Bottrop. Bottrops Baudezernent spricht von einem der schönsten Plätze der Stadt: Der Rathausplatz soll nun „behutsam“ weiterentwickelt werden.
Der Ernst-Wilczok-Platz soll doch noch ein anderes Aussehen bekommen. Der Platz vor dem denkmalgeschützten Bottroper Rathaus wird dann etwas größer sein. Der Brunnen in der Mitte des Platzes wird entfernt. Stattdessen wird ein neues Wasserspiel auf dem Rathausplatz in die Nähe der Bäume an die Kirchhellener Straße herangerückt.
„Der Ernst-Wilczok-Platz ist einer der schönsten Plätze, die wir in der Stadt haben. Wir sollten ihn behutsam weiterentwickeln“, rät Baudezernent Klaus Müller. Allerdings wird das noch etwas dauern. Frühestens Ende 2025 will die Stadt mit dem Umbau des Rathausplatzes beginnen.
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Denn die Neugestaltung des Ernst-Wilczok-Platzes ist vor allem noch eine Geldfrage. „Wir haben ja eine fast fertige Idee“, sagte SPD-Bezirksvertreterin Sandra Behrendt. So soll nicht nur das Wasserspiel an einer neuen Stelle installiert werden, sondern auch die Fahrbahn vor der Gaststätte Rathausschänke und dem Gebäudetrakt der Bauverwaltung in den Rathausplatz eingegliedert werden. Dazu soll die Fahrbahn so ähnlich wie bereits an der Kirchhellener Straße zwischen Altmarkt und Rathaus angehoben werden, so dass eine Ebene mit dem Ernst-Wilczok-Platz entsteht.
Tempo 10 bremst am Rathaus schon mal die Autos
Auf der Meile zwischen Altmarkt und Rathaus ist so eine Passage entstanden, in der Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer nahezu gleichberechtigt unterwegs sein können. Tempo 10 auf der Kirchhellener Straße bremst vor allem die Kraftfahrer und signalisiert, dass diese bis auf Anlieger möglichst wenig durch die Straße fahren sollen. Tempo 10 hat das Straßenverkehrsamt inzwischen daher auch am Ernst-Wilczok-Platz angeordnet, weil der Umbau noch auf sich warten lässt. Ziel sowohl der Verlegung des Wasserspiels als auch der Niveau-Anpassung der Fahrbahn ist es, neben der Verkehrsberuhigung auch mehr Flächen für beliebte Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Bottroper Feierabendmarkt vor dem Rathaus zu gewinnen.
Für beide Projekte habe die Verwaltung ja auch längst Aufträge erhalten, merkte Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff nicht unkritisch an. „Das hätte längst geschehen sollen“, sagte er neulich während der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bottrop-Mitte. Baudezernent Klaus Müller strebt allerdings an, beide Maßnahmen in das Konzept zur Erneuerung der Innenstadt einzubinden, weil dies für die Stadt finanzielle Vorteile mit sich bringe. Müller hofft, dass sich so auch die Umgestaltung des Ernst-Wilczok-Platzes zu 80 Prozent aus Fördergeldern finanzieren lässt.
Stadt Bottrop hofft auf Fördergelder auch für den Brunnenbau
„Die Haushaltslage in Bottrop ist schwierig“, sagte Müller. Daran habe sich trotz aller Sparbemühungen wenig geändert, zumal es auch für die Städte nach der Corona-Krise wegen der Folgen des Ukraine-Krieges zu neuen Mehrbelastungen komme. Stadtkämmerer Jochen Brunnhofer empfehle daher dringend, bei städtischen Projekten möglichst auch Fördergelder einzuwerben. Er bat daher auch die Mitglieder der Bezirksvertretung Bottrop-Mitte um Geduld. Ob die Umgestaltung des Ernst-Wilczok-Platzes und damit auch das neue Wasserspiel extern mitfanzierbar werden, kläre sich in den nächsten Wochen, erläuterte der Baudezernent.
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„Wenn wir eine 80-prozentige Förderung in Aussicht haben, wäre es fatal, wenn wir uns darauf wegen der bisherigen Beschlusslage nicht einlassen“, fasste Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff die zustimmenden Erklärungen der Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter zusammen. Denn eigentlich hatten diese gefordert, mit dem Bau des neuen Wasserspiels Ende 2024 zu beginnen - also ein Jahr früher. Peter Sommer, der Leiter des städtischen Immobilienressorts, machte allerdings klar, dass der nun bis Ende 2025 aufgeschobene Start der Bauarbeiten angesichts der sich ändernden Modalitäten ohnehin schon ein sehr sportliches Ziel sei. Es kann also sein, dass es auch noch länger dauert.
Kosten für das neue Wasserspiel können sich erhöhen
Peter Sommer legte außerdem dar, dass sich die Kosten allein für das neue Wasserspiel auf dem Ernst-Wilczok-Platz auch verdreifachen können. „Das ist abhängig davon, ob die jetzige Technik weiter nutzbar ist, oder ob die Technik erneuert werden muss“, sagte er. Anstatt 150.000 Euro kommen auf die Stadt damit laut Sommer zwischen 450.000 und 500.000 Euro an Kosten zu. Bau und Einrichtung des neuen Wasserspiels am Rathaus soll außerdem eine externe Fachfirma übernehmen. Denn der Immobilienchef erklärte: „Wir selbst haben keinen einzigen Menschen, der sich mit Brunnen auskennt“.