Bottrop-Kirchhellen. Die Psychiatrie im St. Antonius-Hospital an der Gartenstraße wird 40 Jahre alt. Aus diesem Anlass steigt Samstag ein Nachbarschaftsfest.
Psychisch kranke Menschen sollten nicht von der Gesellschaft abgekapselt werden, jahrelang in geschlossenen Kliniken leben müssen. Stattdessen sollten sie anderen Kranken gleichgestellt und in der Nähe ihres Wohnortes behandelt werden können. Diese Empfehlungen einer Expertenkommission aus dem Jahr 1975 zur Psychiatrie-Reform sind in Kirchhellen 1983 umgesetzt worden mit der Einrichtung der Psychiatrie im St. Antonius-Hospital an der Gartenstraße. Unter dem Motto „Alles ganz normal, aber anders“ lädt die Klinik am Samstag, 9. September, von 12.30 bis 18.30 Uhr ein zu einem Nachbarschaftsfest.
Dr. Astrid Rudel, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, will am Samstag Patienten, Angehörige und Kirchhellener in die Klinik an der Gartenstraße einladen und die Breite des Angebotes darstellen. So wird es stündliche Präsentationen im Ergotherapieraum und Mitmachangebote geben. Die Kirchhellener Selbsthilfegruppen werden ihre Angebote vorstellen.
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Dazu gibt es Vorträge zu Krankheitsbildern aus der Psychiatrie und über Behandlungsmöglichkeiten wie Aromapflege und Erinnerungspflege im Alter. Der Chefärztin ist wichtig: „Es wird auch Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen und zum Austausch geben.“ Sie will den Betroffenen, Angehörigen und Besuchern den Behandlungsansatz ihres Hauses nahebringen: „Im St. Antonius-Krankenhaus arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam in allen Professionen weiterhin stetig daran, der Stigmatisierung psychisch kranker Menschen entgegenzutreten.“
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Beim Nachbarschaftsfest vertreten ist auch der Kirchhellener Heimatverein. Er wird die Geschichte des im Jahr 1908 eröffneten Krankenhauses und die Nutzungsänderungen im Laufe der Jahrzehnte in die Dorfgeschichte einordnen. Wenn das Wetter mitspielt, wird es im Park hinter dem Krankenhaus einen Bratwurststand und eine Hüpfburg geben. Außerdem freut sich die Chefärztin auf den Besuch von Alpakas. Nicht nur, weil sie so niedlich sind, sondern weil sie Menschen mit psychischen und psychosomatischen Krankheiten helfen können, Vertrauen zu fassen, sich selbst in den Blick zu nehmen und zu innerer Ruhe zu finden.
Eine Anmeldung zum Nachbarschaftsfest ist nicht erforderlich. Der Nachmittag klingt um 18.30 Uhr mit einem Wortgottesdienst.