumlichkeiten sowie die Möglichkeit, unter freiem Himmel zu heiraten. Der Trauort befindet sich im ehemaligen Heuboden mit einer Giebelhöhe von 13 Metern und historischen Ziegelwänden. Die Geschichte des Schmücker Hofs geht übrigens bis ins 13. Jahrhundert zurück. (02045 40 18880, info@schmuecker-hof.de)

Seit 1994 in der Hand der Familie Lenko: das Forsthaus Specht in Bottrop.
Seit 1994 in der Hand der Familie Lenko: das Forsthaus Specht in Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

DasForsthaus Specht, geführt von Christoph Lenko und seiner Frau, ist seit 1994 in Familienhand. 300 Jahre alt ist das dunkle Backsteingebäude auf dem Weg von Bottrop nach Kirchhellen, das Lokal gehört zu den Bottroper Traditionsgastronomien, die Küche wird auch gehobenen Ansprüchen gerecht. Übrigens trank hier schon der frühere Bundeskanzler Willy Brandt sein Bier. (02041 94084, info@fortsthausspecht.de)