Bottrop-Kirchhellen. Trotz der Gewalttaten am Eröffnungsabend hat Kirchhellen ein tolles Schützen- und Brezelfest erlebt. Das sagen alle Beteiligten im Rückblick.

In der Manöverkritik zum Schützen- und Brezelfest lobt die Stadt in hohen Tönen die Organisatoren von Schützen- und Brezelgesellschaft: Sie hätten „mit sehr viel Liebe und Zeit“ die Großveranstaltung vorbereitet und durchgeführt, sagt Michael Althammer, Abteilungsleiter des Fachbereichs Recht und Ordnung. Ein Sonderlob spendet er auch den ehrenamtlichen Helfern des DRK: „Die Sanitäter haben wahnsinnig gute Arbeit geleistet.“ Aufarbeiten will er mit der Polizei die Angriffe auf Festbesucher und auf einen Notfallsanitäter in der Nacht zum Sonntag: „Da muss man drüber reden.“

2400 Teilnehmer und 18.000 Zuschauer sind beim Brezelumzug nach Schätzung der Polizei auf den Straßen gewesen.
2400 Teilnehmer und 18.000 Zuschauer sind beim Brezelumzug nach Schätzung der Polizei auf den Straßen gewesen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Rettungswagen aus Oberhausen und Gladbeck mussten in Kirchhellen aushelfen

44 Einsätze hat der Rettungsdienst der Feuerwehr beim Fest gezählt. Den Großteil der Einsätze übernahmen die ehrenamtlichen Kräfte des DRK. Die Helfer seien an allen Tagen mit zahlreichen Einsatzkräften und mehreren Einsatzfahrzeugen nahezu rund um die Uhr im Dienst gewesen.

In zahlreichen Fällen leisteten die Helfer erste Hilfe vor Ort, so dass ein Transport in Krankenhäuser nicht erforderlich wurde. An 24 Einsätzen war der Rettungsdienst der Stadt Bottrop beteiligt, zu Spitzenzeiten mussten zusätzlich Rettungswagen aus Oberhausen und Gladbeck aushelfen.

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Die meisten Einsätze fielen wie erwartet am Samstagabend (Alkohol) und am Dienstagnachmittag (Hitze) an. „Samstagabend und Dienstag beim Brezelumzug waren die ehrenamtlichen Sanitäter nonstop im Einsatz“, sagt Althammer.

Samstag war auch Großkampftag für die städtischen Einsatzkräfte, sagt Stadt-Sprecher Andreas Pläsken: „Zu Beginn waren zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene versammelt, die zum Teil den Alkohol selbst mitbrachten. Im weiteren Verlauf der Nacht verringerten sich diese Einsätze. Mit Hilfe des kommunalen Ordnungsdienstes und des Jugendamtes konnten mit vielen jungen Erwachsenen Gespräche geführt werden, um auf den Alkoholkonsum positiven Einfluss zu nehmen. Zusätzlich haben die Netzwerker des Jugendamtes Wasserflaschen verteilt. Im Festzelt selbst herrschte eine friedliche und ausgelassene Stimmung.“

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„Ich habe eine unfassbar gute Stimmung erlebt“

Und zwar nicht nur am Samstagabend, sondern generell im Festzelt und bei den Umzügen, sagt Michael Althammer: „Ich habe eine unfassbar gute Stimmung erlebt. Die Kirchhellener können zwei Dinge sehr gut: ausgelassen feiern und dabei friedlich bleiben.“ Das galt ausdrücklich aus Sicht der Polizei auch für die Umzüge, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch. Sie seien „störungsfrei und friedlich“ abgelaufen.

Obwohl der Brezelumzug mit 54 Wagen und Gruppen deutlich größer ausgefallen ist als die Schützenumzüge an den Vortagen, hat Althammer ihn als „sehr entspannt“ erlebt. Das sei auch ein Verdienst der Brezelpolizei gewesen: „Die Brezelpolizisten waren sich ihrer Verantwortung jederzeit bewusst.“ Das gelte auch für die Organisatoren: „Die Veranstalter haben alle aufgestellten Regeln konsequent eingehalten.“

Schönen Dank für die Blumen, sagt Markus Josten, Geschäftsführer der Schützengesellschaft. Auch die Organisatoren blicken begeistert zurück auf die Stimmung im Dorf an den vier Fest-Tagen. „Es waren tolle Tage mit dem Brezelumzug als absoluter Krönung.“