Bottrop. Dieses Jahr gibt es kein Geld vom Denkmalschutzprogramm des Bundes. Wie es dennoch in Bottrops Kulturkirche weitergeht. Die nächsten Events.

In diesem Jahre gibt es keine Mittel aus dem Denkmalschutztopf des Bundes für die Bottroper Kulturkirche. Etwas enttäuscht über die Absage zeigt sich Dirk Helmke schon, denn die beantragten 30.000 Euro hätten zusammen mit der gleichen Summe von der Egon-Bremer-Stiftung, der Volksbank und eigenen Mitteln des Fördervereins die letzten Sanierungsschritte des Baudenkmals gut voran gebracht.

„So werden die Bottroper Gelder, abgesehen natürlich von den Förderverein-Mitteln, von den Gebern anderweitig eingesetzt“, sagt Helmke. Denn es sei ja so: Der Bund gibt seine Mittel erst frei, wenn die anderen Hälfte vor Ort zusammenkommt. Zuletzt hatte es vor zwei Jahren 28.000 Euro aus Berlin für die Instandsetzung des ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Vorplatzes des Gesamtensembles von Rudolf Schwarz gegeben.

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Aber Helmke wäre nicht Helmke, wenn er zusammen mit den umtriebigen Helfern und Mitstreiterinnen im Förderverein den Kopf in den Sand stecken würde. Immerhin: Es geben einen kleinen Förder-Lichtblick. Die Untere Denkmalbehörde habe einen Zuschuss von 5000 Euro für die Sanierung der maroden Elektrik der Orgel und der Beleuchtung zugesagt.

Das Instrument selbst wurde bereits vor einigen Jahren grundlegend und hörbar) saniert. „Aber alle Verkabelungen, Leitungen, vom Sicherungskasten bis zu den letzten Verbindungen stammten noch aus der Erbauungszeit der Kirche Mitte der 50er-Jahre und sind laut Gutachten ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko“, erläutert Helmke die Notwendigkeit zur Erneuerung.

Elektrik stammt im Kern aus den 50er Jahren – Das ist heute ein Sicherheitsproblem

Auch die Zuleitungen der historischen, handwerklich gefertigten Milchglaslampen im Kirchenschiff gehören dazu. „Die Stoffummantelungen der sichtbare Leitungen sind ebenfalls so alt wie die Kirche, beim Kurzschluss würden die brennen wie Zunder“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins. Die übrigen Mittel dieser komplett 20.000 Euro umfassenden Instandsetzung stemmt der Verein übrigens aus eigenen Mitteln.

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Die letzten Abschnitte seien der Austausch kaputter Glasbausteine im Chorbereich, rings um das „Auge Gottes“, die Sanierung der Betonstreben des tragenden Bauskelettes an den Längswänden und ebenfalls dort der Austausch von Ziegeln, die durch Feuchtigkeit Salpeter-Ausblühungen haben, was als weißer Belag auf den roten Ziegeln zu erkennen ist. „Wenn wir diese Schritte gestemmt haben und die letzte Viertelmillion zusammenbekommen haben, ist Heilig Kreuz durchsaniert und für die nächste Jahrzehnte gerettet“, sagt Dirk Helmke.

Der weltberühmte Trevi-Brunnen aus Rom spielt als Kulisse auch eine Rolle beim italienischen Abend unter freiem Himmel vor der Bottroper Kulturkirche. Ob in der Steinfassung dann auch Wasser plätschert? Dirk Helmke vom Förderverein ist immer für Überraschungen gut.
Der weltberühmte Trevi-Brunnen aus Rom spielt als Kulisse auch eine Rolle beim italienischen Abend unter freiem Himmel vor der Bottroper Kulturkirche. Ob in der Steinfassung dann auch Wasser plätschert? Dirk Helmke vom Förderverein ist immer für Überraschungen gut. © Kulturkirche

Dazu tragen natürlich immer wieder auch die Veranstaltungen bei, die in und vor dem ungewöhnlichen Bau stattfinden. Am kommenden Samstag, 8. Juli, gibt es wieder einen der stimmungsvollen Open-Air-Abende auf dem Vorplatz. Der steht ab 19 Uhr ganz unter italienischen Vorzeichen: „Wir bringen Italien nach Bottrop!“ Das Duo Alberto Di Febo und Michele Zangari ist mit schwungvollem Italo-Mix und Pop musikalisch dabei. Aber auch das Bottroper Duo „Liz & Taylor“ haben ein Intermezzo im Gepäck: „Nur Melodien italienischer Opern“, verspricht Helmke.

Förderverein der Kulturkirche: „Wir bringen Italien nach Bottrop!“

Stilecht auch die Deko: In der Kirche lagert zurzeit eine riesige Fotowand von Roms bekanntem Trevi-Brunnen. Davor sogar eine Steinfassung. Wasser im Becken? „Abwarten!“. Aber auch italienische Regionen werden den Vorplatz optisch zieren. Kulinarisch bleibt es auch italienisch-mediterran. Und Dirk Helmke wird natürlich wieder seinen hübschen Eiswagen aktivieren. Selbst am Stand? „Ja klar, es sei denn, wir erleben einen plötzlichen Kälteeinbruch.“ Auch das ist Feiern für einen guten Zweck in der eigenen Stadt.

Nächste Veranstaltungen & Kontakt

Der italienische Open-Air-Abend findet am Samstag, 8. Juli, von 19 bis 22 Uhr auf dem Platz vor der Kulturkirche an der Scharnhölzstraße 33 statt.

Ebenfalls im Juli beginnt die dreiwöchige Ausstellung zum Thema „Glaube, Liebe, Hoffnung: Tätowierkunst“. Vom 22. Juli bis 12. August gibt es ein umfangreiches Programm mit Vorträgen, Film, Workshops.

Info auf: kulturkirche-heiligkreuz.de.