Bottrop. Ralf Mader eröffnet das Cottage nach der Corona-Pause. Doch es gibt viele Veränderungen. Welche Rolle Minigolf und Veranstaltungen dabei spielen.

Noch sieht die Grünfläche hinter dem Cottage an der Herzogstraße arg verwildert aus. Doch Ralf Mader hat Pläne mit der Wiese. In den nächsten Wochen wird ein Landschaftsgärtner das Areal vorbereiten, im Anschluss daran werden hier Minigolfbahnen aufgebaut. Mitte Mai, so hofft der Wirt, sei dann alles fertig und das Cottage eröffnet mit ganz neuem Konzept.

Mader will sich künftig vor allem auf Veranstaltungen und Events konzentrieren. Das Tagesgeschäft findet dagegen nicht mehr in den Pub-Räumen statt, sondern rund um die Minigolfbahn. Hier servieren Mader und sein Team dann Getränke oder auch Snacks – die werden direkt aus dem Küchenfenster kommen. Letzte Umbauarbeiten dafür laufen.

Seit 22 Jahren betreibt Ralf Mader das Cottage in Bottrop

Abends einfach auf ein oder zwei Getränke in den Pub auf dem Eigen kommen – das wird dann so nicht mehr möglich sein. Denn die Kneipe will Mader in erster Linie für Veranstaltungen nutzen. Schon länger habe er mit dem Gedanken gespielt, das Konzept des Cottages zu verändern, dieser Neustart nach der Corona-Zwangspause sei jetzt die Gelegenheit.

Der Schwung reicht vielleicht sogar schon für einen Golfplatz – doch noch sieht die Wiese hinter dem Cottage eher nach einem Areal für Crossgolf aus. Doch bis Mitte Mai soll hier eine Minigolfanlage entstehen, sagt Ralf Mader.
Der Schwung reicht vielleicht sogar schon für einen Golfplatz – doch noch sieht die Wiese hinter dem Cottage eher nach einem Areal für Crossgolf aus. Doch bis Mitte Mai soll hier eine Minigolfanlage entstehen, sagt Ralf Mader. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, wir konzentrieren uns auf das, was wir können: Partys und Gesellschaften.“ So beschreibt Mader die Neuausrichtung seines Lokals. Seit 22 Jahren betreibt er das Cottage, gehört damit inzwischen sicher zu den dienstältesten Kneipenwirten in Bottrop. Die Besonderheit beim Cottage: Es liegt auf dem Eigen, vergleichsweise weit außerhalb direkt am Köllnischen Wald.

Veranstaltungen und Gesellschaften lassen sich für Wirte besser kalkulieren

„Stammgäste kennen uns natürlich, aber es gibt hier auch keine Laufkundschaft, die Leute müssen gezielt zu uns kommen.“ Das habe sich noch einmal deutlicher gezeigt, weil viele Menschen die Corona-Zeit genutzt hätten, ihre Gärten auszustatten. „Die gehen jetzt wirklich nur noch gezielt raus.“

Und das tun sie vor allem bei großen Events. Konzerte im Saal, das große Osterfeuer, Biergartenfeten, Vatertagsgrillen oder 80er-Jahre-Partys – an solchen Tagen wird es im Cottage richtig voll. Dazu kommen geschlossene Gesellschaften. Viele hätten sich für dieses Jahr schon angekündigt, teils auch, weil große Feiern wegen Corona immer wieder verschoben werden mussten.

Der Vorteil für Gastronomen: Für all solche Veranstaltungen lassen sich Waren- und Personaleinsatz besser kalkulieren. Vor allem die Suche nach Personal macht der Gastronomie nach der Corona-Zwangspause zu schaffen, viele Mitarbeiter haben sich in der Zeit anderweitig orientiert. Auch die steigenden Preise trügen dazu bei, dass die Menschen seltener ausgingen.

Wenn donnerstags in Bottrop Feierabendmarkt ist, läuft das Wochenende schlecht

Hinzu kommt für Ralf Mader: Gerade in den letzten Jahren habe sich vieles auf die Innenstadt konzentriert – auch was Förderungen und Unterstützung seitens der Wirtschaftsförderung angeht. Ein Punkt, den Mader und andere Wirte, die nicht direkt in der City oder an der Gastromeile liegen, auch in der Vergangenheit schon kritisiert haben. „Das geht zu Lasten der Peripherie“, so seine Erfahrung. „Und das ist für uns auch mit ein Grund zu sagen, dass wir das Tagesgeschäft einschränken.“ Gerade in den Wochen, an denen donnerstags in der Innenstadt der Feierabendmarkt stattfindet, seien die Wochenenden äußerst schwach.

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Spätestens am Vatertag soll alles bereit sein. Der Landschaftsgärtner ist beauftragt, Mitte April soll er mit seinen Arbeiten beginnen, die Minigolfbahnen bestellt. Hier setzt Ralf Mader auf die klassischen Turnierbahnen – allerdings mit einer Besonderheit: „Die Oberfläche besteht aus Kunstrasen.“

Der fünfte Neuanfang nach Corona – Bottroper Wirt bleibt gelassen

Mit diesem zusätzlichen Angebot zielt er vor allem auf Familien und Radfahrer ab, die im angrenzenden Waldgebiet unterwegs sind. „Die können sich dann hier aufhalten, ihre Runde Minigolf spielen und dazu was trinken und essen.“ Mader ist optimistisch, dass das Cottage am Vatertag mit dem neuen Konzept an den Start geht. „Den Biergarten öffnen wir an dem Tag auf jeden Fall“, verspricht er.

Bei den Konzerten setzt Mader auf Bands, die so nicht unbedingt in den Kneipen in der City zu hören sind. Er will Besonderes bieten und setzt darauf, dass die Besucher auch bereit sind, dafür Eintritt zu zahlen. „Das klappt aber nicht mit Musikern, die gleichzeitig kostenlos in anderen Kneipen zu hören sind.“ Daher suche er die Bands gezielt aus.

Ralf Mader gibt sich gelassen. So gesehen sei das jetzt der fünfte Neustart nach Corona, sagt er. Die Rückmeldungen, die er auf seine Pläne bisher erhalten habe, seien durchweg positiv. „Wir gehen ja nicht verloren.“

Internet und Facebook

Informationen über aktuelle Veranstaltungen im Cottage gibt es im Internet unter: www-cottage-pub.com.Zusätzlich gibt es auch auf der Facebook-Seite des Cottages Einblicke und Infos zu Veranstaltungen und Events in der Kneipe auf dem Eigen. Zu finden mit dem Suchbegriff „Cottage Bottrop“.