Bottrop. Der Bottroper Supermarkt „Just VGN“ feiert Geburtstag. Was den Kundinnen am Samstag außer Rabatten und kleinen Geschenken alles geboten wird.

Eine Reihe von Veggie-Produkten finden sich auch in den Filialen der großen Discountmarkt-Ketten in den Regalen, der vergleichsweise kleine Bottroper Supermarkt „Just VGN“ aber hat hunderte Artikel für Veganer in seinem Sortiment. Geschäftsführer Stefan Wollenberg und Partnerin Julia Kubik setzen außerdem auf eine ganz persönliche Qualitätskontrolle.

„Kein Produkt schafft es in unser Geschäft, das wir nicht probiert haben. Manche Produkte bekommt man woanders auch gar nicht, sondern nur bei uns. Unsere Kundinnen und Kunden wissen, dass wir auf Qualität setzen“, sagt Julia Kubik.

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Das Eckgeschäft an der Hochstraße 19 in der Bottroper Fußgängerzone geht inzwischen ins dritte Jahr. Für sie ist seit August damit der Förderzeitraum des Innenstadtsofortprogramms beendet. Die Stadt übernehme nun nicht mehr gut die Hälfte der ursprünglichen Mietkosten, die sie über Fördergelder des Landes finanziert. „Unsere Miete ist jetzt gestiegen“, sagt Stefan Wollenberg. Sie liege aber nicht auf dem Niveau vor Beginn des Innenstadtförderprogramms. Beide blicken optimistisch in die Zukunft und haben auch schon Vereinbarungen für ein viertes Mietjahr getroffen.

Viele Käufer waren schon lange nicht mehr in Bottrops City

Dabei sei die Lage des Einzelhandels in der Fußgängerzone nun wirklich nicht einfach. „Das ist hier wegen der strukturellen Probleme der Innenstadt schwierig“, sagt der Geschäftsführer. Die großen leerstehenden Einkaufszentren und immer mehr geschlossene Ladenlokale machten es dem Handel insgesamt schwer. „Wir haben mit Kunden gesprochen, die Bottroper sind, aber schon länger nicht mehr in der Innenstadt waren. Ihnen fehlt der Anreiz. Sie wissen gar nicht, warum sie sonst in die Innenstadt kommen sollten“, berichtet Stefan Wollenberg.

Die Kundschaft des Supermarkt ändert sich inzwischen auch. „Vorher sind viele Käuferinnen und Käufer zu uns gekommen, die über NRW verteilt waren. Selbst aus Köln waren Kunden hier“, sagt Julia Kubik. Vielen solcher Interessenten sei die Anfahrt in den Krisenzeiten aber wohl zu kostspielig geworden. Nun kommen überwiegend Käufer aus Bottrop ins Geschäft, freut sich Stefan Wollenberg über die wachsende Akzeptanz in der Stadt. „Einige haben ja wohl geglaubt, dass wir unser Geschäft nach zwei Monaten wieder schließen müssen“, erinnert er sich an die Startzeit.

In ihrem Supermarkt „Just VGN“ verkaufen Stefan Wollenberg und Julia Kubik ausschließlich vegane Produkte. Am kommenden Samstag feiern sie das zweijährige Bestehen des Geschäftes und laden dazu Kundinnen und Kunden ein.
In ihrem Supermarkt „Just VGN“ verkaufen Stefan Wollenberg und Julia Kubik ausschließlich vegane Produkte. Am kommenden Samstag feiern sie das zweijährige Bestehen des Geschäftes und laden dazu Kundinnen und Kunden ein. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Kaufleute setzen mit Kulturfesten eigene Anreize

Für vegane Lebensmittel gibt es in der Stadt aber doch einen interessierten Kundenkreis. Beliebt seien gerade auch die veganen Süßigkeiten. Neu im Programm ist daher auch eine sogenannte Feel-Good-Box voller Naschereien, die ab einem Preis ab 30 Euro kostenlos an Bürogemeinschaften geliefert wird. Das Sortiment reicht von Eintöpfen und Gemüsesuppen über vegane Fertiggerichte sowie Öl, Essig, Gewürze bis hin zu veganen Frikadellen oder Falafel. Stefan Wollenberg hat die Palette nun auch auf Non-Food-Artikel wie nachhaltig produzierte Lunchboxen, Thermosflaschen oder Emailletassen erweitert.

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Gemeinsam mit der Marktviertel-Interessengemeinschaft setzen die Kaufleute eigene Anreize, um Kundinnen und Kunden fürs Einkaufen in der Nähe der Cyriakuskirche zu interessieren. Zum Programm gehören zum Beispiel das Marktviertelsounds-Musikfest oder das Marktviertelleuchten. Auch das Doku-Filmfest oder inzwischen der Schwarzmarkt finden in dem Viertel statt. „Einzelhandel funktioniert nur noch mit solchen Aktionen“, ist sich Julia Kubik sicher. Am kommenden Samstag etwa rechnet sie mit bis zu 200 zahlenden Kundinnen und Kunden.

Eine kleine Tüte Süßes an der kostenlosen Candy-Bar

Denn den zweiten Geburtstag des noch jungen Ladens wollen seine Inhaber auch mit ihren Kundinnen und Kunden feiern. Am kommenden Samstag, 26. August, macht ein Foodtruck des kleinen Bochumer Restaurants „Zum kleinen Esel“ mit veganen Speisen im Angebot vor dem Geschäft Halt. Vegane Burritos, vielleicht auch Tacos und überhaupt mexikanisches Streetfood können sich die Besucher und Besucherinnen dann vor dem kleinen Supermarkt schmecken lassen. „Das ist super lecker“, verspricht Stefan Wollenberg.

Musik wird vor dem Laden in Höhe des Kirchplatzes der Cyriakuskirche zu hören sein und es wird auch die eine oder andere Geburtstagsaktion für die Kundinnen und Kunden geben. Stefan Wollenberg sagt zu, dass bei einem Einkauf in dem Supermarkt zehn Prozent Rabatt auf alles drin sind - außer auf Bücher. Julia Kubik kündigt außerdem an, dass sich die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel an der kostenlosen Candy-Bar eine kleine Tüte Süßigkeiten zusammenstellen können.