Bottrop. Das Straßenverkehrsamt Bottrop weitet die Verkehrsüberwachung auf Kindergärten und Kitas aus. Politessen nehmen Falschparker und Co. ins Visier.

Erst die Schulen im Vorjahr, nun die Kindergärten und Kitas. Elterntaxis sollen in Bottrop noch mehr ausgebremst werden. Das Straßenverkehrsamt weitet seine Verkehrsüberwachung zu den Bring- und Abholzeiten aus.

„In einem weiteren Schritt wurden nun die Standorte der Bottroper Kindertagesstätten kategorisch einem Bezirk zugeteilt, sodass eine kontinuierliche Überwachung stattfinden kann“, teilte die Stadtverwaltung mit.

Auf Nachfrage sagt Fabian Fingerlin, Leiter des Straßenverkehrsamtes: „Wir haben immer wieder Beschwerden von Anwohnern und von Kitaleitungen erhalten.“ Er spricht davon, dass viele „die Nase voll davon hätten, dass Eltern ihre Kinder bis vor die Kindergartentür mit dem Auto bringen möchten“. Diese Beschwerden habe das Straßenverkehrsamt zum Anlass genommen, die Verkehrsüberwachung neu zu ordnen.

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Das heißt konkret: In Bottrop und Kirchhellen wird künftig nicht nur regelmäßig an Grundschulen und weiterführenden Schulen und an Schulwegen wie seit 2022 kontrolliert, sondern neuerdings auch an und im Umfeld von Kitas. Diese zeitlich unbefristete Maßnahme bezieht sich nicht auf spezielle Stadtteile, sondern auf das gesamte Stadtgebiet. Mehrfach in der Woche wird an Ort und Stelle kontrolliert.

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In einem ersten Schritt sollen sich die Politessen auf die Nachmittagsstunden an Kitas und Kindergärten konzentrieren. „Die Abholzeiten sind je nach Einrichtung mitunter flexibel“, sagt der Leiter des Straßenverkehrsamtes. Eltern holen ihre Kinder zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten ab. Wann sie die Kinder abholen, welches Fehlverhalten möglicherweise an den Tag gelegt wird und wann genau ein Gefährdungspotenzial entsteht, dafür müsste man zunächst Erfahrungswerte sammeln.

Bottrops Straßenverkehrsamt: „Rad- und Gehwege werden zugeparkt“

Aber Elterntaxis müssen trotzdem aufpassen. Denn befinden sich Schulen in der Nähe zu Kitas und Kindergärten, werden die Politessen, wenn sie ohnehin vor Ort sind, das Parkverhalten der Verkehrsteilnehmer auch direkt morgens in den Blick nehmen.

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Die bittere Erkenntnis: Laut Straßenverkehrsamt hat sich kaum etwas an der Situation vor Ort verändert. Noch immer suchen Eltern für ihre Kinder weiterhin den kürzesten Fußweg zur Kita. „Radwege werden zugeparkt“, nennt Fabian Fingerlin nur ein Beispiel. Auch durch das Parken auf Gehwegen gefährden sie die Kinder. Wer dabei erwischt wird, wird zur Kasse gebeten. Es droht ein Bußgeld in Höhe von 55 Euro.

An Schulen und Kitas: Mehr Bring- und Abholdienste ab dem Herbst

Fabian Fingerlin zur Situation an Kitas: „Es sind kleine Kinder, die sich im Straßenverkehr noch nicht auskennen und unvorsichtig drauf losrennen, wenn sie ein bekanntes Gesicht sehen.“

Richtig arbeitsreich dürfte es für das Straßenverkehrsamt zur dunklen Jahreszeit werden – sprich im Herbst und ab November. „Dann bringen mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und zur Kita“, sagt der Amtsleiter.