Bottrop. Vermutlich durch Brandstiftung wurde die Bücherzelle in Batenbrock zerstört. Ein Bottroper Verein will jetzt für Ersatz sorgen.

„Da müssen wir doch helfen!“ sagte sich Melanie Kleewald, Vorsitzende des Vereins „amBotioniert“, als sie an der ausgebrannten Büchertelefonzelle des Stadtteilbüros Batenbrock vorbeifuhr. Die mit Kinder- und Jugendbüchern gefüllte ehemalige Telefonzelle wurde Anfang Juli vermutlich durch Brandstiftung völlig zerstört.

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Da der Verein das Stadtteilbüro schon seit Jahren finanziell und mit Sachspenden unterstützt, war nach kurzer Abstimmung im Vorstand klar: „Wir beschaffen eine neue Telefonzelle und sorgen für Büchernachschub.“

Es stellte sich als nicht ganz einfach heraus, an eine neue Zelle zu kommen, aber es bestehen bereits intensive Kontakte. Einige Dinge seien zwar noch vorab zu klären und zu organisieren, aber Melanie Kleewald ist zuversichtlich, dass es bald eine Erfolgsmeldung geben wird. Die neue Telefonzelle, wahrscheinlich ein gelbes „deutsches“ Fabrikat, soll dann aber nicht mehr direkt vor dem Schaufenster des Stadtteilbüros stehen, damit keine Gefahr mehr für die angrenzenden Gebäude besteht. Nur mit viel Glück sei bei dem Brand ein größerer Schaden vermieden worden.

Der neue Standort muss noch mit dem Bauamt abgestimmt werden. Um die Missbrauchsmöglichkeiten einzugrenzen, wird die neue Zelle in der Nacht verschlossen. Die Nachbarn des Büros haben bereits einen ehrenamtlichen Schlüsseldienst angeregt.

Gleichzeitig hat „amBotioniert“ eine Spendenaktion für gut erhaltene Kinder- und Jugendbücher initiiert. Bücherspenden konnten bereits während der Öffnungszeiten im Stadtteilbüro abgegeben werden, aber um auch Berufstätigen die Möglichkeit zur Hilfe zu geben, richtete der Verein am Mittwochabend eine „After Work Bücherspendensammlung“ ein. Bereits in der ersten Stunde kamen mehr als 100 Bücher am amBotioniert Stützpunkt an der Scharnhölzstraße zusammen.

Vereinsmitglied Daniela Welzel wohnt in der Nähe des Stadtbüros, ihre Kinder haben sich dort auch schon Bücher ausgeliehen: „Besonders mein Sohn war sehr traurig nach dem Brand, deshalb haben wir Bücher gesammelt.“ Auch Lars Krolle und Tochter Mia (15) brachten Bücher aus der Familie vorbei: „Wir brauchen diese Bücher nicht mehr, aber es gibt Menschen, die sie noch gebrauchen können.“

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Laura Linne findet es „schade, dass so eine schöne Idee wie die Bücherzelle kaputt gemacht wird.“ Ihre Tochter habe immer noch genug Bücher: „Sie kann teilen, damit wieder etwas aufgebaut werden kann.“Über Vereinsmitglieder werden auch in Kindergärten Bücher gesammelt, außerdem werden auch Spenden zu Hause abgeholt. Selbstverständlich werden die Bücher geprüft und sortiert.