Gelsenkirchen-Erle/Kirchhellen. . Dr. Astrid Rudel leitet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Elisabeth-Krankenhaus in Erle. Jetzt kommt für sie eine Führungsaufgabe hinzu .

Nach der Rettung des St. Josef-Hospitals in Horst, das seine Arbeit als „Zentrum für Altersmedizin“ fortsetzen kann, und den Umbauplänen für das St. Barbara-Hospital in Gladbeck nimmt die Übernahme von Einrichtungen des Krankenhausträgers KKEL durch die Gelsenkirchener St. Augustinus GmbH weitere konkrete Formen an.

Chefin in Doppelfunktion des Klinikkonzerns St. Augustinus

Dr. Astrid Rudel, Leiterin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Elisabeth-Krankenhaus in Erle, ist jetzt auch die Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Gerontopsychiatrie am St.-Antonius-Krankenhaus in Kirchhellen. In dieser Doppelfunktion ist sie Chefin der größten Fachabteilung des Klinikkonzerns St. Augustinus.

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Dieser Vorgang sei in der Medizinbranche immer noch ungewöhnlich, sagte Augustinus-Geschäftsführerin Susanne Minten kürzlich bei einem Begrüßungsempfang: „Die erste Chefin begrüßt die erste Chefärztin, die mit 230 stationären Plätzen die größte Fachabteilung im Konzern leitet.“ Die studierte Betriebswirtin Minten ist selbst erst seit Mai 2017 Geschäftsführerin im Gelsenkirchener Klinikverbund.

„Wir sind ihr sehr dankbar dafür, dass sie die Aufgabe in Kirchhellen zusätzlich übernommen hat“, sagte Geschäftsführerin Susanne Minten. Astrid Rudel soll unter anderem dafür sorgen, dass sich die zwei psychiatrischen Kliniken keine Konkurrenz machen, sondern sich sinnvoll ergänzen. Dafür muss sie die Klinik in Kirchhellen zum Teil neu aufstellen. Das wird ihre erste große Baustelle.

2019 Umbau im St.-Antonius-Krankenhaus

120 stationäre Plätze zur psychiatrischen Versorgung plus 20 Plätze in einer Tagesklinik hat das Krankenhaus St. Antonius. Die geschlossene Station platzt aus allen Nähten und ist zudem, sagt die Chefärztin vorsichtig, „baulich nicht mehr im besten Zustand“. Deshalb steht im kommenden Jahr ein Umbau im laufenden Betrieb an.

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Ihr Vorgänger, Dr. Joachim Bunse, hatte bei seiner Verabschiedung im Juli kein Hehl aus seiner Erleichterung gemacht, dass ihm diese Erfahrung erspart bliebe. Derzeit laufen die technischen Vorplanungen. Parallel dazu überlegt die Cheärztin mit ihrem Team, welche Patienten sie auf anderen Stationen aufnehmen kann und wieviel Personal sie dafür braucht.

Astrid Rudel ist in Münster geboren und hat in Würzburg Medizin studiert. Sie ist Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Forensische Psychiatrie, begutachtet und behandelt also wie ihr Vorgänger auch psychisch kranke Straftäter.

Seit 2016 im Elisabeth-Krankenhaus in Erle

Begonnen hat sie ihre medizinische Karriere als Assistenzärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitätsklinik Bochum bei Prof. Georg Juckel. Danach wurde sie leitende Oberärztin im LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt. Bevor sie 2016 nach Gelsenkirchen kam, war sie Stellvertreterin des Chefarztes am Ameos-Klinikum Osnabrück.